Pflanzen-Tipps vom Gartenexperten Elmar Mai11.05.2023 | 7:30 min
Ab Mitte Mai - nach den Eisheiligen - kann der Balkon endgültig für die Saison bepflanzt werden. Doch aufgepasst: Wer Balkonkästen vom Vorjahr verwendet, sollte sie vorher innen mit Essigessenz ausreiben, am besten im Freien. So werden Kalk- oder Salz-Ablagerungen entfernt und Krankheitserreger abgetötet. Mit reichlich Wasser nachspülen.
Die richtige Erde für Balkonkästen
Heute kommt so gut wie immer torffreie oder torfreduzierte Blumenerde zum Einsatz. Sie hat aber deutliche Schwächen gegenüber
den gewohnten Torfsubstraten. Sie kann weniger Wasser speichern und der Düngerbedarf ist spürbar höher.
Durch den organischen Anteil der sogenannten Torfersatzprodukte (Kompost) entstehen biologische Abbauprozesse, die
Dünger verbrauchen, der den Pflanzen fehlt. Daher möglichst keine Erde vom Vorjahr verwenden, falls doch, sie fein durchsieben und mit Kompost anreichern.
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Am besten sogenannte Gärtnerkästen verwenden. Das ist ein Sammelbegriff für Balkonkästen, die
über einen Wasserspeicher verfügen. Dort besteht weniger Gefahr, dass Gießwasser wegläuft und Dünger ausgewaschen wird. Vorteil von torffreien Substraten ist, dass sie bei Trockenheit nicht so stark schrumpfen und dann Wasser schneller aufnehmen.
Regionale Besonderheiten beachten
Bayerische Bergdörfer sind durch die Balkone mit prächtigen "Geranien" (in Wahrheit Pelargonien) bekannt. Der wahre Hintergrund ist, dass man aus der Not eine Tugend gemacht hat, weil dort enorme Mengen Kalk im Gießwasser sind und Geranien damit gut zurechtkommen. Petunien würden darunter leiden, weil sie eher neutrales bis leicht saures Wasser mögen. Beim Kauf also seinen Gärtner fragen, was regional zu empfehlen ist.
Auch das Wetter spielt eine Rolle. Petunien werden bei zu viel Regen schnell unansehnlich, während die ähnlichen Calibrachoa damit deutlich weniger Probleme haben. In Deutschland ist die Niederschlagsverteilung sehr unterschiedlich.
Ausrichtung des Balkons wichtig
Balkone gibt es in jede Himmelsrichtung. Meistens liegen sie zwar nach Süden, aber auch für schattige oder halbschattige Lagen gibt es viele schöne Pflanzen, die entweder weniger Licht brauchen oder zumindest vertragen.
Ost- oder Westbalkone haben oft Probleme mit einem halben Tag Sonne und einem halben Tag Schatten. Damit kommen erstaunlich viele sonnenliebende Arten klar, auch wenn sie vielleicht etwas weniger üppig wachsen.
Werden Südbalkone von hohen Bäumen oder Nachbargebäuden beschattet, sollte man besser auf Pflanzen für den Halbschatten zurückgreifen. Gute Beratung ist hier wichtig.
An Platzbedarf der Pflanzen am Saisonende denken
Pflanzen sind beim Kauf meistens klein. Damit sie sich üppig entwickeln, muss man aber wissen, wie groß sie am Ende der Saison sind. Also auf Zuwachs planen. Je nach Pflege können Pflanzen enorme Dimensionen erreichen. Damit ein Kasten anfangs nicht so mickerig wirkt, sollte man Platzhalter dazu setzen, also diverse Kräuter oder sogar Pflücksalat, die man ernten kann, bevor die eigentlichen "Herrscher des Kastens" näher rücken.
Auch wer dreidimensional plant, ist klar im Vorteil: Hängender Wuchs neben aufrechtem Wuchs verringert die Rangelei um mehr Platz. Damit es unter Tage, also im Erdreich, keine Probleme gibt, muss man
häufiger nachdüngen. "Weniger ist mehr" ist hier fehl am Platz, eher umgekehrt.
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Welche Pflanzen soll man nehmen?
Die Zeiten der monotonen Balkonkästen mit nur einer Sorte sind zum Glück vorbei. Heute ist Farbe und Buntheit Trumpf. Vor allem für Experimentierfreudige eine gute Nachricht.
Ob man nun eine Samenmischung mit heimischen Wildblumenarten wählt, die sich zum Sommer hin immer üppiger entwickeln und man damit seinen Beitrag für die Natur leisten möchte, oder einen bunten Mix aus Exoten: Diese Entscheidung muss jedem selbst überlassen bleiben.
Noch mehr Tipps und Tricks:
Jetzt - zwischen Frühling und Vorsommer - ist die beste Zeit, sich um die Bepflanzung von Garten und Balkon zu kümmern. Damit es dauerhaft blüht, gibt es ein paar Tricks.