Leinenpflicht, Bußgelder und Co.:Was Hundehalter beachten müssen
von Lara Leidig
|
Die besten Freunde des Menschen - oft sind sie treue Weggefährten und ein fester Bestandteil der Familie. Aber welche Pflichten bringen sie eigentlich mit sich?
Über 10 Millionen Hunde leben in deutschen Haushalten. Dabei ist es wichtig, als Hundehalter den Überblick über Rechte und Pflichten zu behalten.
Quelle: dpa
Hunde erfreuen sich als Haustiere großer Beliebtheit. Im Jahr 2022 lebten laut dem Industrieverband Heimtierbedarf e. V. 10,6 Millionen Hunde in deutschen Haushalten. Vielen ist aber nicht bewusst, welche Verpflichtungen die Vierbeiner auslösen.
Artgerechte Haltung des Hundes und Tierschutz
Der Tierschutz ist seit 2002 im Grundgesetz verankert und prägt die Regelungen zur Tierhaltung. Spezielle Regeln für Hunde trifft die Tierschutz-Hundeverordnung des Bundes, dazu zählt unter anderem genügend Auslauf.
Um den Bedürfnissen des Hundes nachzukommen, reiche ein Spaziergang an der kurzen Leine nicht. Denn Hunde seien Lauftiere mit großem Bewegungsbedürfnis, erklärt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Wie viel Freilauf ein Hund benötigt, sei von der Hunderasse abhängig.
Klar ist: Nicht alle Hunde fordern ähnlich viel Beschäftigung und Auslauf.
„
Lea Schmitz, Deutscher Tierschutzbund e. V.
Dies hänge natürlich auch von ihrem Alter, ihrer Größe, ihrer Rasse und ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab, erklärt Schmitz.Etwa viermal täglich solle man seinen Vierbeiner aber ausführen. Darüber hinaus sei täglicher Kontakt zum Besitzer und zu Artgenossen essenziell. Hunde seien hochsoziale Lebewesen, die unter natürlichen Bedingungen ihr Leben in familiär geprägten Sozialgefügen verbringen, sagt Schmitz.
Zu artgerechter Tierhaltung zählt natürlich auch jederzeit Zugang zu Trinkwasser und die individuelle Fütterung.
Der Hund ist der beste Freund des Menschen, sagt man. Aber können Hunde menschliche Freundschaft ersetzen? Jasmina Neudecker forscht bei einem Assistenzhund und im Wolfsrudel nach.31.03.2024 | 26:59 min
Landesrechtliche Regelungen für Hunde
In einigen Städten wie Berlin und München gibt es für gewisse Bereiche eine Leinenpflicht auch für nicht gefährliche Hunde. Mancherorts kommt sogar eine Maulkorbpflicht hinzu, die verhindern soll, dass ein Hund in Menschenmengen aus Stress einfach zubeißt.
Die Pflicht zum Zahlen der Hundesteuer gibt es in allen Bundesländern. Bereits zum wiederholten Mal verzeichnete das Statistische Bundesamt im Jahr 2022 Rekordeinnahmen von rund 414 Millionen Euro, die von den Gemeinden erhoben wurden. In einigen Bundesländern wie Berlin, Hamburg oder Niedersachsen ist es zudem verpflichtend, für Hunde eine gesonderte Tierhalterhaftpflichtversicherung abzuschließen.
Im September 2023 verletzen im englischen Stoke zwei Hunde einen Mann tödlich. Beteiligt sind immer öfter Mischlinge, die auf eine Kampfhundart zurückgehen.05.02.2024 | 2:02 min
Gefährliche Hunde
Bundesländer bestimmen in Landeshundegesetzen, wann eine Hunderasse gefährlich ist und welche Pflichten der Halter dann erfüllen muss. Dies sei ungerecht, wie der Deutsche Tierschutzbund findet:
Hunde aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit pauschal als gefährlich zu verurteilen, ist weder gerechtfertigt noch fair.
„
Lea Schmitz, Deutscher Tierschutzbund e. V.
Ob ein Hund verträglich oder für Menschen gefährlich ist, hänge bei allen Rassen insbesondere von der Zuchtauswahl, Sozialisation und Aufzucht sowie von Erziehung, Umgang und Haltung ab, gibt Schmitz zu bedenken.Über diese Regelungen sollte man sich am besten bereits vor dem Kauf eines Hundes bei der Gemeinde oder Stadt informieren.
Bußgelder und Schadensersatz
Besonders misslich ist es, wenn durch den geliebten Vierbeiner Ärger mit Ordnungsbehörden entsteht. Bußgelder für Ordnungswidrigkeiten drohen beispielsweise, wenn der Hundekot beim Spaziergang nicht gleich von den Wegen eingesammelt wird.
Es bestehe auch die Gefahr, sich strafbar zu machen, wenn der Hund eine andere Person verletzt, etwa wegen fahrlässiger Körperverletzung, erklärt Anwältin Melanie K. Fritz. Daneben haftet der Hundehalter für Sach- und Personenschäden, die durch den Hund verursacht werden, unabhängig davon, ob er den Vorfall verhindern konnte.
Das bedeutet, selbst dann, wenn dem Hundehalter weder Vorsatz noch Fahrlässigkeit nachgewiesen werden können, (…) muss er für den Schaden aufkommen, den sein Tier verursacht.
„
Melanie K. Fritz, Rechtsanwältin für Tierrecht
In bestimmten Fällen könne aber ein eigenes Verschulden des Geschädigten von seinem Anspruch abzuziehen sein, etwa wenn eine Person ein Privatgrundstück trotz Warnschild "Vorsicht, bissiger Hund!" betritt, sagt Anwältin Fritz. Eine spezielle Hundehalterhaftpflichtversicherung sei dennoch sinnvoll.
Lara Leidig ist Rechtsreferendarin in der Fachredaktion Recht und Justiz des ZDF.
Wenn Haustiere weglaufen oder davonfliegen, ist es oft schwer, sie wiederzufinden. GPS-Tracker und Haustierregister erleichtern die Suche nach dem Tier.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.