Homeoffice:So richten Sie den Arbeitsplatz zuhause ein
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Wenig Platz, kleines Budget, Ergonomie: Wie man den Arbeitsplatz zuhause richtig einrichtet. Und wie man fürs Homeoffice bei der Steuererklärung Geld wieder bekommt.
Das Homeoffice lässt flexible Lösungen zu, bei denen sich Wohnraum und Arbeitsplatz klar voneinander trennen lassen.
Quelle: Colourbox.de
Das Homeoffice ist mittlerweile fester Bestandteil der Arbeitswelt. Die Corona-Pandemie hat es vielen Menschen ermöglicht, weiter aus dem eigenen Zuhause zu arbeiten. Viele Menschen tun das daheim jedoch noch immer unter suboptimalen Bedingungen für die eigene Gesundheit sowie den Wohnraum.
Das liegt einerseits an mangelndem Platz, scheitert aber häufig auch am Budget. Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, das Homeoffice gut in den eigenen Wohnraum zu integrieren.
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Homeoffice bei wenig Platz einrichten
"Bei wenig Platz im eigenen Zuhause sind flexible Möbel und kreative Ideen gefragt", sagt Innenarchitektin Andrea Franke, Geschäftsführerin des Architekturbüros Federleicht aus München. Im Idealfall solle der Büroarbeitsplatz zuhause unsichtbar sein, sagt Franke. Doch wie gestaltet man das?
Flexible Lösungen können etwa sein, den Arbeitsplatz in einen Schrank zu integrieren oder mit einer schwebenden Arbeitsplatte an der Wand. Dann könne das Homeoffice nicht nur im Wohnzimmer, sondern vielleicht sogar im Flur oder im Schlafzimmer seinen Platz finden, sagt Franke.
Schreibtisch mit schwebender Arbeitsplatte
Schreibtisch in einen Schrank integrieren
multifunktionale Regalkonstruktionen nutzen
Nischen nutzen, zum Beispiel zwischen zwei Schränken
Arbeitsbereich und Wohnraum durch Regal oder Vorhang trennen
Arbeitsplatz schlicht und dezent gestalten
in der Farbgestaltung auf ruhige Töne setzen (z. B. Salbeigrün, Taubenblau oder hellgraue/beide Töne)
Bürobedarf in Kisten verschwinden lassen
Arbeitsplatz im Schlafzimmer vermeiden
Allerdings sollte laut Innenarchitektin Franke der Arbeitsplatz nur im Ausnahmefall im Schlafzimmer platziert werden.
Der Markt hat sich mittlerweile auf das Homeoffice eingestellt und bietet zahlreiche Lösungen. So gebe es laut Franke sowohl wandhängende als auch deckenmontierte Möbel, die unsichtbar erscheinen, bis man sie ausklappt.
Homeoffice-Pauschale: Die Pauschale gilt auch, wenn kein häusliches Arbeitszimmer zur Verfügung steht. Sechs Euro pro Tag im Homeoffice können in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Pro Jahr kann man bis zu 210 Homeoffice-Tage angeben.
Arbeitszimmer absetzen: Um ein Arbeitszimmer steuerlich geltend machen zu können, muss dieses den Mittelpunkt der Tätigkeit bilden. Es muss ein eigener Raum und so eingerichtet sein, dass er ausschließlich beruflich genutzte Gegenstände enthält.
Solche Lösungen sind jedoch meist teuer. Ist das Budget begrenzt, sollte man effizient vorgehen. "Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Elemente, die Sie persönlich für die Arbeit benötigen, wie etwa einen Schreibtisch, einen bequemen Stuhl und gute Beleuchtung", rät Franke.
Wer auf Online-Marktplätzen oder in lokalen Anzeigen sucht, kann bei qualitativ guten Gebrauchtmöbeln Schnäppchen machen. Oftmals finden sich preiswerte Möbel in gutem Zustand.
Auch könne man überlegen, Möbel selbst zu bauen, sagt Franke. "Regale und einfache Schreibtische können mit preiswerten Materialien wie Spanplatten und Holzblöcken hergestellt werden."
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Homeoffice von Wohnraum trennen
Um bei der Arbeit möglichst ungestört zu sein und auch nach Feierabend seine Ruhe zu haben, sollte man auf eine Trennung von Arbeitsplatz und Wohnraum achten. Eine Tür zuzumachen, sei immer gut, sagt Franke. Das müsse nicht unbedingt eine Zimmertür sein.
"Das heißt auch, zum Beispiel einen Schrank zuzumachen", sagt die Innenarchitektin. Wichtig sei, dass man etwas verschließen oder wegpacken oder einen Vorhang vorziehen kann. So verschwinde die Arbeit aus dem Sichtbereich und aus dem Kopf.
Hat man etwas mehr Platz, könnte ein Regal als Raumtrenner fungieren. Eine Raum-in-Raum-Lösung sei besonders bei Mietwohnungen eine einfache Lösung. Auch Trennwände oder Vorhänge eigneten sich als Raumtrenner. "Dabei sollten Sie die Lichtsituation berücksichtigen", rät Franke.
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von Markus Böhle
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Ergonomie am Arbeitsplatz ist wichtig
Bei allen Lösungen für den Arbeitsplatz sollte vor allem eines stimmen: die Ergonomie. Laut Elke Biesel von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sollte der Arbeitsplatz ausreichend Raum bieten und gut beleuchtet sein, idealerweise mit Tageslicht. "Der Arbeitstisch sollte eine Höhe von 72 bis 76 Zentimetern haben und man sollte einen Stuhl nutzen, der dynamisches Sitzen ermöglicht."
Der Arbeitsbereich sollte mindestens 120 x 80 Zentimeter groß sein.
Der Arbeitstisch sollte mindestens die Maße 120 x 80 Zentimeter haben.
Stuhl mit verstellbarer Sitzhöhe, Sitztiefe und Rückenlehne
Wichtig ist eine gute Beleuchtung: Wenn Tageslicht nicht ausreicht, eine Tisch- oder Stehleuchte nutzen.
Doch nicht nur ein unergonomischer Arbeitsplatz kann Probleme bereiten. "Insbesondere Bewegungsmangel führt zu gesundheitlichen Problemen", sagt Biesel. Schließlich fehlt im Homeoffice der Weg zur Arbeit.
Die Expertin rät dazu, öfter aufzustehen, ein paar Schritte in der Wohnung zu gehen oder in der Mittagspause einen Spaziergang zu machen. "Auch aktive Bewegungspausen mit kleinen Übungen können helfen."
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