Tierversicherung für Hunde und Katzen: Was sind die Kosten?
Krankenversicherungen für Tiere :Das eigene Haustier optimal absichern
von Sven-Hendrik Hahn
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Kann eine Tierkrankenversicherung die Kosten für den Tierarztbesuch verringern? Was die Angebote versprechen und wann eine Operationskostenversicherung die bessere Lösung ist.
Bieten Versicherungen genug Schutz?16.10.2023 | 4:15 min
Besuche beim Tierarzt gehören zu den unangenehmen Momenten im Leben eines Tierhalters. Denn viele Tiere mögen es gar nicht, durchgecheckt zu werden. Schlimmer wird es für alle Beteiligten, wenn ein größerer Eingriff ansteht. Zwar sind die medizinischen Möglichkeiten inzwischen nahezu unbegrenzt, allerdings gilt das auch für die Kosten: Die Tierarztgebühren sind zuletzt deutlich gestiegen. Bitter für die, die alle Rechnungen selbst zahlen müssen.
Tarife richten sich nach Rasse, Alter und Vorerkrankungen
Schutz vor unerwarteten Kosten verspricht eine Tierkrankenversicherung. Es gibt zwei Varianten: die Tierkrankenvollversicherung sowie die Operationskostenversicherung. Versichert werden meist Hunde, Katzen und Pferde. Die Tarife richten sich nach Rasse, Alter, Größe, Gewicht sowie Vorerkrankungen.
Henriette Neubert von Finanztip ist allerdings skeptisch:
"Zum anderen werden bei der Tierkrankenversicherung viele Sachen nicht bezahlt und nicht versichert, weil das den Versicherungen dann zu teuer werden würde", erläutert Neubert. Konkret gebe es viele Ausschlüsse etwa bei genetischen Vorbelastungen bestimmter Rassen oder auch bei Vorerkrankungen.
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Was kostet eine Tierversicherung?
Als Rundum-Sorglos-Paket wird die Tierkrankenvollversicherung beworben. Sie deckt Tierarzt- und OP-Kosten ab - sowohl ambulant als auch stationär, Medikamente, Unterbringung und medizinische Leistungen, teilweise auch für Routineuntersuchungen. Beitrag für einen einjährigen Labrador: zwischen 60 und über 130 Euro im Monat, ältere Tiere kosten deutlich mehr.
Doch selbst diese Versicherung trägt oft nur einen Teil der Kosten. Es lohne sich, die Versicherungsbedingungen genau zu lesen, rät Neubert. Oft gebe es beispielsweise Selbstbeteiligungen: "Es gibt zwar Tarife, die auch ohne auskommen, die sind aber sehr teuer in der Regel."
Routineuntersuchungen gehörten ebenfalls nicht immer zum Paket, etwa jährliche Impfungen oder Wurmkuren.
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Operationskostenversicherung ist günstiger
Eine günstigere Alternative ist die Operationskostenversicherung. Hier gibt es bereits Tarife ab zehn Euro monatlich. Sie sollte neben dem chirurgischen Eingriff Diagnostik, Unterbringung und Nachbehandlung umfassen - ohne Kostenlimit. Aber: "Auch hier gibt es Ausschlüsse", erklärt Neubert. Zum einen gäbe es OP-Versicherungen, die nur zahlen, wenn die OP ungeplant war, etwa bei einem Unfall. Dann seien auch Sterilisation und Kastration ausgeschlossen.
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Fazit: Hoher Preis, viele Ausschlüsse
Verglichen mit anderen Versicherungen, etwa der Berufsunfähigkeits- oder der Wohngebäudeversicherung, versichere die Tierkrankenversicherung ein eher günstiges Risiko zu einem hohen Preis mit vielen Ausschlüssen, so das Fazit der Expertin: "Es ist eine Kosten-Nutzen-Frage. Die ist unserer Meinung nach einfach schlecht."
Tipp, wie man für OP vorsorgen kann
Neuberts Rat: "Geld zurücklegen. Bei einer Katze um die 20 Euro pro Monat, bei einem Hund je nach Größe zwischen 20 und 40 Euro im Monat." Dann habe man nach vier Jahren schon das Geld zusammen, was eine mittelteure OP kosten würde. Ausnahme könnte eine Versicherung für Pferde sein, so die Expertin, da dort die OP-Kosten schnell sehr hoch sein können.
Ansparen: Monatlich Geld zurücklegen, dafür muss man alle Tierarztrechnungen selbst zahlen.
Tierkranken-Vollversicherung: Deckt viele Tierarztkosten ab, aber teuer und nicht immer wird alles gezahlt.
OP-Versicherung: Auf Operationen beschränkt, aber günstiger.
Achten Sie bei den Versicherungen auf Ausnahmen, Selbstbeteiligungen, die Dauer der Kostenübernahme sowie mögliche Kündigungsklauseln.
Sven-Hendrik Hahn ist Redakteur beim ZDF-Magazin WISO.