Trump appelliert im Zollstreit an US-Bürger: "Haltet durch"
Appell an Bürger im Zollstreit:Trump: "Haltet durch - es wird nicht leicht"
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Donald Trumps Zollpaket schadet auch den Amerikanern. Der Präsident beschwört die Bürger, durchzuhalten. Doch die Börse stürzt ab, die Preise steigen - und der Protest wächst.
Landesweit gibt es Proteste gegen die Politik des US-Präsidenten Trump - auch wegen der Zölle.05.04.2025 | 2:26 min
Die schweren Turbulenzen durch das Zollpaket des US-Präsidenten bekommen viele Amerikaner direkt zu spüren - nun versucht Donald Trump, seine Landsleute mit Durchhalteparolen zu beruhigen. "Haltet durch - es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch", schrieb Trump auf der Plattform Truth Social.
Dies ist eine wirtschaftliche Revolution, und wir werden siegen.
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US-Präsident Donald Trump
Die USA hätten sich lange ausnutzen lassen, doch damit sei jetzt Schluss, versprach Trump. Jobs, Unternehmen und Geschäfte kämen durch den Schritt zurück in die USA "wie nie zuvor".
Trotz starkem Gegenwind von Trump und Musk gewinnt in Wisconsin eine liberale Kandidatin die Richterwahl. Und: Ein demokratischer Senator hält aus Protest eine Rekordrede.02.04.2025 | 1:40 min
Ökonomen warnen vor Rezession und Handelskrieg
Die Erfolgsaussichten von Trumps radikalem Rundumschlag sind bestenfalls ungewiss. Ökonomen warnen vor einer aufziehenden Rezession in den USA und betrachten Trumps Zollpolitik eher als strategisches Eigentor, das letztlich auch den Vereinigten Staaten schaden wird. Auch der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, erwartet eine höhere Inflation und langsameres Wachstum für die USA.
Ein globaler Handelskonflikt könnte zudem die gesamte Weltwirtschaft in eine tiefe Krise stürzen. Einige Länder wie China und auch die EU zeigen sich zu drastischen Gegenmaßnahmen bereit.
Die willkürlich wirkenden Zölle, die die USA erheben wollen, haben global heftige Reaktionen verursacht. Wie aber antworten? Mit Druck, Verhandlungen und zur Not: eigenen Zöllen.04.04.2025 | 2:33 min
Musk für Freihandelszone mit Europa
Elon Musks Elektroauto-Firma Tesla, die ihre Fahrzeuge sowohl in China als auch in Deutschland produziert und verkauft, dürfte die Folgen ebenfalls zu spüren bekommen. Die Politik der neuen US-Regierung lobt der Tech-Milliardär meist überschwänglich - oder prägt sie gleich mit. Doch nun plädiert Elon Musk überraschend für eine transatlantische Freihandelszone zwischen Nordamerika und Europa ohne Zölle.
Er hoffe, dass sich die USA und Europa auf eine noch engere Partnerschaft als bisher einigen könnten, sagte Musk bei einem Parteitag der rechten italienischen Regierungspartei Lega am Samstag in Florenz, zu dem er per Video zugeschaltet wurde.
Infolge des am Mittwoch verkündeten Zollpakets gelten auf Importe aus allen Ländern in die USA nun pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent. Am 9. April will Trump noch höhere Zölle folgen lassen für Länder, mit denen die USA aus seiner Sicht ein besonders großes Handelsdefizit haben. Auf Importe aus EU-Staaten würden demnach Strafabgaben in Höhe von 20 Prozent fällig. Andere Strafabgaben auf Einfuhren in die USA, die bereits zuvor galten, bleiben ebenfalls erhalten.
US-Zölle: Diese Länder trifft es am härtesten
ZDFheute Infografik
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Ein Importzoll funktioniert ähnlich wie eine Steuer. Die Abgabe muss vom importierenden Unternehmen gezahlt werden - in diesem Fall also von Firmen in den USA. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass die importierenden Firmen die höheren Kosten nicht einfach selbst tragen, sondern an die Verbraucher weitergeben - und die so steigenden Preise die Inflation wieder anheizen.
Trumps Zoll-Ankündigung sorgt auch in der EU für Unruhe. Wie sich die Preise hier entwickeln könnten, hängt laut Ökonom Klaus-Jürgen Gern auch von möglichen Gegenzöllen ab.
Interview
1.300 Protestkundgebungen in den USA
Mit seinem gewaltigen Zollpaket schickte Trump nun aber auch die Börsen weltweit auf Talfahrt - und radierte damit auch Vermögen von Privatanlegern in Milliardenhöhe quasi über Nacht aus. Viele Amerikaner haben an der Börse investiert und bangen nun um ihr Erspartes.
Das zeigte sich auch bei den landesweiten Protesten gegen Trumps Regierung am Wochenende. Die Veranstalter sprachen von Millionen Teilnehmern bei mehr als 1.300 Kundgebungen, offizielle Zahlen oder Schätzungen gab es allerdings nicht.
Quelle: dpa
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