Kremlsprecher: Kriegsziele in Ukraine "teilweise" realisiert

    Kremlsprecher Peskow:Moskau: Kriegsziele "teilweise" realisiert

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    Kremlsprecher Dmitri Peskow hat die Kriegsziele Russlands in der Ukraine als "teilweise" erreicht bezeichnet. Dennoch sei man von den gewünschten Erfolgen teils "weit entfernt".

    Dimitri Peskow, aufgenommen am 24.04.2023 in Moskau (Russland)
    Kremlsprecher Dimitri Peskow spricht über ausbleibende Kriegserfolge Russlands in der Ukraine.
    Quelle: Imago

    Russland hat mehr als 14 Monate nach Beginn seines Angriffskriegs in der Ukraine eigenen Angaben zufolge seine Kriegsziele "teilweise" erreicht. Wichtigste Aufgabe sei es gewesen, die Menschen im Donbass zu schützen, behauptete Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Interview mit dem bosnischen Fernsehsender ATV.
    "Teilweise ist es uns gelungen, diese Aufgabe zu erfüllen, zum Teil sind wir davon aber noch weit entfernt", so Peskow. Russland hat seit Kriegsbeginn den angeblichen Schutz der Bevölkerung im Donbass als Vorwand für seine Angriffe genutzt, infolge derer auch über die Ostukraine hinaus Gebiete besetzt und völkerrechtswidrig annektiert wurden.

    Kreml gesteht ausbleibende militärische Erfolge ein

    Das Ausbleiben sichtlicher Erfolge in den vergangenen Monaten erklärte Peskow damit, dass die russische Armee angeblich gar keinen Krieg führe.

    Krieg führen, ist etwas ganz anderes, das bedeutet die totale Zerstörung der Infrastruktur, die totale Zerstörung von Städten. Wir tun das nicht.

    Dmitri Peskow, Kremlsprecher

    Tatsächlich aber attackiert das russische Militär seit dem vergangenen Herbst regelmäßig ukrainische Städte und Objekte der Infrastruktur - speziell das Energieversorgungsnetz - mit Raketen und Drohnen.
    Der Kreml spricht in der Regel nur von einer "militärischen Spezial-Operation" - zuletzt bezeichnete der russische Präsident Wladimir Putin den Konflikt aber ebenfalls als Krieg.

    Streit zwischen Prigoschin und Moskau "überbordende Emotionen"

    Städte wie Mariupol, Sjewjerodonezk und Bachmut haben sich infolge des russischen Eroberungskriegs in Ruinenfelder verwandelt. Tausende ukrainische Zivilisten sind bereits gestorben.
    Die verlustreichen Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut charakterisierte Peskow dabei lediglich als "schwere Angriffshandlungen". Auf den Konflikt zwischen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und der Militärführung in Moskau ging er nicht näher ein, sondern sprach nur von "überbordenden Emotionen".

    Russlands Offensive ohne große Geländegewinne

    Schon im vergangenen Herbst nach einer Reihe von Niederlagen in dem von ihm befohlenen Krieg hatte Kremlchef Wladimir Putin erklärt, Russland habe noch gar nicht angefangen, Krieg zu führen.
    Die Worte wurden als Drohung aufgefasst, den Konflikt weiter zu eskalieren - auch angesichts einer Teilmobilmachung. Dennoch ist es Russland im Laufe der Winterkampagne nicht geglückt, größere Geländegewinne zu erzielen.
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    Quelle: dpa, AP

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