Während des Besuchs einer Vermittlungsmission afrikanischer Staats- und Regierungschefs ist die ukrainische Hauptstadt Kiew am Freitag von Russland wieder mit Raketen angegriffen worden. Die ukrainische Luftwaffe teilte im Onlinedienst Telegram mit, sie habe zwölf russische Raketen abgefangen.
Dabei habe es sich um sechs Hyperschallraketen des Typs Kinschal sowie sechs Kalibr-Marschflugkörper gehandelt. Außerdem seien zwei Aufklärungsdrohnen vernichtet worden.
Alle diese Flugkörper wurden nach Angaben des Chefs der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, im Luftraum über der ukrainischen Hauptstadt abgefangen und zerstört. Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge gab es Explosionen im zentralen Stadtteil Podil. Sie stammten von der Luftabwehr, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Afrikanische Friedensmission in Kiew und Moskau
Die Delegation unter Leitung des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa war am Vormittag mit dem Zug aus Polen in Kiew eingetroffen. Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit Präsident
Wolodymyr Selenskyj. Am Samstag wird die Delegation im russischen St. Petersburg erwartet. Erwartet wird, dass es dann auch eine Begegnung mit Kremlchef
Wladimir Putin geben wird.
Ramaphosa wird von den Staatschefs aus dem Senegal, Sambia und den Komoren begleitet. Für Ägypten nimmt Ministerpräsident Mustafa Madbuli teil. Ugandas Präsident Yoweri Museveni lässt sich wegen einer
Covid-Infektion von einem früheren Ministerpräsidenten vertreten. Für die Republik Kongo nimmt entgegen früherer Angaben nur der Stabschef des Präsidenten teil. Viele afrikanische Staaten leiden infolge des seit bald 16 Monaten dauernden Kriegs unter Problemen bei der Versorgung mit Getreide.
Das Warten auf westliche Waffenlieferungen habe Russland Zeit gegeben, "sich einzugraben und die Gegend zu verminen", deshalb sei das Vorrücken "nur sehr langsam" möglich, so ZDF-Reporterin Alica Jung.16.06.2023 | 2:48 min
Ramaphosas Reise nach Polen und Ukraine
Für Unmut sorgten in Südafrika Medienberichte, wonach Ramaphosas Leibwächter an der Einreise in Polen gehindert worden sein sollen.
Demnach konnten die Sicherheitsleute keine ausreichenden Nachweise über mitgeführten Waffen vorlegen. Ramaphosa habe deshalb nur mit wenigen Personenschützern in die
Ukraine reisen müssen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa, AFP, Reuters