Kein Lohn am ersten Krankheitstag? Mehrere Politiker dagegen

    Lohnausfall bei Krankheit:Politiker sprechen sich gegen Karenztag aus

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    Unter anderem Karl Lauterbach lehnt den Vorschlag ab, Mitarbeitern am ersten Krankheitstag keinen Lohn zu zahlen. DGB-Chefin Fahimi ist empört über den Karenztag.

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    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt einen unbezahlten Karenztag im Falle einer Krankmeldung ab. "Es ist eine Idee, die geht zulasten der Arbeitnehmer", sagte er dem MDR. Jene, die sich einen Lohnausfall nicht leisten könnten, würden sich zur Arbeit schleppen, so der Minister.
    Dies gefährde auch die Gesundheit anderer. "Wenn sie mit einer Covid-Erkrankung zur Arbeit gehen und infizieren die Mitarbeiterin, die dann möglicherweise an Long Covid erkrankt, dann ist niemandem geholfen", sagte Lauterbach.
    Angesichts hoher Krankenstände hatte sich Allianz-Chef Oliver Bäte für die Wiedereinführung des in den 70er Jahren abgeschafften Karenztages ausgesprochen.
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    Heil: "Verzerrtes Bild von arbeitenden Menschen"

    Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wies den Vorschlag von Bäte zurück, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für den ersten Tag zu streichen. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte er:

    Wer krankgemeldete Beschäftigte unter den Generalverdacht des Blaumachens stellt, hat ein verzerrtes Bild von den arbeitenden Menschen in diesem Land.

    Hubertus Heil (SPD) , Bundesarbeitsminister

    Heil betonte, dass es mit der SPD bei der Lohnfortzahlung keine Einschränkungen geben werde. Besonders Arbeitnehmer mit niedrigen Einkommen würden unter einer Wiedereinführung des sogenannten Karenztages leiden, warnte er. "Es würde die Menschen hart treffen, die tatsächlich krank sind und die einen geringen Lohn haben, vor allem Frauen", sagte der Sozialdemokrat. "Deshalb ist das der falsche Weg."
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    DGB-Chefin: "Unangemessen und unverschämt"

    Wenn Einzelne das System ausnutzten, müsse man gezielt dagegen vorgehen, fügte der Minister hinzu. "Ich habe kein Verständnis für Blaumacher", betonte er. Aber es gebe genügend Instrumente, um mit Verdachtsfällen umzugehen.
    "Ein Arbeitgeber, der den Verdacht hat, dass jemand blau macht, kann auch ab dem ersten Tag das Vorlegen einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung verlangen", sagte Heil. "Wer beim Blaumachen erwischt wird, muss außerdem mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen."
    Yasmin Fahimi, Chefin des DGB, nannte den Vorstoß Bätes "unangemessen und unverschämt". Sie erklärte, einige Arbeitgeber-Vertreter betrieben eine Form der Misstrauenskultur, die jeder Grundlage entbehre. Letztlich handele es sich um den Versuch, tarifliche und sozialrechtliche Errungenschaften abzubauen, sagte sie im Deutschlandfunk. Ziel sei es, durch die Hintertür Lohnkosten zu sparen.
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    Laumann: "Bin ein gebranntes Kind"

    Der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU, Karl-Josef Laumann, hält ebenfalls nichts von Bätes Vorschlag. "Ich bin da ein gebranntes Kind. Ich habe als Bundestagsabgeordneter mal für ihre Einführung gestimmt. Dann hat die IG Metall mit Zustimmung der Arbeitgeber die Karenztage per Tarifvertrag für ihre Branchen kassiert", sagte der NRW-Gesundheitsminister der "Rheinischen Post".
    "Damals habe ich mir geschworen: Ich lass mich nicht noch einmal bei diesem Thema ins Bockshorn jagen." Einige Unionspolitiker hatten sich offen für die Idee gezeigt, dass Arbeitnehmer am ersten Krankheitstag keinen Lohn erhalten.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: epd, KNA, dpa

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