Die ukrainischen Streitkräfte haben den Hafen Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim angegriffen, den Stützpunkt der
russischen Schwarzmeerflotte. In der Nacht seien ein großes russisches Landungsschiff und ein U-Boot getroffen worden, sagte Andrij Jussow vom ukrainischen Militärgeheimdienst am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Zu den eingesetzten Mitteln werde man sich nicht äußern.
Russland bestätigt Beschuss
Auch die russische Seite bestätigte den Beschuss - es habe mindestens 24 Verletzte gegeben. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit, die Ukraine habe die Werft mit zehn Marschflugkörpern angegriffen. Auch drei Hochgeschwindigkeitsboote seien im Einsatz gewesen.
Sieben Marschflugkörper seien von der russischen Flugabwehr abgefangen worden. Alle Boote seien von einem russischen Patrouillenschiff zerstört worden, hieß es weiter. Und weiter: "Durch den Einschlag feindlicher Marschflugkörper wurden zwei in Reparatur befindliche Schiffe beschädigt". Die Angaben lassen sich bisher nicht unabhängig überprüfen.
Russische Schwarzmeerflotte in Sewastopol stationiert
Gouverneur Michail Raswoschajew meldete auf Telegram, dass etwa zehn Explosionen durch die Stadt hallten, in der die
russische Schwarzmeerflotte stationiert ist. Auch Raswoschajew machte das ukrainische Militär für den Angriff verantwortlich. Er postete ein Foto, das den Brand zeigen soll.
Von ukrainischer Seite hatte es zunächst keine Stellungnahme gegeben, nun aber bestätigte Kiew den Angriff.
Die Ukraine bekennt sich fast nie öffentlich zu Attacken innerhalb Russlands oder auf russisch kontrollierte Gebiete in der Ukraine, hat aber in den vergangenen Monaten erklärt, dass die Zerstörung russischer militärischer Infrastruktur
die Gegenoffensive Kiews unterstütze.
Russland hatte die Krim 2014 von der Ukraine annektiert. Der Großteil der internationalen Gemeinschaft betrachtet die Annexion als illegal. Die Halbinsel ist im
russischen Angriffskrieg in der Ukraine häufig angegriffen worden.
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Quelle: AP, Reuters, dpa