Aktien & Wirtschaft: Was vom Börsenjahr 2024 zu erwarten ist
Kampf gegen hohe Inflation:Was vom Börsenjahr 2024 zu erwarten ist
von Jan-Ole Kraksdorf
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Trotz Wirtschaftsschwäche sind die Kurse an den Aktienmärkten 2023 angestiegen. Der Dax stieg sogar öfter auf neue Rekordstände. Für 2024 ist die Prognose deutlich zurückhaltender.
Die Aktienmärkte 2023 waren stark, aber die Erwartungen für das kommende Jahr sind gedämpft.
Quelle: dpa
Der Kampf gegen die hohe Inflation ist eine Gratwanderung. Höhere Zinsen können die Teuerung bremsen, sie können aber auch die Wirtschaft ausbremsen, sogar in eine Rezession stürzen. Nach zehn Zinsanhebungen in Folge und einer anschließenden Zinspause dürften deshalb auch im kommenden Jahr die Augen auf der Europäischen Zentralbank (EZB) ruhen.
"Die wichtigsten Spieler auf dem Platz werden auch 2024 die Notenbanken sein", urteilt Patrick Franke, Wertpapierstratege bei der Helaba, die sich in ihrem Jahresausblick anlässlich der anstehenden Europameisterschaft an Formulierungen aus dem Fußball bedient. Hohe Zinsen schmälern die Attraktivität von Aktien. Die Märkte müssten im Angesicht der Geldpolitik ein "Umschaltspiel" starten.
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Nur wenige Anlageprofis gehen dabei von einer schnellen Zinssenkung seitens der Notenbanken im Euroraum und in den USA aus. Erst zur Jahresmitte könnten die Leitzinsen wieder sinken, so die Schätzung, die nach Ansicht der Fondsgesellschaft DWS zu einem "Comeback der Zinsanlagen" führen wird. "Wir erwarten an den Anleihemärkten im nächsten Jahr positive Gesamtrenditen in den meisten Marktsegmenten", sagt DWS-Rentenexperte Oliver Eichmann.
Schon jetzt bieten einige Firmenanleihen Zinsen, die oberhalb der Inflationsrate liegen. Einziges Problem: Die gestiegenen Zinsen engen den finanziellen Spielraum von Unternehmen ein. Auch für Staaten ist das Schuldenmachen teurer geworden. Das gefährdet einige Reform- und Infrastrukturprojekte, von denen vor allem die Aktienmärkte profitieren würden.
Abwarten und Aktien kaufen?
Also wird 2024 doch kein gutes Jahr für Aktien? "Abwarten", rät man bei der Fondsgesellschaft Union Investment. Nach einem schwierigen ersten Halbjahr sehen die Anlageexperten dort durchaus Potenzial, unterstützt von nachlassender Inflation, anziehenden Investitionen und einer sich stabilisierenden Wirtschaft. Frank Engels, der bei Union Investment im Vorstand die Anlagestrategie verantwortet, verspricht:
Ein Kursfeuerwerk wie im Jahr 2023 sehen die Anlageprofis in den Banken und Fondsgesellschaften eher nicht. Engels prognostiziert Kursanstiege, die sich im Rahmen der Unternehmensgewinne entwickeln. Das entspräche nach seiner Lesart einem Anstieg der großen Indizes um etwa zehn Prozent.
Viele seiner Kolleginnen und Kollegen in anderen Häusern sind da zurückhaltender. Die Helaba verortet den Dax beispielsweise zum Jahresende 2024 bei 17.500 Punkten, was einem Plus von drei bis sechs Prozent entspricht.
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Dabei handelt es sich um einen Trend, der ohnehin schon besteht. "In den Industrieländern gewinnen Protektionismus und eine aktive Industriepolitik an Popularität", sagt Patrick Franke.
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