Vancouver: Auto fährt in Menschengruppe - Elf Tote
Nach Todesfahrt in Vancouver:Mordanklage gegen Tatverdächtigen erhoben
|
Im kanadischen Vancouver rast ein Auto in ein Straßenfest. Elf Menschen sterben, Dutzende werden verletzt. Der mutmaßliche Täter muss sich nun wegen mehrfachen Mordes verantworten.
Nach der Fahrt in eine Menschenmenge in Vancouver hat die Staatsanwaltschaft Mordanklage gegen den festgenommenen Verdächtigen erhoben. Hunderte gedachten der elf Todesopfer.28.04.2025 | 0:21 min
Nach seiner tödlichen Fahrt in eine Menschenmenge in der kanadischen Stadt Vancouver muss sich der Verdächtige wegen mehrfachen Mordes verantworten.
Die Staatsanwaltschaft der Provinz British Columbia erhob gegen den 30-jährigen Mann einen Tag nach dem Vorfall Anklage wegen achtfachen Mordes zweiten Grades - eine Zwischenstufe zwischen Mord und Totschlag, wie die Polizei von Vancouver mitteilte.
Der Mann befinde sich weiter in Untersuchungshaft. Weitere Anklagen werden den Angaben zufolge erwartet. Von einem Terroranschlag geht die Polizei nicht aus.
Einen Tag vor der kanadischen Parlamentswahl rast ein Auto in ein Straßenfest und tötet dabei mindestens elf Menschen. Ein Terrorakt wird ausgeschlossen.27.04.2025 | 1:16 min
Mann fährt in Menschenmenge bei Straßenfest
Bei einem Straßenfest der philippinischen Gemeinde im kanadischen Vancouver war der Mann am Samstagabend mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Mindestens elf Menschen wurden getötet, wie Interimspolizeichef Steve Rai auf einer Pressekonferenz mitteilte. Dutzende weitere wurden verletzt, die Zahl der Toten könnte in den kommenden Tagen und Wochen weiter steigen.
In örtlichen Medien schilderten Zeugen eine grausame Szene der Verwüstung. Steve Rai bezeichnete die Tat als "sinnlos und herzzerreißend". Es sei der "dunkelste Tag in der Geschichte der Stadt", schrieb die Polizei Vancouver auf X:
Polizei Vancouver auf X zur Tat
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Der aus Vancouver stammende Mann, der den Angaben zufolge alleine in dem Auto saß, war noch am Tatort festgenommen worden, nachdem er von Umstehenden festgehalten worden war. Sowohl die Polizei als auch Einrichtungen für psychische Gesundheit in der Stadt hätten in der Vergangenheit schon mehrfach mit ihm zu tun gehabt.
Viele Menschen bei Fest auf den Straßen
Der Vorfall passierte im Südosten der Metropole an Kanadas Westküste, in der Nähe eines Parks und eines Friedhofs. Augenzeugen berichteten von einem zuvor fröhlichen Straßenfest mit Essensständen, Musik und Tausenden Besuchern.
Nach einem Konzert zum Abschluss des Fests - einem Auftritt des auf den Philippinen geborenen Künstlers Apl.de.ap von der US-Hip-Hop-Gruppe Black Eyed Peas - waren noch viele Menschen auf den Straßen, als plötzlich ein SUV in einen für Fußgänger vorgesehenen Bereich fuhr, wie örtliche Medien berichteten. Auf Fotos war später ein schwarzes Auto mit beschädigter Front zu sehen, das Polizisten untersuchen.
Passanten sollen Fahrer aufgehalten haben
Der Fahrer soll den Berichten nach versucht haben, zu Fuß zu fliehen. Passanten hielten ihn nach Angaben der Polizei aber am Ort des Geschehens fest. Dann sei er von Beamten in Gewahrsam genommen worden.
Am Montag finden in Kanada Parlamentswahlen statt. Kanadas Premierminister Mark Carney schrieb auf X, er sei "zutiefst erschüttert über die schrecklichen Ereignisse beim Lapu-Lapu-Fest in Vancouver". An die Betroffenen gerichtet fügte er an: "Wir trauern mit Ihnen". "Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und bei der philippinischen Gemeinschaft", erklärte auch Bürgermeister Sim.
Post von Mark Carney bei X
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Auch die Organisatoren des Festes zeigten sich geschockt. "Uns fehlen immer noch die Worte, um den tiefen Kummer auszudrücken, den diese sinnlose Tragödie ausgelöst hat", hieß es auf Instagram.
Anlass des Festes war der Lapu-Lapu-Tag zu Ehren des gleichnamigen philippinischen Nationalhelden. Lapu Lapu verhinderte 1521 die Kolonialisierung des Archipels. Seit 2023 ist der 27. April offiziell der Lapu-Lapu-Tag in der kanadischen Provinz British Columbia, zu der Vancouver gehört und wo nach jüngsten Zahlen der philippinischen Botschaft rund 3,5 Prozent der Bevölkerung Wurzeln in dem südostasiatischen Land hat. Das Straßenfest in Vancouver fand zum zweiten Mal statt.
"Es war, als würde man eine Bowlingkugel einschlagen sehen - alle Bowling-Pins und alle Kegel flogen in die Luft", erzählte der Zeuge und Journalist Kris Pangilinan dem öffentlichen Rundfunk CBC. Ein Mann namens Yoseb Vardeh, der auf dem Fest einen Food-Truck betrieben hatte, schilderte der Zeitung "Vancouver Sun", er habe einen aufheulenden Motor gehört. "Und dann schaue ich hoch und da fliegen Leute. Es ging einfach so verdammt schnell." Er sei zusammengebrochen, als er nach Hause gekommen sei.
"Das ist etwas, das in den Staaten passiert - nicht hier", sagte Vardeh mit Blick auf das Nachbarland USA. Zwar ist bislang nicht klar, ob es sich in Vancouver um eine gezielte Tat des Fahrers handelt. Dennoch wecken die Szenen Erinnerungen an mehrere Anschläge in Deutschland, bei denen in den vergangenen Monaten ebenfalls Autos in eine Menschenmenge gesteuert wurden.
Quelle: dpa
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.