Kompost anlegen: Tipps für den Komposthaufen im Garten

    Organische Abfälle verwerten:Kompost anlegen: Worauf es dabei ankommt

    von Elmar Mai
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    Wer klimafreundlich, naturgemäß und ressourcenschonend gärtnern möchte, kommt um eigenes Kompostieren nicht herum. Das ist nachhaltig und spart Geld. Was dabei zu beachten ist.

    Eine Familie wirft Küchenabfälle auf einen Komposthaufen im Garten.
    Guter Kompost ist ein hervorragender Dünger. Doch was darf alles in den Kompost - und was sollte lieber nicht rein? Was es beim Kompostieren zu beachten gibt.
    Quelle: imago/HalfPoint Images

    In den Kreisläufen der Natur spielt die Entsorgung von abgestorbenen Organismen eine große Rolle, sonst würden wir schnell unter Abfall ersticken. Dazu sind Mechanismen entstanden, tote Materie so aufzuarbeiten, dass sie nachkommenden Generationen wieder als Wertstoff zur Verfügung stehen.

    Die Natur macht es vor

    Was im Großen funktioniert, kann jeder auch im Kleinen praktizieren, im Garten und selbst auf dem Balkon in der Stadt. Kompostieren heißt aber nicht, alles einfach auf einen Haufen zu kippen und der Natur zu überlassen. Für einen guten Kompost sollten Sie ein paar Regeln beachten.
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    Verschiedene Materialien im Kompost mischen

    Zu viel von einer Sorte ist immer problematisch, wenn Sie beispielsweise den ganzen Sommer über nur Rasenschnitt kompostieren. Gras ist nass, sehr nährstoffreich und neigt zum Verdichten. Dann kommt es nicht zur Verrottung, sondern zu Fäulnis. Es entsteht Methangas und Methan ist klimaschädlich. Das wäre genau das Gegenteil vom Sinn des Kompostierens.
    Was tun? Im Garten fällt beim Hecken- oder Baumschnitt reichlich Holz an. Das ist trocken, nährstoffarm und sperrig und würde zum Verrotten recht lange brauchen. Wenn Sie beides mischen, schlagen Sie mehrere Fliegen mit einer Klappe. Das Gemisch wird locker, mäßig aber konstant feucht und hält genügend Nährstoffe bereit. Damit können sich die Kompostbakterien ausreichend ernähren. Außerdem gelangt immer genügend Luft bis ins Innere, um Fäulnis zu vermeiden. Denn Kompost muss atmen. Sachgerechtes Kompostieren ist übrigens völlig geruchsfrei.
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    Gegensätze ziehen sich an

    Beachten Sie die Regel, Gegensätzliches zu mischen: trockenes, nährstoffarmes Material wie Holz oder Herbstlaub mit feuchtem, nährstoffreichem Material wie zum Beispiel Grasschnitt, unverarbeitete Küchenabfälle oder "Unkraut". Außerdem verbindet sich Grobes gut mit Feinem und sorgt für eine gute Sauerstoff-Versorgung.
    Verarbeitete Essensreste gehören übrigens nicht auf den Kompost, denn Kochsalz ist schädlich. Außerdem erzeugen Essens- und Fleischreste üble Gerüche und ziehen Ungeziefer oder Ratten an.

    Kompostieren für jeden Haushalt

    Für Balkone oder für die Küche eignen sich sogenannte Bokashi-Eimer. Mithilfe von Mikroorganismen entsteht in den luftdicht verschlossenen Plastikgefäßen aus organischem Material innerhalb von wenigen Wochen Dünger in flüssiger Form.
    Für kleinere Gärten gibt es sogenannte Thermokomposter, in denen der Kompost je nach Ausgangsmaterial schon nach etwa vier Monaten fertig ist. In isolierten Kunststoffbehältern entsteht Verrottungswärme von bis zu 70 Grad, die den Prozess beschleunigt und Krankheiten, Unkrautsamen oder Schädlinge abtötet.
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    Bei ausreichend Platz im Garten gibt es meist den klassischen Komposthaufen. Dort reift das Material innerhalb eines Jahres zum fertigen Dünger heran. Wird der Kompost zwei- bis dreimal umgeschichtet, sorgt das für bessere Resultate.

    Wann ist der Kompost fertig?

    Einsetzbar ist Kompost, wenn er sich gut absieben lässt und sich "erdig" anfühlt. Kompost aber immer nur in Maßen einsetzen, denn es ist Dünger. Dünn aufgebracht allerdings ein wertvoller Rohstoff zur Bodenverbesserung. Im Laufe der Zeit zersetzt sich der Kompost zu Dauerhumus, der erheblich zur Bildung der Krümelstruktur beiträgt und die wichtigste Komponente zur Bodengesundheit darstellt.
    Wenn Sie ihn verwenden, können Sie auf weiteren Dünger getrost verzichten. Allerdings hängt es davon ab, was kompostiert wurde: Holzschnitt und Herbstlaub sind eher nährstoffarm, Rasenschnitt und grüne Küchen- oder Gartenabfälle sind nährstoffreich. Nicht ohne Grund wird Kompost "das Schwarze Gold des Gärtners" genannt.
    Elmar Mai ist Garten-Experte der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

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