Schnitzel & Co: Mehr Transparenz über Herkunft im Supermarkt
Mehr Transparenz beim Einkauf:Wo kommt das Fleisch her?
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Neue Kennzeichnungspflicht für unverpacktes Fleisch: Ab sofort müssen Supermärkte und Metzgereien die Herkunft kennzeichnen. Für Verbraucherschützer ist das nur ein erster Schritt.
Zukünftig soll beim Fleischkauf die Herkunft mit angegeben werden. Waren Geburt, Aufzucht und Schlachtung in einem einzigen Staat, kann es heißen "Ursprung: Deutschland" (Symbolbild).
Quelle: Jan Woitas/dpa-zentralbild/dpa
Beim Fleischkauf im Supermarkt und in Metzgereien bekommen Kundinnen und Kunden mehr Klarheit, woher die Steaks und Schnitzel stammen. Von heute an sind Informationen zum Herkunftsland der Tiere für zusätzliche Fleischwaren Pflicht, wie eine Verordnung von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) festlegt. Die Verbraucherzentralen begrüßen die Ausdehnung, fordern aber noch weitergehende Schritte etwa auch für Kantinen und Restaurants.
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Regelung zur Kennzeichnung von Fleisch in Deutschland
Özdemir regelt das Ausweiten der Kennzeichnung nun national, nachdem eine in Aussicht gestellte EU-Lösung ausblieb.
In Supermärkten, Metzgereien, Hofläden und auf Wochenmärkten werden Pflichtkennzeichnungen zum Herkunftsland auch auf unverpacktes Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel ausgedehnt. Bei verpackter Ware gilt das schon, ebenso bei unverpacktem Rindfleisch.
Anzugeben sind Aufzucht- und Schlachtland und zwar mit kleinen Schildern an der Ware oder auch an Bildschirmen. Also zum Beispiel: "Aufgezogen in: Frankreich. Geschlachtet in: Deutschland", wie das Ministerium erläuterte. Waren Geburt, Aufzucht und Schlachtung in einem einzigen Staat, kann es heißen "Ursprung: Deutschland".
Wird überwiegend Fleisch gleicher Herkunft verkauft, reicht auch ein allgemeiner Hinweis im Laden. Also etwa ein gut sichtbarer Aushang: "Unser gesamtes Schweinefleisch in der Theke hat den Ursprung Deutschland."
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Gastronomie sowie Kantinen und Mensen nicht betroffen
Die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, sagte der Deutschen Presse-Agentur, Verbraucherinnen und Verbraucher interessierten das Ursprungsland und auch die regionale Herkunft. Das Ausweiten der Kennzeichnung sei daher ein Schritt in die richtige Richtung. Es müssten aber weitere Lücken geschlossen werden. "Auch bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst oder Salami-Pizza sollte die Herkunft des Fleischs gekennzeichnet werden."
Außerdem sollten die Herkunftsangaben auf die Gastronomie und die Gemeinschaftsverpflegung in Kantinen und Mensen ausgeweitet werden. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten in der Speisekarte erkennen können, woher das Fleisch auf ihrem Teller stammt, sagte Pop.
Das Ministerium hat eine Ausweitung auf die Gastronomie auch schon im Blick. Die Abstimmung eines Entwurfs in der Regierung ist für das Frühjahr angedacht, wie ein Sprecher kürzlich sagte.
Özdemir: Tierwohl und Umweltschutz transparenter
Özdemir argumentiert, mit den Herkunftsangaben könnten Verbraucher regionale Wertschöpfung und auch hohe Umwelt- und Tierschutzstandards unterstützen. So eine direkte Schlussfolgerung ziehen indes nicht alle.
Auf Fleisch-Verpackungen in den Kühlregalen sind schon jetzt diverse Kennzeichnungen und Siegel zu sehen. Dabei interessiert es viele Verbraucherinnen und Verbraucher stark, woher Lebensmittel kommen. So halten 82 Prozent Angaben zur Herkunft von Produkten für wichtig oder sehr wichtig, wie eine kürzlich vorgestellte Umfrage im Auftrag des Ministeriums ergab. Özdemir regelt das Ausweiten der Kennzeichnung nun national, nachdem eine in Aussicht gestellte EU-Lösung ausblieb.
Reinhard Jung, Sprecher der "Freien Bauern", kritisiert den Umgang von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir mit dem Begriff "Nachhaltigkeit": "Das Thema Tierwohl wird reduziert auf technische Standards".04.05.2023 | 7:02 min
Herkunft und Tierhaltung in Supermärkten gekennzeichnet
Außer für die Herkunft interessieren sich viele Kunden auch für die Haltung der Tiere. Eine weit verbreitete Kennzeichnung der großen Supermarktketten dazu gleicht sich in diesem Sommer an das künftige staatliche Tierhaltungslogo an. "Das macht es für Verbraucherinnen und Verbraucher einfacher, dass es einheitlich fünf Stufen gibt", sagte Özdemir gerade bei der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. Beide Kennzeichnungen sollen damit weiterhin nebeneinander genutzt werden können, ohne dass es Verwirrung wegen widersprüchlicher Angaben gibt.
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