Krankenkassenbeiträge: Bayern wirft Lauterbach Täuschung vor
Streit um Krankenkassenbeiträge:Bayern: "Lauterbach täuscht Öffentlichkeit"
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Karl Lauterbach hat für 2026 stabile Krankenkassenbeiträge angekündigt. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach widerspricht dieser Prognose - und wirft ihm Täuschung vor.
Gesundheitsminister Lauterbach erwartet nach der voraussichtlichen Erhöhung der Krankenkassenbeiträge im nächsten Jahr keine weiteren Anstiege.
Quelle: dpa
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach wirft Bundesminister Karl Lauterbach im Streit um den Anstieg der Krankenkassenbeiträge eine Täuschung der Öffentlichkeit vor. Der SPD-Politiker mache falsche Angaben, wenn er für 2026 höhere Beiträge ausschließe und den angekündigten Sprung der Zusatzbeiträge auf Kosten der Krankenhausreform zurückführe, sagte die CSU-Politikerin der "Augsburger Allgemeinen".
"Denn ab dem Jahr 2026 kommen mit dem von ihm geplanten Transformationsfonds zusätzliche Kosten in Milliardenhöhe auf die Krankenkassen zu", sagte Gerlach.
Die gesetzliche Krankenversicherung könnte für viele teurer werden. Der Grund hierfür seien explodierende Kosten, so Valerie Haller. Und: Den Kassen würden Milliarden fehlen.16.10.2024 | 1:43 min
CSU-Politikerin macht Bundesregierung für Kostenanstieg verantwortlich
Insgesamt müssten die Kassen von 2026 an bis 2035 laut dem von der Ampel-Koalition beschlossenen Gesetz zur Krankenhausreform bis zu 25 Milliarden an Kosten für den Umbau der Kliniklandschaft bezahlen. Diese erst übernächstes Jahr anfallenden Kosten seien in die jüngste Prognose des Schätzerkreises für die Anhebung der Zusatzbeiträge nicht eingepreist. Gerlach kritisiert:
Der Bundestag hat die umstrittene Krankenhausreform der Ampel beschlossen. Kern der Reform: Kliniken sollen von Alleskönnern zu Spezialisten werden.17.10.2024 | 2:45 min
Lauterbach: Anstieg bei Kassenbeiträgen historisch
Lauterbach hat die von Experten vorhergesagte Erhöhung der Beiträge historisch genannt. Fachleute des Schätzerkreises hatten für 2025 eine rechnerisch nötige Erhöhung des Zusatzbeitrags um 0,8 Punkte auf 2,5 Prozent vom beitragspflichtigen Einkommen ermittelt.
Bei dem Wert handelt es sich um eine theoretische Größe. Wie sehr der Beitragssatz steigt, entscheidet jede Krankenkasse für sich. Der gesamte Beitrag, den sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen, umfasst daneben den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns.
Erneut stehen die Pflege- und Krankenkassen vor großen finanziellen Herausforderungen, überall fehlt es an den notwendigen finanziellen Mitteln. Um die Defizite abzubauen, braucht es umfassende Reformen.15.10.2024 | 1:34 min
Lauterbach erwartet 2026 stabile Kassenbeiträge
Lauterbach erwartet nach der prognostizierten Erhöhung der Krankenkassenbeiträge keine weiteren Steigerungen für 2026, wie er der "Bild am Sonntag" sagte.
"Mit den Reformen, die wir jetzt schon gemacht haben, die jetzt anfangen zu wirken, und den Reformen, die wir gerade machen, kommt tatsächlich auch dieser Beitragssatzanstieg zu einem Stopp." Ohne Krankenhausreform wäre der Beitragssatz nicht so stark gestiegen, wie es nun erwartet werde.