Ein Hund zu Weihnachten? Was beim Tierkauf zu beachten ist
Hund oder Katze zu Weihnachten?:Was beim Kauf von Haustieren zu beachten ist
von Elena Slany Garcia und Stephanie Gargosch
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Ein Hund oder eine Katze als Geschenk zu Weihnachten? Warum das in der Regel keine gute Idee ist und was beim Tierkauf zu beachten ist.
Immer wieder landen Haustiere unter dem Weihnachtsbaum. Warum Tiere keine spontanen Weihnachtsgeschenke sein sollten, erklärt ein Berliner Tierpfleger.11.12.2024 | 3:20 min
Wer sich ein Haustier wie Hund, Katze, Hamster oder Kaninchen anschaffen will, sollte sich besser langfristig darauf vorbereiten. Das Problem, wenn ein Haustier verschenkt wird, ist, dass die Beschenkten oft nicht auf das Tier vorbereitet sind oder es sich nicht auf Dauer leisten können.
Laut Mareen Eismeier, Leiterin des Berliner Tierheims, können sich die Kosten schon für Kleintiere im 10.000-Euro-Bereich bewegen. Die Folgen: Tierheime laufen nach Weihnachten voll.
Also: Was ist beim Tierkauf zu beachten?
Überlegter Kauf dringend notwendig
Wer sich ein Haustier kaufen möchte, sollte sich das also gut überlegen. Daniel Prinich, Tierpfleger im Berliner Tierheim, erklärt, dass je nach Tierart verschiedene Dinge beachtet werden müssten.
Wer sich einen Hund kaufen möchte, muss sich die Rasse genau ansehen.
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Daniel Prinich, Tierpfleger im Tierheim Berlin
"Möchte ich einen sportlichen Hund, weil ich selber sportlich bin? Oder möchte ich lieber einen ruhigen Hund, der abends mit mir auf dem Sofa einen Film anschaut?", sind weitere Fragen, die man sich laut Prinich im Vorfeld stellen sollte. Der Hund sollte zur Persönlichkeit passen, so Prinich. Außerdem müssten Zeitaufwand und natürlich Kosten bedacht werden: "Kann ich mir die Futterkosten, Tierarztkosten, Versicherung und Steuern leisten?"
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Kaufentscheidung getroffen - und jetzt?
Ist die Entscheidung für einen Tierkauf gefallen, steht die nächste Überlegung an: Wo möchte ich mein Haustier kaufen? Von einem Erwerb im Internet rät Stiftung Warentest dringend ab. Internetfotos könnten leicht täuschen. Bei Online-Anzeigen würde nicht klar, ob es sich um einen richtigen Züchter handelt oder ob es dem Verkäufer nur ums Geschäft gehe. Plattformen wie Kleinanzeigen seien beim Tierkauf tabu.
"Oftmals sind da Leute dahinter, die halt einfach nur einen schnellen Euro machen wollen", sagt Prinich. "Die achten nicht auf das Tierwohl."
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Der Kauf beim Züchter
Ein Züchter ist eine beliebte Anlaufstelle für einen Haustierkauf. Doch wie lässt sich ein seriöser Züchter erkennen?
Laut Ginni Neumann, Tierpflegerin im Berliner Tierheim, sind viele Anbieter keine professionellen Züchter: "Am wichtigsten wäre es, persönlich vorbeizugehen", rät sie. "Wenn die Hunde vor Ort gesundheitlich nicht gut aussehen, nicht geimpft, nicht gechippt oder noch nicht tierärztlich untersucht worden sind, dann weiß ich schon auf jeden Fall, dass das kein seriöser Züchter ist."
Der Tierschutzverein Peta warnt vor illegalem Welpenhandel. Diese Tiere würden im Ausland unter schlechten Bedingungen gezüchtet und krank verkauft werden. Im Berliner Tierheim landen immer wieder solche Fälle, zuletzt ein vier Monate alter Chihuahua aus Bulgarien.
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Um sich abzusichern, rät Stiftung Warentest zu prüfen, ob professionelle Züchter Mitglied in Vereinigungen sind. Für Hunde wäre das beispielweise der Verband für das deutsche Hundewesen (VDH). Züchter sollten auch eine Genehmigung des verantwortlichen Veterinäramtes besitzen. Außerdem sollte laut Stiftung Warentest unbedingt ein Kaufvertrag abgeschlossen werden.
Wer keinen seriösen Züchter findet, dem bietet das Tierheim eine Alternative.
Wie funktioniert die Vermittlung im Tierheim?
"Zukünftige Tierbesitzer sind nicht alleine", erklärt Christine Streichan aus der Bereichsleitung Politik und Kommunikation des Berliner Tierheims. "Das Tierheim bietet vor einer Kaufentscheidung Beratungsgespräche an, um das passende Haustier zu finden."
Ist das passende Tier gefunden, fällt eine Schutzgebühr an, die oft niedriger ist als beim Züchter. Die Vermittlungsgebühr liegt bei Kleintieren im Berliner Tierheim zwischen zehn und 50 Euro, bei Hunden je nach Alter zwischen 350 und 450 Euro. Zusätzlich wird ein Schutzvertrag zwischen Tierheim und Halter abgeschlossen. Die Beratungsangebote und Leistungen wie Impfungen und Kastration sind kostenlos.
Ein Kauf beim Tierheim bringt Vorteile vor und nach der Vermittlung mit sich:
Tierärztliche Untersuchung
Impfungen
Kastration (vor allem bei Kleintieren)
Zweiwöchige Gesundheitsgarantie (Behandlungsgarantie bei noch unentdeckten Infektionskrankheiten)
Schutzvertrag zwischen Halter und Tierheim
Rat vor und nach der Vermittlung (bei Hunden und Katzen beispielsweise bezüglich Verhalten und Training)
Hunde und Katzen keine Weihnachtsgeschenke
Alle Experten warnen vor spontanen Käufen von Tieren. Das Berliner Tierheim etwa hat ab dem 18. Dezember bis zum neuen Jahr einen Vermittlungsstopp, damit keine Tiere als Geschenk erworben werden können. Tierpfleger Daniel Prinich bittet darum:
Leute, macht euch Gedanken, der Tierkauf muss wirklich gut überlegt sein. Tiere sind auch Lebewesen.
Die Geschenkesuche vor Weihnachten macht oft viel Mühe, kostet Zeit und vor allem Geld. Wie man sein Weihnachtsbudget planen kann und worauf es beim Schenken wirklich ankommt.
von Sarah Hufnagel
Quelle: dpa
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