Wie man sich gegen Betrug bei der Wohnungssuche schützt
Betrug bei der Wohnungssuche:Die fiesen Maschen auf dem Wohnungsmarkt
von Agnes Heitmann
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Verbraucherzentrale und Polizei warnen vor Betrügern, die über Immobilienanzeigen ihre Opfer suchen. Auf welche Tricks man hereinfallen kann und wie man sich vor Betrug schützt.
Vorsicht vor Betrügern: Bei der Wohnungssuche kann man zahlreichen Betrugsmaschen begegnen. Wie man sie erkennt und wie man sich schützen kann.
Quelle: imago/photothek
Vielerorts ist Wohnraum knapp. Da ist die Freude umso größer, wenn man eine günstige und attraktive Wohnung im gewünschten Gebiet findet. Doch einige Anzeigen sollten einen stutzig werden lassen. Denn es gilt: Sieht etwas zu gut aus, um wahr zu sein, dann ist es das meistens auch.
Der "verhinderte Vermieter"-Trick
Die Verbraucherzentrale warnt vor unterschiedlichen Vorgehensweisen, mit denen Wohnungssuchende abgezockt werden. Besonders weit verbreitet ist dieses Szenario: Der vorgetäuschte Eigentümer ist angeblich im Ausland und kann die potenziellen Mieter deswegen nicht persönlich empfangen. Stattdessen würde daher der Schlüssel per Post, in einem mit Code gesicherten Schlüsselkasten oder durch einen Mittler übergeben. Dafür soll vorab eine Kaution überwiesen werden. Das böse Ende: Die Wohnung, den Schlüssel und den Vermieter bekommen die Geschädigten nach Überweisung aber nie zu Gesicht.
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Kein Geld vorab überweisen
Ein anderer Trick: Um eine angeblich sehr gefragte Immobilie überhaupt besichtigen zu dürfen, sollen Wohnungssuchende vorab Geld überweisen. Auch hier steht man am Ende mit leeren Händen da. Polizei und Makler raten klar davon ab, solche Vorauszahlungen zu tätigen. Kautionen, erste Mietzahlungen oder auch Abstandszahlungen für vorhandenes Mobiliar sollten ebenfalls erst nach Besichtigung, Ausfertigung der Mietverträge und einem Kennenlernen mit Vermieter oder Makler überwiesen werden.
Echte Ferienwohnungen und falsche Webseiten
Denn die Tricks mit denen die Betrüger täuschen, sind vielfältig. Die Palette reicht von selbst gemieteten Ferienwohnungen, die die Kriminellen als eigene Wohnung ausgeben, in die sie zur Besichtigung einladen, bis hin zu Fälschungen von Webseiten renommierter Makler, die genutzt werden, um Seriosität vorzugaukeln.
Der Preis: Sind Miete oder Kaufpreis im Vergleich zu ähnlichen Objekten sehr gering, dann sollte man besonders wachsam sein.
Der Verkäufer oder Vermieter: Fehlen vollständige Namen und weitere Kontaktdaten oder findet sich auf der Seite des Anbieters kein Impressum, dann ist es gut möglich, dass Betrüger am Werk sind.
Vorkasse oder Kaution: Wird für die Schlüsselübergabe oder die Besichtigung Geld vorab verlangt, sollte man nicht darauf eingehen.
Geringe Informationen: Alle Fakten zur Wohnung sollten vorab kommuniziert werden - direkt im Inserat oder spätestens auf Nachfrage. Die Informationen zum Beispiel zum Energieausweis oder zu den anfallenden Nebenkosten müssen klar sein.
Bilder und Text: Wirken die Bilder wie aus einem Möbelhauskatalog und sind zu perfekt, dann kann man sie über eine umgekehrte Bildersuche gegenchecken. Häufen sich Rechtschreib- und Grammatikfehler im Text oder wirkt die Sprache der Anzeige künstlich, dann kann das ein Anzeichen dafür sein, dass Betrüger aus dem Ausland versuchen, an Daten oder Geld zu kommen.
Große Schäden durch Identitätsdiebstahl
Neben den Maschen, die darauf abzielen, vor Vermietung Geld zu erschleichen, warnen Verbraucherzentralen, Polizei und auch Banken vor Tätern, die es auf einen Identitätsdiebstahl abgesehen haben. Hier können die Schäden noch viel höher ausfallen und darum sollte bei der Immobiliensuche immer ganz genau hingeschaut werden. Bittet ein Makler oder ein Vermieter zum Beispiel schon vor Besichtigung der Wohnung um die Zusendung einer Personalausweis-Kopie, von Gehaltsnachweisen oder einer Schufa-Auskunft, ist Vorsicht geboten.
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Datenklau für kriminelle Geldgeschäfte
Die Betrüger versuchen über Wohnungsanzeigen an Unterlagen zu kommen, mit denen sie Bankkonten eröffnen können. Dabei zeigt sich eine hohe kriminelle Energie. Haben die Täter zum Beispiel aus Gehaltsnachweisen Informationen wie die Bankverbindung, verschicken sie täuschend echt wirkende Briefe der Bank des Opfers. In den Schreiben wird beispielsweise dazu aufgefordert, ein bestehendes Konto zu aktualisieren. Mitgeschickt wird ein Postident-Schein, mit dem die Opfer ihre Identität offiziell bestätigen sollen.
Oft merken die Betroffenen nicht, dass sie mit dem Identitätsnachweis nicht ihr aktuelles Konto bestätigen, sondern ein neues eröffnen, auf das die Kriminellen Zugriff haben. So können Kredite aufgenommen oder das Konto zum Beispiel für Geldwäsche missbraucht werden.
Der "Wohnung besichtigen? Nur mit Vorab-Post-Ident!"-Trick
Gleiches kann passieren, wenn sich Wohnungssuchende mit dem Post-Identverfahren direkt für eine Wohnungsbesichtigung bewerben sollen. Es wird suggeriert, dass die Wohnung sehr begehrt ist und nur kreditwürdige und seriöse Mietkandidaten zu einer Besichtigung eingeladen werden. Mit der Bestätigung der Identität will sich der vermeintliche Vermieter angeblich absichern. Die Betrüger nutzen dann das Verfahren, um Konten zu eröffnen und Geld zu erschleichen.
Auch bei gegebenenfalls kostenpflichtigen Angeboten über große Immobilien-Websites kann man nicht sicher sein, dass die Wohnungen nicht vielleicht von Betrügern eingestellt wurden. Bei allen Schritten sollte man nach möglichen Fälschungen (zum Beispiel von E-Mail-Adressen oder Websites) Ausschau halten. Wird man auf eine Website weitergeleitet, sollte man die Adresszeile im Browser prüfen.
Vorab Geld für Besichtigungen, Kautionen oder ähnliches überweisen zu müssen, ist unseriös. Man sollte so wenig Informationen wie möglich preisgeben und kein Post-Identverfahren durchführen. Kommt ein Schreiben der eigenen Bank mit einem Post-Identverfahren, sollte noch einmal gegengecheckt werden, wofür die Prüfung der Identität genau notwendig ist. Im Zweifelsfall die Bank kontaktieren.
Ist man doch Opfer eines Betrugs bei der Wohnungssuche geworden, sollte man sich in jedem Fall an die Polizei wenden und Anzeige erstatten. Falls bereits Geld überwiesen wurde, ist es außerdem wichtig die Bank zu kontaktieren.
Agnes Heitmann ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".
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