Nach Teil-Stopp:Union will Verschärfung des Sicherheitspakets
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Teile des Sicherheitspakets der Ampel wurden im Bundesrat gestoppt - nun fordern CDU und CSU Nachbesserungen. Sie verlangen unter anderem mehr Befugnisse bei der Gesichtserkennung.
Am Bahnhof Südkreuz in Berlin wurde die von der Union geforderte Gesichtserkennung schon eingesetzt - allerdings nur in einem Pilotprojekt (Archivbild).
Quelle: dpa
CDU und CSU wollen im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat deutliche Verschärfungen am Sicherheitspaket der Ampel-Koalition durchsetzen. Die unionsregierten Länder hatten zuvor einen Teil des Sicherheitspakets am Freitag im Bundesrat blockiert, weil ihnen die Regelungen der Koalition zum Kampf gegen Terrorismus nicht weit genug gingen.
Bei den Forderungen nach Verschärfungen gehe es vor allem um mehr Sicherheitsbefugnisse bei der Gesichtserkennung und der Vorratsdatenspeicherung, sagte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm (CDU), der "Rheinischen Post".
Bei diesen Maßnahmen gibt es akuten Nachbesserungsbedarf beim Sicherheitspaket der Ampel.
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Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion
Die Union werde daher im Vermittlungsausschuss alles daran setzen, diese Nachbesserungen ins Paket zu verhandeln. Er warf der FDP vor, die Maßnahmen "torpediert" zu haben.
Nach kontroverser Debatte hat der Bundestag das "Sicherheitspaket" angenommen – wenig später stoppte der Bundesrat einen Teil davon. Selbst innerhalb der Ampel gibt es Bedenken.18.10.2024 | 2:42 min
Kritik auch aus den Ländern
Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) forderte Nachbesserungen vor allem für eine effizientere Terrorbekämpfung. So brauche es "eine angemessene Speicherung von Verkehrsdaten bei den Telekommunikationsanbietern", sagte Wüst der "Bild"-Zeitung.
Wir müssen unseren Sicherheitsbehörden das Handwerkszeug geben, um Terroristen und andere Straftäter im Internet und in sozialen Medien aufzuspüren.
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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU)
Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) äußerte Kritik an der Bundesregierung: "In Berlin sind wieder einmal die eigenen Ankündigungen schleichend verwässert worden", sagte er der "Bild"-Zeitung. Aus den Anschlägen von Mannheim und Solingen seien "nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen" worden, betonte Söder.
Die Kritik der Union richtete sich insbesondere gegen die Absage von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) an die Vorratsdatenspeicherung in dieser Legislaturperiode. "Das Vorgehen der FDP schadet der Sicherheit im Land", sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) der "Bild"-Zeitung. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sei "ein Sicherheitsrisiko für Deutschland", fügte Strobl hinzu.
Das Sicherheitspaket der Ampelregierung ging der Union nicht weit genug, berichtete Nicole Diekmann.18.10.2024 | 1:05 min
Verschärftes Waffenrecht auf den Weg gebracht
Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte das sogenannte Sicherheitspaket nach dem Anschlag von Solingen auf den Weg gebracht. Nach kontroverser Debatte hatte der Bundestag das Gesetzespaket am Freitag angenommen - doch wenig später stoppte der Bundesrat einen Teil davon. Während Verschärfungen im Aufenthalts- und Waffenrecht damit auf den Weg gebracht sind, liegen Pläne für mehr Internet-Befugnisse der Sicherheitsbehörden vorerst auf Eis.
Bei dem nun gescheiterten "Gesetz zur Verbesserung der Terrorismusbekämpfung" können Bundestag und Bundesregierung noch einen Rettungsversuch im Vermittlungsausschuss machen. Das Gremium ist mit Vertretern von Bundestag und Bundesrat besetzt und kann in solchen Fällen nach Lösungen suchen.
Datenspeicherung nicht Teil des Pakets
Das umstrittene Thema Speicherung von Kommunikationsdaten für Ermittlungszwecke ist aktuell nicht Teil des Pakets. Buschmann hatte dazu aber kürzlich Pläne in die Ressortabstimmung gegeben.
Vorgesehen ist demnach keine anlasslose Vorratsdatenspeicherung, wie sie CDU und CSU favorisieren, sondern das sogenannte "Quick-Freeze-Verfahren". Dabei werden Verbindungsdaten wie IP-Adressen und an Anrufen beteiligte Telefonnummern erst dann gespeichert, wenn ein Verdacht auf eine Straftat erheblicher Bedeutung - etwa Mord oder Totschlag - besteht.
Quelle: dpa
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