Richter: Sicherheitspaket ist "Mini-Päckchen"

    Kritik an der Ampel:Richter: Sicherheitspaket ist "Mini-Päckchen"

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    Nach den jüngsten Messerangriffen will die Bundesregierung mit einem Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit sorgen. Der Richterbund sieht nur minimale Effekte und übt heftige Kritik.

    Waffenverbotszone
    Der Richterbund kritisiert das Sicherheitspaket der Bundesregierung (Symbolbild).
    Quelle: 24-4268849

    Der Deutsche Richterbund hat das von der Bundesregierung geplante Sicherheitspaket als unzureichend kritisiert.

    Die Ampelparteien wollen das zu klein geratene Sicherheitspaket der Bundesregierung noch weiter zu einem Mini-Päckchen schrumpfen.

    Sven Rebehn, Richterbund

    Mit den nun vorgesehenen Messerverboten und neuen Befugnissen der Polizei werde "für die innere Sicherheit nicht viel gewonnen", sagte der Bundesgeschäftsführer des Richterbunds, Sven Rebehn, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

    Knackpunkt IP-Adressen

    Rebehn bemängelte vor allem, dass sich die SPD, Grüne und FDP nicht auf eine Neuregelung zum Speichern von IP-Adressen verständigen konnten, die mit dem Europarecht vereinbar sei. Diese würde bei der Kriminalitätsbekämpfung "wirklich einen Unterschied machen", sagte der Richterbund-Geschäftsführer. 
    Bundestag
    Der Bundestag debattierte hitzig über das Sicherheitspaket, das die Bundesregierung nach den jüngsten Anschlägen vorgelegt hat. Der Union gehen die Vorschläge nicht weit genug.12.09.2024 | 2:43 min
    Zudem forderte Rebehn massive Investitionen in besser aufgestellte Sicherheitsbehörden und Gerichte. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) "sollte endlich den Fuß von der Bremse nehmen und den Weg für ein Bund-Länder-Investitionspaket freimachen, das den Rechtsstaat stärkt und die Sicherheitslage im Land tatsächlich verbessert", forderte er. "Gelingt das nicht, verlieren die Parteien der demokratischen Mitte weiter an Vertrauen und die politischen Ränder profitieren."
    Das Sicherheitspaket war von der Bundesregierung nach den Messerangriffen von Mannheim und Solingen präsentiert worden. Es sieht unter anderem Verschärfungen des Asyl- und Aufenthaltsrechts sowie des Waffenrechts vor und auch zusätzliche Befugnisse für Sicherheitsbehörden. Die Einzelheiten sollen am Mittwoch im Innenausschuss abgestimmt werden; spätestens am Freitag soll das veränderte Sicherheitspaket im Bundestag verabschiedet werden.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP
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