Selfpublishing: Bücher veröffentlichen ohne Verlag
Selfpublishing im Trend:Wie man Bücher in Eigenregie veröffentlicht
von Kaja Adchayan
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Ein Buch ohne Verlag veröffentlichen - das geht im Selfpublishing über Online-Portale. Autoren kümmern sich dabei um alles selbst. Das kann sich für manche richtig lohnen.
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Selfpublishing war lange Zeit verpönt. Wer in Eigenregie sein Buch veröffentlicht, hat wahrscheinlich schlechtes Material, das kein Verlag herausbringen will, so die Annahme. Heute erfreut sich Selfpublishing wachsender Beliebtheit.
Vorbei sind die Zeiten, in denen Autoren bei Verlagen Klinken putzen mussten, um ihr Buch zu veröffentlichen. Im Selfpublishing kümmern sich die Schreibenden um alles selbst - von Lektorat über Cover bis hin zum Marketing.
In den letzten 15 Jahren ist es zu einer sehr starken Professionalisierung im Selfpublishing gekommen.
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Dr. Erika Thomalla, Professorin am Zentrum für Buchwissenschaft der LMU München
Unterstützung bekommen Autoren von Selfpublishing-Anbietern. Die Größten in Deutschland sind Books on Demand aus Norderstedt und die Amazon-Tochter Kindle Direct Publishing. Daneben gibt es noch Epubli und Neobooks, die beide zu Neopubli gehören, sowie Tredition.
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Selfpublishing-Anbieter mit unterschiedlichem Fokus
Während bei Epubli und Kindle Direct Publishing die schnelle Veröffentlichung des Werkes im Vordergrund steht, legen Books on Demand und Tredition ihren Fokus auf Zusatzleistungen, die den Autoren Arbeit abnehmen soll.
Oft engagieren Autoren Fachleute wie Cover-Designer oder freie Lektoren. Die Selfpublishing-Anbieter übernehmen das gegen einen Aufpreis. Die reine Veröffentlichung des Buches kostet bei den meisten Anbietern aber nichts - nur bei Books on Demand muss man einmalig 39 Euro zahlen.
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Anbieter verdienen am Buchverkauf
Die Anbieter verdienen nicht nur an den Zusatzleistungen, sondern auch an jedem verkauften Buch. Je nachdem, ob ein gedrucktes Buch oder ein E-Book veröffentlicht werden soll, variiert der Anteil, den die Anbieter selbst einstreichen. Bei einem gedruckten Buch ist der Anteil deutlich höher als bei einem E-Book, da der Druck zu Buche schlägt. Das können bis zu 70 Prozent des Verkaufspreises sein.
Den Verkaufspreis legen die Autoren selbst fest. Je höher der angesetzte Preis, desto mehr verdienen sie am Buch. Hier ist das richtige Gespür gefragt: Ist der Preis zu hoch, könnte das Käufer abschrecken. Wenn der Preis zu niedrig ist, verdient der Autor oder die Autorin kaum etwas am Buch.
Von den etwa 75.000 freiberuflichen Autoren in Deutschland verdienen gerade einmal rund sechs Prozent 30.000 Euro oder mehr im Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt das Büro für Kulturwirtschaftsforschung in Köln in einer aktuellen Analyse. Viele Autoren seien gezwungen, neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit einer weiteren Beschäftigung nachzugehen.
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Selfpublisher tragen volles Verkaufsrisiko
Im Selfpublishing können Autoren zwischen 35 und 70 Prozent des Verkaufspreises bekommen. Das ist deutlich mehr als beim Verlag. Dort bewegen sich die Honorarsätze zwischen fünf und zehn Prozent. Allerdings tragen die Autoren im Selfpublishing auch das volle Verkaufsrisiko. Sie sind dafür verantwortlich, dass sich ihr Buch verkauft und sie ihre Investitionen wieder reinbekommen.
Bei der Veröffentlichung über einen Verlag trägt dieser das Verkaufsrisiko. Schlimmstenfalls bleibt er auf seinen Ausgaben sitzen und muss den Verlust durch andere Werke kompensieren. Das ist dann nicht die Sorge des Autors oder der Autorin. "Beim Verlag bekommt man ein Rundum-Paket", ergänzt Erika Thomalla vom Zentrum für Buchwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München.
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Social Media als Marketingplattform
Beim Marketing könne Social Media hilfreich sein. Vor allem durch TikTok wurden schon einige Selfpublishing-Bücher auf Bestseller-Listen katapultiert.
Wenn man eine hohe Reichweite über die Sozialen Medien hat, ist das häufig eine effizientere Form des Marketings als die traditionelle Verlagswerbung.
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Dr. Erika Thomalla, Professorin am Zentrum für Buchwissenschaft der LMU München
Wer keine gute Reichweite hat, muss sich gut überlegen, wie das selbst veröffentlichte Buch beworben werden soll. Nur Bücher, die sichtbar sind, online oder offline, werden auch gekauft.
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von Arlette Geburtig
mit Video
Quelle: dpa
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