Krieg in der Ukraine: Hightech und KI als Hoffnung
Technologie in der Ukraine:Drohnen und KI als Hoffnung im Krieg
von Katrin Eigendorf, Kiew
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In der Ukraine ist der Krieg zu einem Wettrennen um hoch entwickelte Technologien geworden. Kiew setzt dabei auf Start-ups und Crowdfunding.
Hightech verändert den Krieg in der Ukraine. auslandsjournal frontlines begleitet ukrainische IT-Experten, die der Armee Technologie liefern.25.07.2024 | 29:00 min
Es muss schnell gehen: Nur wenige Kilometer von russischen Stellungen entfernt, begleiten uns zwei Soldaten zu ihrer Brigade. Wir haben das Auto stehen lassen, denn auf dem offenen Feld können uns russische Drohnen aufspüren. Im Schutz eines kleinen Waldstücks haben die Soldaten des 14. Regiments ihre Stellung aufgebaut. Dutzende Kampfdrohnen stehen hier mit Munition gefüllt, bereit zum Einsatz.
Hightech-Waffen: Reichweite bis in russisches Territorium
Es ist eine streng geheime Mission, normalerweise lassen sie keine Reporter hierhin. Wir dürfen die Drohnen nicht aus der Nähe filmen, auch die Soldaten sind vermummt. Es sind neuste Hightech-Waffen, die sie einsetzen. Die Gefahr, dass sie von Russland entdeckt oder kopiert werden, ist aus ihrer Sicht groß.
"Wir können den Mangel an ballistischen Raketen und Marschflugkörpern kompensieren, über die wir im Moment nur in begrenzter Anzahl verfügen", sagt Arkan, der gerade eine Ausbildung zum Drohnenpiloten gemacht hat.
Mit Drohnen beobachten ukrainische Soldaten, wie und wo die Russen auf russischem Territorium den Nachschub für Angriffe organisieren. Doch angreifen dürfen sie die Russen nicht.30.05.2024 | 2:11 min
Krieg per Laptop statt Schützenpanzer
Auch wenn wir nur wenig filmen können, wird klar, wie sehr sich der Krieg inzwischen verändert hat. Als erstes Land der Welt hat die Ukraine unbemannte Einheiten als eigene Gattung gegründet, das 14. Regiment ist eine ihrer Elite-Einheiten. Statt mit Schützenpanzer und Maschinengewehr kämpfen sie mit Drohnen, Satellitentechnik und Laptops.
Der Krieg in der Ukraine ist auch ein Krieg der Drohnen. Vor allem die von der Ukraine entwickelten Magura-Seedrohnen fügen den Russen vermehrt schweren Schaden zu.12.04.2024 | 2:42 min
Quelle: ZDF
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Ukraine: Drohnen per Crowdfunding finanziert
70 Prozent der Drohnen, so erfahren wir wenig später, erhalten die Einheiten von privaten Organisationen, von denen sich viele per Crowdfunding finanzieren. Dimko und Iryna Zhluktenko, beide IT-Experten, haben bereits vor zwei Jahren "Dzyga´s Paw" gegründet, benannt nach ihrer Hündin.
Ihre Organisation wird von 7.000 Spendern aus 62 Ländern unterstützt, alleine im vergangenen Jahr haben die beiden 23- und 25-Jährigen 1,2 Millionen US-Dollar per Fundraising eingenommen und davon 200 Drohnen finanziert.
Zu Besuch bei "Warbirds": Das Start-up aus der Ukraine stellt moderne Waffen in Massenware her.
"Wir versuchen den Menschen zu zeigen, dass sie nicht hunderte von Dollar spenden müssen. Es ist die Masse, die es ausmacht. Als Bürger einer freien Welt kann man sich mit wenig beteiligen und hat trotzdem globalen Einfluss", erklärt Iryna.
Anja Dahlmann vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg sieht in der Vernetzung und Geschwindigkeit der KI zwei große Trends in der Kriegsführung. 17.07.2024 | 4:29 min
Armee in der Ukraine: Waffen von Start-ups
Warum geben zwei gut ausgebildete junge Menschen alles auf, um die Armee mit Drohnen und Hightech-Waffen zu versorgen? Dimko will nun sogar an die Front und selbst Drohnen steuern.
Die beiden IT-Experten haben ein internationales Netzwerk - Menschen aus Europa, aber auch aus Japan und den USA spenden regelmäßig. 200 Drohnen haben sie im vergangenen Jahr an die Armee geliefert. Sie beziehen die Waffen von ukrainischen Start-ups.
Zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffskrieges begegnet Katrin Eigendorf einer Drohneneinheit an der Front und freiwilligen Ärzten, die sich um verwundete Soldaten kümmern. 07.03.2024 | 37:07 min
Drohnenmodelle konzipiert für Aufklärung und Angriffe
Immer mehr Tüftler und IT-Spezialisten gründen Firmen, in denen sie moderne Waffen in Massenware herstellen. "Warbirds" ist eines dieser Start-ups. Das Unternehmen produziert 150 unterschiedliche Drohnenmodelle pro Monat - hoch entwickelte Modelle, die sowohl zur Aufklärung als auch für Angriffe konzipiert sind.
Beim Unternehmen "Warbirds" hängen dutzende neu gefertigte Flugkörper an den Wänden.
Oleksij, der Inhaber von "Warbirds" ist studierter Historiker. Jetzt befasst er sich mit der Optimierung von GPS-Systemen für Drohnen. Dutzende von neu gefertigten Flugkörpern hängen an den Wänden der Werkstatt, dazwischen arbeiten die Drohnenbauer an den neusten Modellen.
Im Interview mit Michael Fedorov, ukrainischer Minister für digitale Transformation, über den Einsatz von Technologien im Krieg gegen Russland – und die Hoffnung auf einen Vorteil.12.07.2024 | 18:29 min
Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil
Der Staat setzt auf Start-ups, die Hightech-Waffen bauen und auf Crowdfunding im Wettrennen um die technologische Überlegenheit im Krieg in der Ukraine. Mychailo Federov, Minister für digitale Transformation, will das vorantreiben und gilt als Mastermind hinter der Digitalisierung des Krieges. "Das ist unser Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Feind. Manchmal kann der Staat etwas nicht kaufen, aber eine Freiwilligenorganisation kann schnell kaufen und die Finanzen zur Entwicklung neuer Technologien bereitstellen", so Federov.
Hightech-Waffen, da ist der Minister überzeugt, sind preiswerter und effizienter. Und sie werden darüber entscheiden, wer den Krieg gewinnt. Doch darauf setzt auch Russland. Noch ist nicht entschieden, wer im Wettrennen um neue Technologien am Ende überlegen ist.
Lesen Sie mehr zum Krieg in der Ukraine in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.