Eichhörnchen: Was die Nagetiere für Nest und Futter brauchen

    Überlebenshilfen für süße Nager:Vier Tipps für Eichhörnchen im Garten

    von Christian Ehrlich
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    Eichhörnchen gehören zu den beliebtesten Gartentieren. Doch der Klimawandel und aufgeräumte Gärten sorgen dafür, dass die Jungenaufzucht seltener klappt. Wie man helfen kann.

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    Gärten können ein guter Rückzugsort für seltene und beliebte Tiere sein. Das Eichhörnchen ist aktuell nicht vom Aussterben bedroht - viele Menschen wünschen sich aber, dass die niedlichen Nager auch im eigenen Garten heimisch werden.
    Dazu gibt es einige Tipps, die Hörnchen anlocken und ihnen beim Überleben helfen - und ganz nebenbei werden zusätzlich auch andere Tiere unterstützt. Toller Nebeneffekt: ganz besondere Erlebnisse beim Beobachten heimischer Tiere im Garten.

    Tipp 1: Futterstelle

    Häufig kommt es an Futterstellen für Singvögel zu Streitereien mit Eichhörnchen, die sich ebenfalls dort bedienen. Daher ist die Installation eines gesonderten "Nuss-Spenders" für die Hörnchen doppelt sinnvoll: Er lockt Hörnchen an und sorgt dafür, dass Singvögel in Ruhe fressen können. Futterhäuser für Eichhörnchen gibt es inzwischen im Fachhandel und online zu kaufen - oder man bastelt sich selber eines.

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    Essentiell dabei: Die Hörnchen müssen ihr Futter von Weitem sehen können. Im Handel werden deshalb meist Spender mit Klappe angeboten, die eine Acrylglasscheibe besitzen. Das Öffnen der Klappe lernen die intelligenten Tiere schnell.
    Werden solche Spender von den Hörnchen nicht angenommen, könnte das Futter feucht sein (Schimmelgefahr!) oder der Standort als nicht sicher eingestuft werden. Denn Hörnchen brauchen eine gute Rundumsicht, damit anschleichende Fressfeinde wie Katzen oder Marder frühzeitig erkannt werden können. Außerdem sollten die Spender mindestens drei Meter Abstand zu Fensterscheiben haben. Übrigens: Eichhörnchen flüchten immer nach oben - daher ist die Installation an einem Baum in etwa zwei Meter Höhe ideal.

    Was fressen Eichhörnchen?




    Tipp 2: Künstliche Kobel

    Da es immer weniger alte, hohe Bäume mit dicht verzweigten Ästen gibt, haben Eichhörnchen mancherorts ein Wohnungsproblem. Die kugelförmigen Nester der Eichhörnchen, so genannte Kobel, bestehen aus "verwobenen" Zweigen, Reisig und Moos und werden sehr hoch in den Bäumen angelegt. Jedes Hörnchen hat mehrere Nester, um ausweichen zu können; in einem davon werden die Jungen geboren und aufgezogen.
    Mit künstlichen Kobeln kann man den Hörnchen helfen, ihre Babys aufzuziehen. Diese gibt es zum Beispiel im Onlinehandel oder man bastelt sie selbst. Wichtig ist dabei, dass die Kobel aus unbehandeltem Holz mit wasserfestem Dach gebaut werden. Mindestens 30 mal 30 mal 30 Zentimeter groß sollten sie sein und mindestens zwei Eingänge haben, denn Eichhörnchen brauchen immer einen zweiten "Fluchtweg". Ideal ist es, die Kobel in vier bis fünf Metern Höhe anzubringen.
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    Tipp 3: Natürliche Bepflanzung

    Ein naturnah gestalteter Garten hilft nicht nur Eichhörnchen. Wer alte Bäume stehen lässt und statt Hecken aus Kirschlorbeer Haselnuss-Büsche und Beerensträucher pflanzt, sorgt für ein kleines Hörnchen-Paradies.
    Zusätzlich helfen "wilde Ecken", denn auch Eichhörnchen sind darauf angewiesen, Insekten zu fressen, um ihren Eiweiß-Bedarf zu decken - besonders in der Säugezeit im Frühjahr. Ideal ist beispielsweise die Anlage von Totholz- oder Komposthaufen oder das Aufschichten von Strauchschnitt in einer Ecke des Gartens. Dort finden dann auch Igel, Amphibien und Singvögel Unterschlupf und Nahrung.

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    Tipp 4: Gesicherte Wasserstelle

    Gerade in den immer häufiger auftretenden heißen und trockenen Sommern haben Eichhörnchen regelmäßig Probleme, Wasser zu finden. Da Teiche und andere natürliche Wasserstellen in vielen Gärten fehlen, suchen die Hörnchen in ihrer Not Alternativen. Jedes Jahr sterben Zehntausende, weil sie in Pools oder Regentonnen ertrinken. Solche "verlockenden" Wasserstellen sind echte Fallen - können aber mit kleinen Ausstiegs-Brettchen gesichert werden. Zudem helfen den Tieren im Garten aufgestellte flache Wasserschalen, Trockenperioden zu überleben.

    In Großbritannien hat das aus Amerika stammende Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) das ursprünglich heimische Eichhörnchen fast völlig verdrängt. Auch in Norditalien gibt es eine Population Grauhörnchen, die seit Jahren wächst.

    In Deutschland ist das nicht so - aktuell gibt es laut Nabu keinerlei Hinweise auf freilebende Populationen von Grauhörnchen bei uns. Dennoch gibt es immer wieder Berichte über graue oder schwarze Hörnchen besorgter Gartenbesitzer - und sogar Versuche, diese zu fangen oder zu töten (was illegal ist!). Solche Sichtungen sind auf die schwarzen oder dunkelgrauen Farbvarianten des heimischen Eichhörnchens zurückzuführen. Das gibt es nämlich in einer ganzen Reihe von Farbabstufungen. Vor allem in höher gelegenen Regionen Deutschlands sind häufiger auch schwarz gefärbte Eichhörnchen zu beobachten. Das ist völlig natürlich und somit kein Grund, diesen Tieren nachzustellen.

    Eigentlich sind die beiden Hörnchen-Arten übrigens ganz gut zu unterscheiden: Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 30 Zentimetern, einer Schwanzlänge von circa 20 Zentimetern und einem Gewicht von 400 bis 700 Gramm ist das Grauhörnchen deutlich größer als "unser" Eichhörnchen, das gut zehn Zentimeter kleiner und nur etwa halb so schwer ist.

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