Zum dritten Mal: US-Notenbank Fed lässt Leitzins unverändert
Zum dritten Mal in Folge:US-Notenbank Fed lässt Leitzins unverändert
|
Die US-Notenbank Federal Reserve hält den Leitzins vor der Jahreswende konstant - zum dritten Mal in Folge. Für 2024 fasst sie bereits Lockerungen ins Auge.
Die Fed strebt mittelfristig eine Preisstabilität bei einer Inflationsrate von 2 Prozent an.
Quelle: AP
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) belässt den Leitzins zum dritten Mal in Folge unverändert auf hohem Niveau und stellt Zinssenkungen im kommenden Jahr in Aussicht. Er liegt weiterhin in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent, wie der Zentralbankrat am Mittwoch in Washington mitteilte.
Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen. Es ist der höchste Wert seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die neue Wirtschaftsprognose der Fed deutet aber darauf hin, dass im kommenden Jahr die Zinsen wieder gesenkt werden - und das sogar stärker als bisher prognostiziert.
Fed-Entscheider rechnen mit Leitzins von 4,6 Prozent in 2024
Die Entscheider der Fed rechnen nun für kommendes Jahr im Mittel mit einem Leitzins von 4,6 Prozent (September: 5,1 Prozent). Das deutet auf etwa drei Zinssenkungen im Jahr 2024 hin.
Fed-Chef Jerome Powell mahnte jedoch in der Pressekonferenz:
Mit Blick auf den Kampf gegen die hohe Teuerungsrate sagte er: "Niemand will den Sieg verkünden, das wäre verfrüht."
Steigende Zinsen, Inflation - wie kommt das beim Sparer an? Was ist von Aktien zu erwarten und was bieten derzeit sichere Geldanlagen?30.10.2023 | 6:03 min
Seit März 2022: Leitzins um fünf Prozentpunkte angehoben
Seit März 2022 hat die Fed ihren Leitzins im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise um mehr als fünf Prozentpunkte angehoben. Die rasante Teuerung war unter anderem vom Anstieg der Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ausgelöst worden.
Der Black Friday gilt in den USA seit Langem als umsatzstärkster Tag des Jahres. Welche Bedeutung der Angebotstag für den deutschen Einzelhandel hat, weiß Sina Mainitz.24.11.2023 | 1:01 min
Die Inflation ist zwar weiter höher als von der Fed angepeilt, schwächt sich aber ab. Das US-Arbeitsministerium teilte am Dienstag mit, dass sich der Preisauftrieb in den USA im November weiter leicht abgeschwächt habe.
Die Verbraucherpreise seien gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,1 Prozent gestiegen. Im Oktober hatte die Rate bei 3,2 Prozent gelegen.
Fed: Inflationsrate von 2,8 Prozent in 2023
Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken. Die Fed strebt mittelfristig eine Preisstabilität bei einer Inflationsrate von 2 Prozent an. Nun hat die US-Notenbank neue Schätzungen zur Teuerungsrate veröffentlicht. S
ie rechnet im kommenden Jahr mit einer geringfügig niedrigeren Inflationsrate als zuvor angenommen. Die Teuerungsrate soll durchschnittlich bei 2,4 Prozent (September: 2,5) liegen. Für das Jahr 2023 geht die Fed von einer Inflationsrate von 2,8 Prozent (September: 3,3) aus.
Notenbanker schauen in Analyse auf die Kerninflation
Die Kerninflation, also ohne Berücksichtigung von Lebensmittel- und Energiepreisen, soll dieses Jahr bei 3,2 Prozent liegen und im kommenden Jahr bei 2,4 Prozent. Die Notenbanker schauen in ihrer Analyse besonders auf diesen Wert.
Er gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten herausgerechnet werden.
Die Deutschen reisen mehr als vor Corona - trotz Inflation. Davon profitiert der weltgrößte Reisekonzern TUI, dessen Umsatz um 25 Prozent stieg.06.12.2023 | 1:32 min
Experten hoffen auf Weihnachtsgeschäft
Die Fed dreht im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise an der Zinsschraube, um die Nachfrage auszubremsen. Steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr für Kredite ausgeben - oder leihen sich weniger Geld.
Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht unbegrenzt weitergeben - und idealerweise sinkt die Inflationsrate. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, die Wirtschaft abzuwürgen.
Die richtige Balance zu finden, ist die große Herausforderung für Zentralbanker. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass das Weihnachtsgeschäft die Wirtschaft nun zusätzlich ankurbeln könnte.