Aktiver Alltag oder Sport:So viel Bewegung brauchen wir wirklich
von Luisa Billmayer
|
Mit dem Rad zur Arbeit und die Treppe statt des Aufzugs nehmen - reicht das schon aus? Wie viel Bewegung die WHO empfiehlt und was wir für einen positiven Effekt tun sollten.
Müssen wir regelmäßig ins Schwitzen kommen?
Quelle: Istock/Edwin Tan; Istock/SolStock
Wer seinem Körper und seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, der sollte sich ausreichend bewegen. Aber was heißt denn überhaupt ausreichend? Unser FAQ klärt auf, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt.
Wie viel sollte ich mich mindestens bewegen?
Als Minimum an Bewegung empfiehlt die WHO für Erwachsene bis 65 Jahren mindestens
2,5 Stunden moderate Bewegung oder
1,25 Stunden intensive Bewegung pro Woche.
Unter moderate Bewegung versteht die Organisation zum Beispiel Tanzen, zügiges Spazieren oder entspanntes Radfahren. Aber auch Tätigkeiten im Haushalt zählen dazu. Als intensiv gelten Bewegungen, bei denen man ins Schwitzen kommt. Die WHO zählt dazu zum Beispiel Joggen, Tennis oder sportliches Radfahren.
Die Versicherung DKV hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg untersucht, wie viele Menschen in Deutschland dieser Empfehlung folgen. Das Ergebnis: 14 Prozent der Befragten verfehlen das Mindestziel an Bewegung.
Wie fit bin ich wirklich? Ein kurzer Fitnesscheck gibt Aufschluss:
Wie viel Bewegung brauche ich für einen positiven gesundheitlichen Effekt?
Wer einen positiven Effekt auf seine Gesundheit haben möchte, sollte allerdings noch etwas mehr tun. Für 18- bis 65-Jährige empfiehlt die WHO mindestens
5 Stunden moderate Bewegung oder
2,5 Stunden intensive Bewegung pro Woche.
Laut DKV-Studie schaffen es 28 Prozent der Menschen in Deutschland nicht, sich so viel zu bewegen.
Muss ich meine Muskeln trainieren?
Ausdauertraining ist nicht alles. Die WHO empfiehlt auch an zwei Tagen pro Woche die Hauptmuskelgruppen zu trainieren. Dazu zählen Beine, Rücken, Bauch, Brust, Schultern und Arme. Dieses Ziel erfüllen nur 40 Prozent der Deutschen, wie es in der DKV-Studie heißt.
Bewegung: Wer schafft die WHO-Empfehlungen?
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Alter und persönliche Fitness legen individuell fest, wie intensiv das Training sein sollte. Als Faustformel für das Ausdauertraining gilt: 180 – Lebensalter = optimale Herzfrequenz, wie Sportwissenschaftler Ingo Froböse gegenüber ZDFheute erklärt. Wer 45 Jahre alt ist, sollte also mit einem Puls von 135 Joggen gehen.
Gerade im Sommer wollen viele sportlich aktiv sein. Doch bei hohen Temperaturen kann das gesundheitliche Folgen haben. Wann und wie man drinnen und draußen richtig trainiert.
von Andreas Kürten
mit Video
Kann ich meine 40-Stunden-Woche mit Fitnessstudio am Wochenende ausgleichen?
Viele Menschen verbringen ihren Arbeitstag hauptsächlich im Sitzen. Da bleibt unter der Woche wenig Zeit, noch Sport zu machen. Ingo Froböse, Sportwissenschaftler und Mitautor der DKV-Studie, sieht das kritisch.
Sitze ich zu viel?
Die DKV-Studie hat auch untersucht, wie viel die Menschen in Deutschland sitzen. Im Schnitt sind es über neun Stunden pro Werktag. 18- bis 29-Jährige sitzen mit über zehn Stunden werktäglich sogar noch länger. Laut WHO kann langes und häufiges Sitzen folgende Krankheiten befördern: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes Typ 2.
Daher empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation weniger zu sitzen. Sportwissenschaftler Froböse erklärte auf einer Pressekonferenz, es gebe keine ideale Sitzdauer. "Je weniger desto besser", sei die Faustformel.
Moderate Bewegung hilft dabei, den körperlichen Zustand zu erhalten.
Wer seine Gesundheit aktiv fördern will, sollte Sport betreiben.
Neben Ausdauersport ist dabei das Training der Muskeln entscheidend.
Je weniger wir sitzen, desto besser.
Quellen: Prof. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln; WHO
Doch auch wer sich laut den WHO-Empfehlungen nicht ausreichend bewegt, sollte sich nicht abschrecken lassen. Jede noch so kleine oder kurze Aktivität sei besser als keine, schreibt die Weltgesundheitsorganisation. Auch Ungeübte könnten klein anfangen und die Häufigkeit, Intensität und Dauer der Aktivität nach und nach steigern.
Wer auf einen gesunden Lebensstil achtet, kann seine Lebenserwartung deutlich erhöhen. Welche Faktoren eine Rolle spielen und warum es nie zu spät ist, Gewohnheiten anzupassen.