Hauskauf: Baukindergeld, Hauskaufkredit und KfW-Förderung
Hauskauf-Kredite für Familien:Eigenheim-Traum mit KfW-Förderung erfüllen?
von Luisa Herbring
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Familien, die sich Wohneigentum wünschen, werden vom Bund gefördert: Das Programm "Jung kauft Alt" soll günstige Kredite ermöglichen. Wer profitieren kann und wie es funktioniert.
Staatliche Förderung bei Hauskauf und Sanierungen: "Jung kauft Alt" heißt das Programm des Bundesbauministeriums. (Symbolbild)
Quelle: Photocase
Der Traum von den eigenen vier Wänden scheint für viele Menschen unerreichbar zu sein, denn die Finanzierungskosten sind sehr hoch. Doch das könnte sich für einige jetzt ändern. Anfang September hat die Bundesregierung ein neues Förderprogramm speziell für junge Familien mit Kind gestartet. Wer ein altes Haus mit niedrigem Energiestandard kaufen und energetisch sanieren möchte, soll unterstützt werden.
"Jung kauft Alt" nennt sich das Programm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Das Ministerium fokussiert sich damit auf bereits bestehende Häuser oder Wohnungen. Denn die Sanierung von Bestandsbauten sei in aller Regel umweltfreundlicher und günstiger als der Neubau und entlaste obendrein den angespannten Wohnungsmarkt.
Ein Haus energetisch zu sanieren, kann Heizkosten sparen. Doch wo anfangen? Für wen lohnt sich der Schritt? Welche Förderungen gibt es? ZDFheute beantwortet die wichtigsten Fragen.
von Oliver Klein
FAQ
Förderprogramm "Jung kauft Alt": Wer hat Anspruch?
Berechtigt sind Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind. Voraussetzung: Ihr gemeinsames zu versteuerndes jährliches Bruttoeinkommen übersteigt 90.000 Euro nicht, zuzüglich 10.000 Euro für jedes weitere minderjährige Kind im Haushalt.
Familien, die einen Antrag auf die Förderung stellen, dürfen zu diesem Zeitpunkt außerdem kein weiteres Wohneigentum besitzen. Haushalte, in denen Ehe- oder Lebenspartner*innen leben, die bereits eine Förderung für ein Eigenheim erhalten haben, wie zum Beispiel Baukindergeld, erhalten keine Förderung.
Um die Förderung zu erhalten, müssen Familien selbst in das Haus oder die Wohnung einziehen.
Die eigengenutzten Räume müssen über einen eigenen abschließbaren Zugang, mindestens einen Wohnraum, eine Küche oder Kochnische sowie ein Bad oder WC verfügen.
Ein Gebäude zu sanieren, um es dann zum Beispiel als Ferienwohnung zu vermieten, ist beim Programm "Jung kauft Alt" ausgeschlossen. Mit anderen Worten: Für Immobilien, die nicht dauerhaft bewohnt sein sollen, gibt es keine Förderung.
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Kreditkonditionen der Förderung
Gefördert wird mit zinsgünstigen Darlehen der KfW-Bank. Aktuell liegt der Zinssatz beispielsweise für einen Kredit mit der längsten Laufzeit von 35 Jahren und 10 Jahren Zinsbindung bei rund 1,5 Prozent.
Dabei sind die Kredithöchstbeträge abhängig von der Kinderzahl. Familien mit einem minderjährigen Kind bekommen maximal 100.000 Euro, bei zwei Kindern sind es 125.000 Euro und bei drei oder mehr Kindern bis zu 150.000 Euro.
Eine Familie mit zwei minderjährigen Kindern erhält einen Kredit von maximal 125.000 Euro zu einem Zinssatz von 1,51 Prozent bei 35 Jahren Kreditlaufzeit und 10 Jahren Zinsbindung. Laut BMWSB liegt der Zinssatz für "Jung kauft Alt" rund 2 Prozent unter dem aktuellen Satz für vergleichbare Hausbankdarlehen. Demnach würden Familien bei normalem Kreditverlauf etwa 18.000 Euro gegenüber dem Darlehen der Hausbank sparen.
Viele träumen vom Eigenheim im Grünen oder in der Stadt. Die Immobilienpreise sind etwas gesunken - ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Kaufen? Eine junge Familie überlegt: Was sind die Vor- und Nachteile, und wann lohnt sich der Kauf?16.09.2024 | 4:54 min
Förderung für Immobilien mit niedriger Energieffizienz
Das Förderprogramm gibt es nur für Immobilien, die in einem energetisch schlechten Zustand sind, damit durch die Sanierung CO2-Emmissionen eingespart werden. Für die Förderung müssen die Gebäude also nachweislich eine niedrige Energieeffizienzklasse von F, G oder H haben.
Familien, die durch das Programm gefördert werden, verpflichten sich dazu, die Immobilie innerhalb von viereinhalb Jahren mindestens auf das Niveau eines Effizienzhauses 70 EE zu sanieren. Dieser Standard wird erreicht, wenn die Immobilie maximal 70 Prozent der Energie eines vergleichbaren Neubaus nach den aktuellen gesetzlichen Vorgaben verbrauchen würde. Außerdem müssen mindestens 65 Prozent der Wärmeversorgung des Gebäudes aus erneuerbaren Energien stammen.
Für die Sanierung können zusätzlich zinsgünstige Kredite und Zuschüsse der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) genutzt werden. Ein solcher Zuschuss wäre zum Beispiel die KfW-Heizungsförderung.
Seit diesem Jahr kann mit einem Riestervertrag die energetische Sanierung des Eigenheims finanziert werden. Alexander Krolzik von der Verbraucherzentrale Hamburg dazu im Gespräch.14.06.2024 | 4:26 min
Kritik am Förderprogramm "Jung kauft Alt"
Aufgrund der strengen Anforderungen an die Sanierung sei die Unterstützung bei "Jung kauft Alt" zu schwach, sagt Matthias zu Eicken vom Eigentümerverband Haus & Grund.
Doch die Idee, junge Familien bei der energetischen Modernisierung einer Bestandsimmobilie unterstützen zu wollen sei grundsätzlich richtig, so Matthias Eicken.
Die eigenen vier Wände wünschen sich viele. Doch die Finanzierung sollte man genau berechnen. Was bei Krediten und Eigenkapital wichtig ist und welche Förderungen es gibt.
von Zarah Reinders
mit Video
Quelle: ZDF
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