Nach Umsturz in Syrien: Assad und Familie offenbar in Moskau
Nach Umsturz in Syrien:Assad und Familie offenbar in Moskau
|
Der entmachtete syrische Präsident Assad und seine Familie sind laut russischen Nachrichtenagenturen in Moskau eingetroffen. Demnach erhalten sie dort Asyl.
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad steht das Land vor einer ungewissen Zukunft. Die Flucht Assads und seiner Familie nach Russland bietet die Chance für einen Neubeginn nach Jahrzehnten Diktatur.09.12.2024 | 2:43 min
Der ehemalige syrische Präsident, Baschar al-Assad und seine Familie haben offenbar von den russischen Behörden Asyl erhalten. Das berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf eine Kreml-Quelle.
Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte die ungenannte Quelle mit den Worten:
Der syrische Präsident Assad ist in Moskau eingetroffen. Russland hat ihnen (ihm und seiner Familie) aus humanitären Gründen Asyl gewährt.
„
Quelle auf russischer Nachrichtenagentur Interfax
Details waren zunächst nicht bekannt. Russland gewährt immer wieder gestürzten Präsidenten und Machthabern Zuflucht.
Der entmachtete syrische Präsident Baschar al-Assad und seine Familie sollen sich in Moskau aufhalten. "Asyl aus humanitären Gründen – so nennt das der Kreml", so ZDF-Korrespondent Armin Coerper. 09.12.2024 | 2:45 min
Russland: Assad wollte "friedliche Machtübergabe"
Zuvor hatte das russische Außenministerium mitgeteilt, dass Assad seinen Posten in Syrien aufgegeben und das Land verlassen habe, um eine friedliche Machtübergabe zu ermöglichen.
Russland hat sich an diesen Verhandlungen nicht beteiligt. Zugleich appellieren wir nachdrücklich an alle beteiligten Parteien, auf Gewaltanwendung zu verzichten und alle Fragen der Staatsführung mit politischen Mitteln zu lösen.
„
Russisches Außenministerium
Angaben zum genauen Aufenthaltsort Assads, der stets engste Kontakte zu Kremlchef Wladimir Putin pflegte, gab es zunächst nicht.
Rebellen haben in Syrien überraschend schnell - nach Aleppo und Homs - die Hauptstadt Damaskus eingenommen. Syriens Langzeitdiktator Bashar al Assad ist geflohen. 08.12.2024 | 2:41 min
Moskau sei auch in Kontakt mit den Gruppierungen in Syrien. Seinen russischen Militärstützpunkten im Land drohe derzeit keine Gefahr, hatte es bereits zuvor aus Moskau geheißen.
Enttäuschung und Ernüchterung in Moskau
Russland hatte seit 2015 militärische Unterstützung für Assad geleistet. Inzwischen machen sich Ernüchterung und Enttäuschung in Moskau breit. Unter den derzeitigen Bedingungen des voll aufgeflammten Bürgerkrieges könne Russland Syrien nicht mehr unterstützen, schrieb der prominente Außenpolitiker und stellvertretende Vorsitzende des russischen Föderationsrates, Konstantin Kossatschow, bei Telegram.
Damit müssen die Syrer nun alleine klarkommen.
„
Konstantin Kossatschow, Vize-Vorsitzender Russischer Föderationsrat
Moskau werde nur noch helfen, wenn das syrische Volk das wünsche, sagte Kossatschow. Der Krieg sei nicht vorbei, weil es dort viele gegnerische Gruppierungen gebe, darunter Terroristen. Wichtig sei jetzt vor allem, die Sicherheit der russischen Soldaten in Syrien sowie die Souveränität und die territoriale Unversehrtheit des Landes zu gewährleisten, sagte er.
ZDF-Korrespondentin Golineh Atai beobachtet die aktuelle Situation in Syrien und geht der Frage nach, warum sich der ganze Druck auf das System Assad gerade jetzt entladen hat. 08.12.2024 | 2:17 min
Marinebasis in Syrien für Russland strategisch wichtig
Russland unterhält in Syrien eine Luftwaffenbasis und einen Marinestützpunkt mit Kriegsschiffen im Mittelmeerhafen von Tartus. Für Moskau hat die Präsenz dort strategische Bedeutung wegen des Zugangs zum Mittelmeer. Laut russischem Außenministerium sind die Stützpunkte in erhöhter Bereitschaft, es gebe aber keine Bedrohung für die Soldaten.
Zum weiteren Umgang mit den Stützpunkten und der Rolle Moskaus in Syrien gibt es jedoch auch Kritik. Moskau habe Assad die Bedingungen geschaffen, das Land wieder aufzubauen und aus der Isolation zu bringen, hieß es von offizieller Seite. Er habe aber nichts daraus gemacht.
Länder wie Russland haben um den Erhalt der Macht von Baschar al-Assad gekämpft, Gegner wie die Türkei um das Ende. Im Mittelpunkt standen die eigenen strategischen Interessen.08.12.2024 | 2:06 min
Der Propagandist Andrej Medwedew vom staatlichen Rundfunk sprach von Fehlern Russlands, die sich seine Gegner zunutze gemacht hätten. Russland hatte offenbar auch wegen seines Angriffskrieges gegen die Ukraine zuletzt kaum noch Ressourcen, um den Assad-Gegnern etwas entgegenzusetzen.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.