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Entscheidung bei Volkswagen:VW-Werke bleiben, 35.000 Jobs weg bis 2030
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Nach einem 70-Stunden-Marathon haben sich Volkswagen und IG Metall geeinigt: 35.000 Jobs fallen weg bis 2030, betriebsbedingte Kündigungen oder Werksschließungen sind vom Tisch.
Im Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft IG Metall und Volkswagen haben beide Seiten ein Ergebnis erzielt. Es geht um die Zukunft der Werke, um Lohnkürzungen und Entlassungen.20.12.2024 | 2:31 min
Nach einem beispiellosen Verhandlungsmarathon haben Europas größter Autobauer Volkswagen und die IG Metall ihren Tarifkonflikt beigelegt. Beide Seiten einigen sich in mehr als 70-stündigen Verhandlungen auf folgende Punkte:
- den Erhalt sämtlicher VW-Werke,
- die Erhaltung der Beschäftigungssicherung (die bis 2030 gelten soll),
- den gleichzeitigen Verzicht der Mitarbeiter auf Lohnerhöhungen in den kommenden Jahren,
- die Kürzung von Boni,
- den sozialverträglichen Abbau von mehr als 35.000 Stellen bis 2030.
Gleichwohl soll in zwei Werken die Produktion, wie sie jetzt gestaltet ist, auf längere Sicht eingestellt werden: So ist dem Kompromiss zufolge vorgesehen, dass ...
- in Dresden Ende kommenden Jahres die Fahrzeugfertigung endet. Für die Zeit ab 2026 werde "ein alternatives Gesamtkonzept erarbeitet".
- in Osnabrück die dortige Produktion im Spätsommer 2027 enden soll, für die Zeit danach solle eine "Zukunftsperspektive für den Standort" entwickelt werden.
Die VW-Konzernleitung und die IG-Metall haben einen Kompromiss in ihrem Tarifstreit gefunden. Über die Einigung und ihre Folgen berichtet ZDF-Reporter Peter Kunz.20.12.2024 | 2:02 min
IG Metall: "Schmerzliche Beiträge der Beschäftigten"
IG-Metall-Chefunterhändler Thorsten Gröger sagte, es sei ein Paket geschnürt worden, "das schmerzliche Beiträge der Beschäftigten beinhaltet, aber im gleichen Atemzug Perspektiven für die Belegschaften schafft."
Die Volkswagen-Werke
ZDFheute Infografik
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VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo äußerte, unter schwierigsten konjunkturellen Bedingungen sei eine grundsolide Lösung erkämpft worden. "Zwar gibt es tarifliche Zugeständnisse jenseits der monatlichen Einkommen - dem gegenüber stehen aber der solidarisch erwirkte Erhalt aller Standorte samt Zukunftsperspektiven, eine neue Beschäftigungssicherung bis Ende 2030 und nicht zuletzt die Gewissheit für den Vorstand, dass bei Volkswagen Veränderungen gegen den Willen der Belegschaft zum Scheitern verurteilt sind."
Drohende Werksschließungen, Streiks bei VW und Sorgen bei den Zulieferern: Deutschland steckt in einer Autokrise, die absehbar war.10.12.2024 | 9:07 min
Volkswagen-Management äußerte sich in Berlin
Die Chefetage des Autobauers sieht die Tarifeinigung als "Weichenstellung für die Zukunft". VW-Markenchef Thomas Schäfer sagte, man habe drei Ziele erreicht, nämlich ...
- Arbeitskosten zu senken,
- Entwicklungskosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen,
- Überkapazitäten an den deutschen Standorten abzubauen.
Schäfer äußerte sich auf einer Pressekonferenz des Autobauers in Berlin, die gleichzeitig zu der Pressekonferenz der IG Metall in Hannover stattfand. Der Manager betonte:
Man schaffe damit die Grundlage, VW bis 2030 zum technologisch führenden Volumenhersteller aufzubauen - "mit einem klaren Bekenntnis zum Standort Deutschland".
Ministerpräsident Weil erleichtert
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zeigte sich ebenfalls "erleichtert" über die Tarifeinigung nach "besonders schwierigen und besonders harten Verhandlungen".
VW stelle damit seine Zukunftsfähigkeit sicher. Dennoch bestehe angesichts des erwarteten Jobabbaus "kein Anlass zum Jubel". Weil sitzt für Niedersachsen im Aufsichtsrat von VW, das Land hält gut 20 Prozent der Anteile. Bei wichtigen Entscheidungen hat Niedersachsen ein Vetorecht.
Längster Gesprächsmarathon in der VW-Geschichte
Mit mehr als 70 Stunden war es der längste Verhandlungsmarathon in der Geschichte von Volkswagen gewesen. Mehrere Nächte war durchverhandelt worden, nur unterbrochen durch kurze Schlafpausen.
Die Gewerkschaft hatte zuvor noch mit einem verschärften Arbeitskampf gedroht, sollte es bis Weihnachten keine Tarifeinigung für die rund 130.000 betroffenen Mitarbeiter geben.
Quelle: dpa, AFP, Reuters
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