Syrien: Erstmals Frau an die Spitze der Zentralbank berufen
Finanzexpertin Maysaa Sabrine:Syrien beruft Frau an Spitze der Zentralbank
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Die Übergangsregierung in Syrien hat erstmals eine Frau an die Spitze der Zentralbank berufen. Maysaa Sabrine habe bereits zuvor wichtige Ämter in der Bank innegehabt, hieß es.
Die von Islamisten dominierte Übergangsregierung in Syrien hat erstmals eine Frau zur geschäftsführenden Direktorin der Zentralbank ernannt.
Quelle: AFP
Die neuen, islamistischen Herrscher in Syrien haben eine Frau an die Spitze der Zentralbank des Landes berufen. Die bisher schon für die Zentralbank tätige Maysaa Sabrine solle "die Geschäfte führen", verlautete am Dienstag aus Zentralbank-Kreisen.
Die Finanzexpertin, die seit 2018 die erste Stellvertreterin des Gouverneurs der syrischen Zentralbank war, nahm am Dienstag ihre Arbeit als "Gouverneurin der Bank zuständig für das laufende Geschäft auf", wie es weiter hieß.
Machthaber um gemäßigten Anstrich bemüht
Die Ernennung einer Frau für einen solch hohen Posten ist eine Premiere unter den neuen Machthabern der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS), die den langjährigen Machthaber Baschar al-Assad Anfang Dezember gestürzt hatten. Die neuen Machthaber sind seither bemüht, sich auch international einen gemäßigten Anstrich zu geben.
In Syrien und international wird genau beobachtet, ob die Übergangsregierung die Rechte von Frauen respektiert oder sie - wie etwa die Taliban in Afghanistan - aus dem öffentlichen Leben verdrängt.
Nach sechs Jahren Exil kehren Ammar und Rawjah Alesah in ihre Heimat zurück. Doch der Weg in ein demokratisches Syrien bleibt steinig – zwischen Hoffnung und Sorge.30.12.2024 | 2:50 min
Frauenbeauftragte sorgte für Aufregung
Zuvor hatte eine Aussage der Frauenbeauftragten der neuen Regierung für Aufregung gesorgt. Sie hatte dem türkischen Fernsehsender TRT gesagt, Frauen sollten sich nicht "ihrer von Gott gegebene Natur" widersetzen, insbesondere "ihrer erzieherischen Rolle in der Familie".
Der syrische Außenminister Assaad Hassan al-Schibani hatte daraufhin am Sonntag versucht, die Wogen zu glätten, und hatte im Onlinedienst X versichert, dass die Behörden "an der Seite" der Frauen stünden und "ihre Rechte voll unterstützen". Er betonte:
Für Syrien ist derzeit die Stabilisierung der Landeswährung eine der wichtigsten Herausforderungen.
Quelle: ZDF
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