Tierquälerei auf Social Media: Erkennen und melden

    FAQ

    Tierquälerei im Internet:Tierleid auf Social Media erkennen und melden

    von Birgit Hermes
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    Tiere begeistern die User im Netz und bringen "Petfluencern" viel Geld. Doch nicht selten zahlen die Tiere den Preis. Eine Tierschützerin erklärt, wie man Tierleid erkennen kann.

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    Tierschützerin Wiebke Plasse beantwortet die wichtigsten Fragen über Tierquälerei in den sozialen Medien.

    Tiere auf Social Media: Worauf muss man achten?

    Ob sich ein Tier unwohl fühlt oder gar leidet, ist nicht immer einfach zu erkennen, da Videosequenzen in den sozialen Netzwerken meist recht kurz sind oder nur Fotos gepostet werden. Nutzerinnen und Nutzer sollten dennoch die Körpersprache des Tieres beobachten und versuchen Warnsignale zu verstehen, sagt Wiebke Plasse von der Welttierschutzgesellschaft. "Eindeutige Indizien wären etwa, wenn sich das Tier offensichtlich aus der Situation zu entfernen versucht, bewusst erschreckt oder in einschränkende Verkleidungen gedrängt wird", führt die Tierschützerin aus.
    Sie empfiehlt, sich im Zweifel immer für das Tier zu entscheiden. Konkret bedeute das: Hege man den Verdacht, dass es sich um Tierleid oder mindestens einen respektlosen Umgang mit dem Tier handeln könnte, sollte man keinerlei Reaktion zeigen - weder liken noch disliken, weder kommentieren noch teilen. Die Tierschützerin erklärt:

    Denn jede Interaktion verschafft Beiträgen in sozialen Netzwerken mehr Reichweite und kann dann letztlich - durch Nachahmung und damit verbundene Steigerung des Dargestellten - auch in weiteres Tierleid münden.

    Wiebke Plasse, Welttierschutzgesellschaft e. V.

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    Was tun, wenn man Tierquälerei in den sozialen Medien entdeckt?

    Zwar müssen soziale Netzwerke eine Meldefunktion für unangemessene Inhalte bieten - meist über drei kleine Punkte über oder neben dem Beitrag. Die Welttierschutzgesellschaft aber kritisiert, dass Tierleid prinzipiell nur unzureichend in den Gemeinschaftsstandards der Netzwerke berücksichtigt wird, weshalb auch die Meldefunktion eingeschränkt sei.
    Trotzdem sei es wichtig, alle Tierleid-Inhalte unter der Auswahl "Missbrauch von Tieren" oder "Gewalt an Tieren" zu melden, rät Wiebke Plasse. Auch wenn dies nur einen Teil der Tierleid-Inhalte abdecken würde. Sie ergänzt: "In einer Petition und im Zuge unserer Kampagnenarbeit fordern wir die Netzwerke vehement auf, hier mehr Optionen zu schaffen und dem Tierleid auf ihren Plattformen endlich Einhalt zu gebieten."
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    Ab wann handelt es sich um Tierquälerei?

    Was vertretbar ist und was nicht, sei nicht pauschal zu beantworten, da sich jedes Tier - je nach Art, Charakter und der Bindung zur Person - unterschiedlich verhalte, erläutert Wiebke Plasse. "Wir appellieren an die Liebe und Verbundenheit der Halterinnen und Halter zu ihren Tieren: Diese sollten das eigene Tier am besten kennen und wissen, welche Situationen und Aktionen in Ordnung sind."
    Kritisch sieht die Welttierschutzgesellschaft auf jeden Fall den Trend zur Verkleidung von Tieren. "Sobald das Tier beispielsweise in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird oder sich aus der Verkleidung zu entfernen versucht, sollten tierliebe Halter*innen das Wohl des Tieres über den eigenen Spaßfaktor stellen", fordert die Tierschützerin. Der Verkleidung gegenüber stehe die Bekleidung. Diese sei rassen- oder altersabhängig bisweilen wichtig, um eine unzureichende Thermoregulierung auszugleichen.
    Ganz und gar abzulehnen sei es, wenn Tiere in Situationen gebracht würden, in denen sie zu Schaden kommen könnten. Wenn Stürze oder schmerzhafte "Patzer" von Tieren zur Belustigung gar inszeniert und gefilmt würden, sei das mehr als fragwürdig.
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    Tierquälerei im Netz: Was ist verboten?

    Die Welttierschutzgesellschaft sieht dringenden Nachholbedarf in Bezug auf die verherrlichende und verharmlosende Darstellung von Grausamkeiten gegenüber Tieren. Sie fordert eine diesbezügliche Novellierung des § 131 des Strafgesetzbuches.
    "Bisher gibt es keine gesetzliche Grundlage, die auch die grausamsten Tierleid-Inhalte verbietet und so ist sowohl die Strafverfolgung als auch die Verantwortungsübernahme auf Seiten der sozialen Netzwerke unzureichend", kritisiert Wiebke Plasse.
    Birgit Hermes ist Redakteurin in der ZDF-Redaktion Umwelt.

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