Inflation: EZB setzt weiter auf straffe Zinspolitik

    Notenbank-Konferenz in USA:Inflation: EZB setzt auf straffe Zinspolitik

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    EZB-Chefin Christine Lagarde sieht den Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht gewonnen. Daher müsse die EZB weiter an einer strikten Geldpolitik festhalten.

    EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Redepult (Archivbild)
    EZB-Präsidentin Christine Lagarde hält an der Zielmarke von zwei Prozent bei der Inflation fest.
    Quelle: epa

    Der Kampf gegen die hohe Inflation ist nach den Worten der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, noch nicht gewonnen. Das bedeute, dass die EZB so lange an einer strikten Geldpolitik festhalten müsse, bis eine mittelfristige Teuerungsrate von zwei Prozent erreicht werde, sagte Lagarde am Freitag auf der Notenbank-Konferenz in Jackson Hole in den USA.

    EZB hält an Zwei-Prozent-Ziel bei Inflation fest

    Dabei sei es entscheidend, das Vertrauen der Menschen zu erhalten und deutlich zu machen, dass die EZB ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren werde. Lagarde zeigte sich entschlossen:

    Wir müssen und wir werden die Inflation mittelfristig bei zwei Prozent halten.

    Christine Lagarde, EZB-Präsidentin

    Dafür müsse man aber auch flexibel in der Analyse bleiben. "Geldpolitische Entscheidungen in Zeiten des Wandels und der Brüche erfordern Aufgeschlossenheit und die Bereitschaft, unsere Analyserahmen in Echtzeit an neue Entwicklungen anzupassen", sagte Lagarde. Es sei umso wichtiger für Notenbanken, einen Anker für die Wirtschaft bereitzustellen und Preisstabilität zu sichern.

    Insider rechnen mit EZB-Zinspause

    Was dies für die anstehenden Zinssitzung im September bedeutet, ließ die EZB-Chefin allerdings offen. Laut Insidern steigt die Wahrscheinlichkeit einer EZB-Zinspause im September. Die Debatte sei aber noch nicht abgeschlossen, hieß es.
    Der Einzelhandel leidet unter der weiter hohen Inflation:
    Die Inflation im Euroraum war insbesondere wegen gestiegener Energie- und Lebensmittelpreise im Zuge des Ukraine-Kriegs nach oben geschnellt. Zwar ist sie inzwischen wieder gesunken - mit 5,3 Prozent im Juli war sie aber immer noch mehr doppelt so hoch wie die Zielmarke der EZB. Um die Inflation einzudämmen, haben die Euro-Wächter seit Sommer 2022 bereits neun Mal in Folge die Zinsen angehoben.
    Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Zentralbankgeld besorgen können, liegt bei 4,25 Prozent. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohe Teuerungsraten dämpfen kann.

    Inflation: Auch Fed zeigt sich entschlossen

    Auch der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, zeigte sich im Kampf gegen die Inflation entschlossen und setzt auf eine strenge Geldpolitik:

    Die US-Notenbank ist bereit, die Zinssätze bei Bedarf weiter anzuheben.

    Jerome Powell, Fed-Chef

    Man werde die Kreditkosten hochhalten, bis die Inflation auf einem nachhaltigen Weg in Richtung des Inflationsziels sei, sagte auf der Konferenz in Jackson Hole.
    Die US-Notenbank hatte auf ihrer jüngsten Sitzung Ende Juli die Leitzinsspanne um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben. Auf der vorhergehenden Sitzung hatte sie erstmals im aktuellen Erhöhungszyklus eine Pause eingelegt. Einen klaren Hinweis auf das weitere Vorgehen gab die Fed bisher nicht.
    Quelle: dpa, Reuters

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