Ukrainisches Getreide fehlt auf dem Weltmarkt.
Quelle: dpa
Vor dem Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg hat Russlands Präsident
Wladimir Putin versichert, mögliche Engpässe nach dem Auslaufen des Getreideabkommens mit der Ukraine aufzufangen. Russland sei "in der Lage, ukrainisches Getreide auf kommerzieller Basis und kostenfrei zu ersetzen, zumal wir dieses Jahr eine weitere Rekordernte erwarten", erklärte Putin in einem am Montag auf der Internetseite des Kremls veröffentlichten Artikel.
Ungeachtet der wegen des
russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gegen sein Land verhängten Sanktionen werde Russland "seine energischen Bemühungen fortsetzen, um die Verteilung von Getreide, Lebensmitteln, Düngemitteln und anderen Gütern nach Afrika sicherzustellen", schrieb Putin in dem Artikel mit dem Titel "Russland und Afrika: Gemeinsame Anstrengungen für Frieden, Fortschritt und eine blühende Zukunft".
Das Getreideabkommen war im Juli 2022 unter Vermittlung der UN und der Türkei vereinbart worden. Die Übereinkunft ermöglichte es der Ukraine, trotz des Krieges über das Schwarze Meer Getreide zu exportieren. Seit Inkrafttreten wurden so fast 33 Millionen Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen ausgeführt.
Russland erklärt Getreideabkommen für beendet
Vergangenen Montag hatte Russland das
Getreideabkommen nach einem Jahr für beendet erklärt. Moskau begründete seinen Rückzug unter anderem damit, dass die Getreidelieferungen ihr Ziel nicht erreicht hätten und Russlands eigene Ausfuhr von Agrarprodukten und Düngemitteln blockiert worden sei. Später kündigte Moskau an, alle Frachter im Schwarzen Meer mit dem Ziel Ukraine als Schiffe einzustufen, "die potenziell militärische Ladung transportieren".
Die schweren Luftangriffe auf die ukrainische Hafenstadt Odessa gingen am Wochenende weiter. Auch die Verklärungskathedrale wurde getroffen.24.07.2023 | 2:13 min
Die Afrikanische Union (AU) hatte Russlands Rückzug "bedauert". Am Dienstag forderte AU-Kommissionspräsident Moussa Faki Mahamat alle Beteiligten im Kurzbotschaftendienst Twitter auf, "die Probleme zu lösen, um die Wiederaufnahme des sicheren Transports von Getreide und Düngemitteln aus der Ukraine und Russland in bedürftige Regionen, einschließlich Afrika, zu ermöglichen". Am Freitag äußerte Russland Verständnis für die Sorgen vor allem in Afrika und versprach, Lieferungen an bedürftige Länder sicherzustellen.
Wiederholte Angriffe auf Odessa
Bei einem russischen Drohnenangriff auf Hafeninfrastruktur in der ukrainischen Region Odessa wurde derweil ukrainischen Angaben zufolge
eine Getreidehalle zerstört. In der Nacht sei ein fast vierstündiger Angriff mit Schahed-136-Drohnen auf Hafeninfrastruktur ausgeführt worden, teilte die ukrainische Armee am Montagmorgen im Onlinedienst Telegram mit.
Dabei seien eine Getreidehalle "zerstört" und Lagertanks "beschädigt" worden. Drei der Drohnen iranischer Bauart seien zerstört worden, teilte das Militär mit. Ersten Berichten zufolge seien etwa vier Arbeiter verletzt worden, diese Informationen müssten jedoch noch geklärt werden, hieß es von der Armee.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: AFP