Disney+ kämpft mit sinkenden Abozahlen. (Archivbild)
Quelle: Reuters
Der US-Streamingdienst Disney+ will
wie der Konkurrent Netflix gegen das Teilen von Nutzerkonten vorgehen. Disney-Chef Bob Iger sagte, das Unternehmen sehe es als "Priorität", das Teilen von Passwörtern einzuschränken und habe bereits "die technische Möglichkeit" dafür. Außerdem soll es in Europa ab November auch ein günstigeres Abo mit Werbung geben.
Disney+ kämpft zudem weiter mit sinkenden Abozahlen: Im zu Ende gegangenen Quartal hatte der Anbieter 146,1 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, das waren fast zwölf Millionen weniger als Ende März, als Disney+ auf 157,8 Millionen Abos kam.
Jüngster Abo-Rückgang auf Indien zurückzuführen
Zwischen Ende September und Ende Juni verlor der Dienst insgesamt 18 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten. Der jüngste Rückgang liegt vor allem am indischen Markt, wo Disney+ Senderechte für Cricket-Spiele verlor.
Mehr Kunden durch Vorgehen gehen Passwort-Teilen?
Konkurrent Netflix geht seit Mai verstärkt dagegen vor, wenn Abonnenten ihre Zugangsdaten mit anderen Menschen teilen und das Abo so gemeinsam nutzen. Für zusätzliche Zugänge in anderen Haushalten werden Gebühren fällig. Die Nutzerzahl erhöhte sich dadurch im zweiten Quartal um sechs Millionen auf 238 Millionen.
Disney+ habe noch "einen langen Weg" vor sich, bis das Unternehmen die Gewinnzone erreiche, sagte Analyst Jamie Lumie von der Marktforschungsfirma Third Bridge. "Wir rechnen damit eher 2025 als nächstes Jahr."
Disney+ will Abo-Modell mit Werbung auch in Europa einführen
Der Streamingdienst will ab November sein Abo-Modell mit Werbung auch in Europa und Kanada anbieten - auch in Deutschland. Ein Abo mit Werbung soll hierzulande monatlich 5,99 Euro kosten, wie das Fachmagazin "Horizont" berichtete.
Ab dem 12. Oktober werde Disney+ den monatlichen Abopreis um drei Dollar auf 14 Dollar (12,70 Euro) erhöhen - vorerst nur in den USA, kündigte das Unternehmen an. In Deutschland kostet ein Abo 8,99 Euro im Monat, im Jahresabo 89,90 Euro.
Einige Analysten zweifeln aber daran, ob Preiserhöhungen und eine harte Hand gegen das Passwort-Teilen den Unterhaltungskonzern wieder zu nachhaltigem Wachstum verhelfen werden.
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Künstlicher Intelligenz (KI). Disney-Chef Iger zeigte sich überzeugt, hier "rasch Lösungen" zu finden.
Quelle: AFP, AP