So viel müssen Sie bald für Ihre Krankenkasse zahlen

    Deutlicher Anstieg ab 2025:So viel teurer wird Ihr Krankenkassenbeitrag

    von D. Rzepka, B. Spiekermann und S. Schultz
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    Die Beiträge für private Krankenversicherte werden im kommenden Jahr wohl deutlich steigen. Auch für viele gesetzlich Versicherte wird es ab 2025 deutlich teurer.

    Krankenkassenkarte und Geld
    Höhere Krankenkassenbeiträge werden konkret
    Quelle: imago

    Worum geht es?

    Um Ihr Geld. Im kommenden Jahr werden Sie mehr bezahlen müssen für Ihre Krankenversicherung, sagt der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV).
    Demnach will die Mehrheit der privaten Krankenversicherer ihre Beiträge zum 1. Januar 2025 erhöhen, im Schnitt um 18 Prozent. Ein PKV-Sprecher bestätigte ZDFheute einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Demnach werden in der kommenden Woche Briefe mit den neuen Preisen verschickt. Auch gesetzlich Versicherte dürften bald mehr zahlen.

    Wie viel teurer wird mein Beitrag?

    Ein Beispiel: Sie sind gesetzlich versichert und verdienen etwa 4.200 Euro brutto im Monat, laut PKV ist das der Durchschnittsverdienst. Dann wird Ihr Beitrag im kommenden Jahr auf 711 Euro steigen. Das sind nach Angaben des PKV 95 Euro mehr im Monat.
    Die Beiträge für Privatversicherte sind unabhängig vom Einkommen. Der PKV geht aber davon aus, dass hier die Beiträge im Schnitt bei 623 Euro im Monat liegen werden, also um 18 Prozent mehr als 2024. Betroffen sind etwa zwei Drittel der Privatversicherten. Diese Zahl gilt laut PKV für diejenigen, die nicht verbeamtet sind.

    Kranken- und Pflegeversicherung
    :Lauterbach: Ab 2025 höhere Beiträge erwartet

    Viele Arbeitnehmer in Deutschland müssen sich im kommenden Jahr auf steigende Beitragssätze einrichten. Laut dem Bundesgesundheitsminister profitierten die Beitragszahler auch.
    Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, spricht bei einer Pressekonferenz.
    mit Video

    Warum steigen die Beiträge?

    Grund für die Beitragserhöhungen sind laut PKV, dass medizinische Leistungen teurer geworden sind. Ein Sprecher sagt ZDFheute:

    Größter Kostentreiber sind die Behandlungen im Krankenhaus.

    PKV-Sprecher

    Unter anderem seien die Tarifgehälter in der Krankenpflege stark gestiegen. Das sei von der Politik gewollt und unter anderem auf das sogenannte Pflegepersonal-Stärkungsgesetz zurückzuführen.
    Auch Corona spielt eine Rolle. Denn während der Pandemie habe es kaum Mandel-Entfernungen gegeben. Inzwischen würden viele Operationen nachgeholt, die Kosten seien hier um 16 Prozent gestiegen.
    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach beim Besuch eines Hamburger Krankenhauses
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    Was kann ich tun?

    Wenn die Beiträge der privaten Krankenversicherung steigen, kann sich ein Wechsel zu einem anderen Anbieter lohnen, muss es aber nicht. Philipp Opfermann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sagt:

    Oft ist beste Lösung, in einen anderen Tarif beim eigenen Versicherungsunternehmen zu wechseln. Das kann zu spürbar niedrigeren Kosten führen, muss es aber nicht.

    Philipp Opfermann, Verbaucherzentrale NRW

    Es könne auch sinnvoll sein, Leistungen zu reduzieren.
    Ein Wechsel kann sich vor allem für junge und gesunde Versicherte lohnen. Wer mit diesem Gedanken spielt, braucht "einen transparenten Überblick über sämtliche Alternativen" sowie "umfassende Informationen über die jeweiligen Vor- und Nachteile". Die Verbraucherzentrale hat dazu eine Checkliste online gestellt.
    Krankenversicherungskarte
    Chefarztbehandlung, schnelle Termine: Privatversicherte haben Vorteile. Doch die private Krankenversicherung kann sich als Kostenfalle erweisen. Wie man die Kosten senken kann.15.05.2023 | 3:56 min

    Worum gibt es politischen Streit?

    Um die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze. Sie markiert das Einkommen, das maximal für den gesetzlichen Krankenkassenbeitrag berücksichtigt wird. Sie kann auch relevant sein für privat Versicherte.
    Im Jahr 2024 liegt sie bei 62.100 Euro jährlich, also 5.175 Euro pro Monat. Das bedeutet: Es ist egal, ob jemand 5.175 Euro im Monat verdient oder zum Beispiel 10.000 Euro. Er oder sie bezahlt ab diesem Einkommen immer den gleichen Höchstsatz für die Krankenversicherung.

    Höhere Beitragsbemessungsgrenze
    :Sozialabgaben für Gutverdiener sollen steigen

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    von Britta Spiekermann, Lennart Glaser
    Der Posten Rentenversicherung ist auf einer Lohnabrechnung zu sehen.
    mit Video

    Worüber streiten die Ampel-Partner SPD und FDP?

    Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wollte per Verordnung - turnusgemäß, aber diesmal deutlich - die Beitragsbemessungsgrenze für die Sozialabgaben auf etwas mehr als 5.500 Euro im Monat anheben. Das soll Gutverdiener stärker belasten.
    Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat dies jetzt vorerst gestoppt. Das bedeutet: Wenn Gutverdiener nicht mehr zahlen, müssen es die mittleren Einkommen und niedrigen Einkommen tun. Die können sich das aber immer weniger leisten.

    Was sagen die Krankenkassen?

    Für die Krankenkasse AOK ist der Chef des Gesundheitsressorts, Karl Lauterbach (SPD), der "teuerste Minister aller Zeiten". Vorgänger Jens Spahn (CDU) hätte diesen Titel sicher auch schon verdient. Beide gaben und geben das Geld mit vollen Händen aus, ohne mit nennenswerten Einsparungen entgegenzuwirken. 
    Jetzt hat es sich summiert - zum Schaden der Versicherten. So rechnen die Gesetzlichen Kassen für das Jahr 2024 mit einem Defizit von 4 bis 4,5 Milliarden Euro.
    Der Zusatzbeitrag wird um mindestens 0,6 Prozent steigen. Bei den Privaten beträgt die "Anpassung" zum Jahresbeginn durchschnittlich etwa zwölf Prozent. Düstere Aussicht: die Finanzkrise der Krankenkassen ist damit keinesfalls behoben.  

    Kosten der Krankenhausreform
    :Der "schamlose" Griff in die Kassen

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