Ukraine-Hilfe: Scholz "ganz zuversichtlich"

    Nach Orban-Veto auf Gipfel:Ukraine-Hilfe: Scholz "ganz zuversichtlich"

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    Ungarn blockiert - Kanzler Scholz äußert sich dennoch zuversichtlich, dass die geplanten EU-Milliardenhilfen an die Ukraine fließen werden.

    European Council in Brussels
    Die EU stellt der Ukraine 50 Milliarden Euro Finanzhilfe in Aussicht, konnte sich aber auf dem Gipfel in Brüssel wegen des Vetos Ungarns nicht auf einen formalen Beschluss einigen.15.12.2023 | 2:33 min
    Die geplanten 50 Milliarden Euro Finanzhilfe für die Ukraine liegen vorerst auf Eis - Ungarn legte auf dem EU-Gipfel ein Veto ein. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich dennoch optimistisch geäußert, dass die Ukraine die Hilfen erhalten werde. "Ich bin eigentlich ganz zuversichtlich, dass wir tatsächlich im Januar dann eine Verständigung erzielen werden", sagte der SPD-Politiker nach Ende des EU-Gipfels in Brüssel.
    Für den Fall, dass Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban auf dem geplanten Sondergipfel nicht einlenken sollte, fügte Scholz hinzu: "Wir haben andere Möglichkeiten, der Ukraine zu helfen." Man solle den Versuch nicht aufgeben, eine Lösung im Rahmen des normalen Haushalts zu finden. Er sei optimistisch, dass dies gelinge.
    Ulf Röller
    Ungarns Premier Orban möchte einem 50 Milliarden-Finanzpaket für die Ukraine nur dann zustimmen, wenn blockierte Subventionen für sein Land ausgezahlt werden. Ulf Röller berichtet.15.12.2023 | 0:59 min

    Beitrittsverhandlungen, aber vorerst keine EU-Hilfen

    Die Staats- und Regierungschefs hatten am Donnerstag zwar den Start von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine beschlossen. Die Einigung wurde möglich, indem Orban auf die Initiative von Scholz hin für die Abstimmung kurz den Saal verließ. Er blockierte allerdings die weitere Überarbeitung des EU-Haushalts inklusive der geplanten Hilfszahlungen an die Ukraine.
    Orban pocht im Gegenzug auf die Freigabe milliardenschwerer EU-Subventionen für sein Land, die die EU-Kommission wegen Rechtsstaatsverstößen seiner nationalkonservativen Regierung zurückhält. "Die Tatsache, dass sie das Sieben-Jahres-Haushaltsgesetz der Union ändern wollen, ist eine ausgezeichnete Chance für Ungarn, den Rest der zurückgehaltenen Mittel zu erhalten", sagte er am Freitag. "Dieses Geld steht uns zu." Scholz dagegen stellte klar, es dürfe "keine Verknüpfung von Fragen geben, die nicht miteinander zusammenhängen".
    Duetsche und Ukrainische Flagge
    Die EU-Regierungschefs haben sich gestern darauf geeinigt, Beitrittsgespräche mit der Ukraine zu beginnen. Der ukrainische Präsident Selenskyj reagiert erfreut auf die Nachricht. 15.12.2023 | 1:33 min
    Laut EU-Ratspräsident Charles Michel werden sich deshalb die 27 EU-Staats- und Regierungschefs Anfang kommenden Jahres erneut treffen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, ihre Behörde werde die Zeit bis dahin nutzen, um eine machbare Lösung zu finden - "was auch immer bei dem Gipfel passiert". Ein Weg ohne Ungarn sei nicht ausgeschlossen.

    Scholz: Starkes Zeichen der Unterstützung für Kiew

    Den Start der Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und Moldau bezeichnete Scholz derweil als "historisch". Das sei ein "starkes Zeichen der Unterstützung und eine klare Perspektive für diese Länder". Die Ukraine könne sich bei ihrer Verteidigung gegen Russland "unvermindert" auf die Unterstützung der EU verlassen. Russlands Präsident Wladimir Putin warte nur darauf, dass Europa schwach werde und die Unterstützung nachlasse. "Da ist er aber schief gewickelt", so Scholz.
     "Es war ein historischer Moment"
    Durch seine Enthaltung bei der Abstimmung in Brüssel konnte Orban das Gesicht wahren, berichtet ZDF-Korrespondent Ulf Röller vom EU-Gipfel15.12.2023 | 2:04 min
    Den Verfahrenstrick bei der Abstimmung zum Beitrittsverfahren verteidigte Scholz: Er würde selbst nicht von einem Trick sprechen. "Es ist eine Entscheidung, die wir entsprechend unserer Regeln einvernehmlich getroffen haben." Der Kanzler fügte aber hinzu: "Das ist jetzt nichts, was man jedes Mal machen sollte."
    Quelle: dpa, Reuters, AFP, AP, ZDF
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