Hunde und Katzen beschäftigen: Tipps für gesunde Haustiere

Tipps gegen tierische Langeweile:Warum Beschäftigung für Haustiere wichtig ist

von Arlette Geburtig
|

Beschäftigung ist sehr wichtig für das Wohlbefinden von Haustieren. Hunde und Katzen brauchen soziale Interaktion und mentale Anreize. Mit diesen Tipps kann man Vierbeiner fordern.

Beschäftigung für Haustiere
Hunde und Katzen sind soziale Wesen - das gemeinsame Spielen ist auch im Winter wichtig für Geist und Seele.13.12.2024 | 4:20 min
Egal ob Hund oder Katze - Haustiere brauchen neben Futter und einem sicheren Zuhause auch geistige und körperliche Auslastung, um gesund und zufrieden zu bleiben. Deshalb ist es wichtig, sich regelmäßig mit ihnen zu beschäftigen, sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund: "Das stärkt auch die Bindung zwischen Mensch und Tier."

Bedürfnisse von Wohnungskatzen

Für Katzen ist Beschäftigung sehr wichtig. Vor allem Wohnungskatzen haben im Gegensatz zu Freigängern keine Möglichkeit, ihre Umwelt selbstständig zu erkunden oder auf die Jagd zu gehen. "Katzen, die draußen sind, können umherstreifen, jagen und Beute auflauern", erklärt Lea Schmitz. Wohnungskatzen dagegen sind oft mehrere Stunden allein.

Es ist daher umso wichtiger, dass Besitzer sich aktiv mit ihren Katzen beschäftigen.

Lea Schmitz, Deutscher Tierschutzbund

Besonders junge Katzen sind oft sehr aktiv und verspielt. "Sie mögen alles, was sich bewegt, was rollt oder fliegt", betont Schmitz. Es müssen nicht immer teure Spielzeuge sein. Oft genügt es, einfach einen Ball aus zusammengeknülltem Papier oder eine Angel aus einem Ast und einer Feder zu basteln. "Wichtig ist, dass das Spielzeug sicher ist und keine Teile enthält, die die Katze verschlucken könnte", so die Tierexpertin.
Russisch blau Katze frisst Trockenfutter
Sechs verschiedene Trockenfutter in der Sorte Geflügel im Vergleich: Wie gut versorgt das Futter die Katze mit Nährstoffen? Eine Tierärztin klärt auf.29.04.2024 | 10:45 min
"Katzen schlafen zwar viel, aber es ist wichtig, dass ich als Besitzer täglich Zeit für mein Tier aufbringe", sagt Schmitz, die selbst zwei Katzen hat. Neben Beutefangspielen gehöre auch Kuscheln dazu. Sorgen, dass die Tiere überfordert würden, müssen Halter sich nicht machen.

Katzen haben ihre eigenen Grenzen, sie hören einfach auf zu spielen, wenn sie keine Lust mehr haben.

Lea Schmitz, Deutscher Tierschutzbund

Außerdem empfiehlt sie, Katzen zu zweit zu halten, damit sie sich gegenseitig beschäftigen können.

Bindung zum Hund stärken

Auch Hunde benötigen regelmäßige Beschäftigung, um geistig und körperlich gesund zu bleiben. Allerdings liegt hier der Fokus oft nur auf körperlicher Bewegung an der frischen Luft. Hunde sind sehr soziale Tiere und brauchen auch mentale Herausforderungen.
"Das gemeinsame Spiel, besonders Such- oder Apportierspiele, stärkt die Bindung und fördert das Vertrauen zwischen Mensch und Hund", so Schmitz. Sie empfiehlt, regelmäßig verschiedene Spiele zu integrieren, die den Hund sowohl körperlich als auch geistig fordern. Das können Spiele wie Mantrailing, bei denen der Hund nach einem Geruch suchen muss, oder auch Zerrspiele und Agility-Übungen sein. Hierbei gilt es, das Tier nicht zu überfordern.

Bei Hunden ist es wichtig, Pausen einzulegen, damit sie sich nicht überanstrengen.

Lea Schmitz, Deutscher Tierschutzbund

Besonders bei Hunden, die gesundheitlich eingeschränkt sind oder aufgrund ihres Alters weniger Bewegungsdrang haben, ist es wichtig, sie auch drinnen sinnvoll zu beschäftigen. Abgestimmt auf die Bedürfnisse des Tieres sollten Kognitions-, Such- oder Beutespiele angeboten und mit einem Erfolgserlebnis belohnt werden.

Gefahren durch Langeweile und Unterforderung

Wenn Haustiere ohne ausreichende Beschäftigung auskommen müssen, können sie Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. "Wenn Tiere sich langweilen und niemand sie fordert, können sie Stress entwickeln oder destruktives Verhalten zeigen", sagt Lea Schmitz.
Manche Katzen reagieren aggressiv, kratzen oder miauen laut, andere ziehen sich apathisch zurück oder urinieren außerhalb des Katzenklos, was zeigt, dass sie gestresst sind. Hunde reagieren, indem sie beispielsweise ihr Futter verweigern und nicht mehr auf Befehle reagieren. Auch häufiges Lecken oder Knabbern können Hinweise auf Langeweile sein. Manche Hunde winseln oder wimmern.
Für Katzen ist daher das Spielen mit ihren Besitzern wichtig, für Hunde das gemeinsame Training oder das Erlernen neuer Tricks.
Arlette Geburtig ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

Kauknochen als Auslöser?
:"Werwolf-Syndrom" beim Hund: So zeigt es sich

Plötzliche schwere neurologische Ausfälle bei Hunden: Fälle des "Werwolf-Syndroms" häufen sich, als Auslöser stehen Kauknochen in Verdacht. Wie Symptome und Behandlung aussehen.
von Dagmar Noll
Golden Retriever mit Kauknochen

Icon von whatsapp
Quelle: dpa

Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

Mehr zum Thema Haustiere

Weitere Ratgeber-Themen