Über den provisorischen Hafen wurden zeitweise Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht.
Quelle: AP
Die
USA stellen den Betrieb eines provisorischen Hafens vor der Küste des Gazastreifens endgültig ein. Die Mission sei beendet, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs mit.
Über den Hafen von Ashdod in
Israel sei eine alternative Route für die Lieferung von Hilfsgütern in den abgeriegelten Küstenstreifen geplant. Details dazu waren aber zunächst nicht bekannt.
Das US-Militär hatte den provisorischen Hafen zur Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen im Mai fertiggestellt.17.05.2024 | 0:24 min
Provisorischer Hafen nur Übergangslösung
Der Pier war von Beginn an als vorübergehende Lösung gedacht gewesen. Seit der Inbetriebnahme im Mai hatte es aber immer wieder Probleme gegeben.
Rauer Seegang hatte den zu dem Provisorium gehörenden Pier an der Küste des Gazastreifens schwer beschädigt. Auch die Verteilung der Hilfsgüter für die notleidende Bevölkerung im
Gazastreifen gestaltete sich mehr als schwierig.
Im Mai beendete die Bundeswehr den Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen.31.05.2024 | 0:17 min
Der Vertreter des US-Regionalkommandos Centcom bemühte sich, das Projekt dennoch als Erfolg darzustellen. Nach Einschätzung des US-Militärs habe der Pier die beabsichtigte Wirkung erzielt, "nämlich eine sehr große Menge an Hilfsgütern in den Gazastreifen zu bringen und sicherzustellen, dass die Hilfe die Zivilbevölkerung im Gazastreifen schnell erreicht".
Kosten für Pier bei rund 300 Millionen US-Dollar
Im März unternahm die Organisation Open Arms mit einem Schiff eine Testfahrt.12.03.2024 | 0:18 min
Die Erwartungen an das Projekt waren groß: Das Pentagon war ursprünglich davon ausgegangen, dass über den Hafen zunächst etwa 90 Lkw-Ladungen pro Tag in den Gazastreifen gelangen könnten. Zu einem späteren Zeitpunkt sollten es bis zu 150 Lkw-Ladungen täglich sein.
Orte im Gazastreifen
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Hilfslieferungen starteten von Zypern aus
Frachter brachten Hilfslieferungen von Zypern aus zunächst zu einer schwimmenden Plattform einige Kilometer vor der Küste des Gazastreifens. Die Güter wurden dort auf kleinere Schiffe verladen, die näher an die Küste heranfahren konnten. Diese legten schließlich an dem an der Küste befestigten Pier an, von wo aus die Lieferungen von Hilfsorganisationen entgegengenommen und verteilt werden sollten.
Hilfsorganisationen hatten die Errichtung der Anlage begrüßt, aber darauf verwiesen, dass Transporte auf dem Landweg viel effizienter seien. Die US-Regierung betonte, dass der Korridor über das Mittelmeer die Hilfslieferungen über den Landweg und aus der Luft nicht ersetze, sondern lediglich ergänzen sollte.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa