Gaza-Gespräche: Hamas lehnt Vorschläge zu Waffenruhe ab

    Indirekte Verhandlungen:Hamas lehnt Vorschläge zu Waffenruhe ab

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    Die Islamisten im Gazastreifen wollen die jüngsten Vorschläge der indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe nicht akzeptieren. Die Gespräche sollen trotzdem weiterlaufen.

    Rauch steigt über dem Gazastreifen auf.
    Im Gaza-Krieg zeichnet sich keine schnelle Lösung ab: Die Hamas wirft Israel vor, die Gespräche über eine Waffenruhe zu torpedieren.
    Quelle: AFP

    Die Hamas im Gazastreifen lehnt die Vorschläge der letzten Runde der indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ab.
    "Nachdem wir von den Vermittlern hörten, was bei der letzten Gesprächsrunde in Doha erörtert wurde, sind wir ein weiteres Mal davon überzeugt, dass (Israels Ministerpräsident Benjamin) Netanjahu einer Einigung weiterhin Hindernisse in den Weg legt", heißt es in einer Erklärung der islamistischen Organisation.

    Hamas: Netanjahu torpediert Gespräche

    Es handelte sich um das erste Statement der Hamas seit der letzten Gesprächsrunde, die am Donnerstag und Freitag in der katarischen Hauptstadt Doha stattfand. Die Hamas nahm daran nicht teil, weswegen sie sich von den Vermittlern über die Ergebnisse informieren ließ. Israel und die Hamas haben bislang aber ohnehin nur indirekt verhandelt.
    Die Hamas erklärte weiter, Netanjahu würde "neue Bedingungen und Forderungen stellen, um die Bemühungen der Vermittler zu torpedieren und den Krieg zu verlängern". Bei den Gesprächen, die auch zur Freilassung von israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas führen sollen, vermitteln Ägypten, Katar und die USA.
    Eine Rauchwolke steigt über einem Zeltlager auf, nach einem israelischen Angriff in Südgaza.
    Die Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe in Gaza und die Freilassung der Geiseln werden fortgesetzt. Eine Einigung ist bisher nicht in Sicht.16.08.2024 | 1:24 min

    Indirekte Gespräche sollen weiterlaufen

    Die neuen Vorschläge, so die Hamas, lägen mit den Bedingungen Netanjahus auf einer Linie und wichen von dem bereits im Mai von US-Präsident Joe Biden vorgelegten und von den Seiten akzeptierten Verhandlungsrahmen ab.
    Unter anderem werde die Hamas keine dauerhafte Truppenpräsenz Israels an strategischen Stellen des Gazastreifens akzeptieren, wie sie Netanjahu nunmehr beharrlich fordert. Dabei geht es vor allem um den sogenannten Philadelphi-Korridor, einen schmalen Gebietsstreifen, der im Süden Gazas entlang der Grenze zu Ägypten verläuft.
    Israel vermutet, dass sich die Hamas über diese Grenze mit Waffen versorgt hat.
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    Die indirekten Gespräche sollen auf verschiedenen Ebenen weiterlaufen und in der zweiten Wochenhälfte in eine möglicherweise entscheidende Phase münden.
    In Israel traf indes US-Außenminister Antony Blinken ein, um am Montag Netanjahu zu treffen. Der israelische Regierungschef signalisierte bislang kein Einlenken.
    US-Außenminister Antony Blinken besteigt am 17. August 2024 auf der Joint Base Andrews in Maryland ein Flugzeug, das in den Nahen Osten fliegt.
    US-Außenminister Blinken ist zu seiner neunten Nahost-Reise aufgebrochen. Blinken reist zunächst nach Tel Aviv – dort demonstrierten erneut Hunderte für einen Waffenstillstand.18.08.2024 | 0:18 min

    Uneinigkeit auf der israelischen Seite?

    Nach israelischen Medienberichten soll eine Sitzung Netanjahus mit seinen Verhandlern am Sonntagmorgen äußerst stürmisch verlaufen sein. Die Unterhändler warnten eindringlich davor, dass ein Beharren auf dem Philadelphi-Korridor die angestrebte Vereinbarung zum Scheitern bringen würde.
    Der Premier ließ am Abend über sein Büro mitteilen, dass er weiterhin darauf beharre, "dass wir im Phialdelphi-Korridor bleiben, um zu verhindern, dass sich terroristische Elemente wieder bewaffnen".

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