Countrystar seit 20 Jahren tot:"Alle Weicheier im Vergleich zu Johnny Cash"
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Vor zwanzig Jahren starb Johnny Cash. Doch der Countrystar ist noch immer eine Legende. Und sogar noch auf der Bühne. Ein Porträt.
Johnny Cash bei einem Benefizkonzert 1993 in New York
Quelle: ap
Auch 20 Jahre nach seinem Tod ist er noch auf der Bühne präsent - wenn auch nur per Video-Leinwand: Ab Oktober sollen bei der USA-Tour "Johnny Cash - The Official Concert Experience" Aufnahmen früherer Cash-Auftritte zugespielt werden, während eine Band seine Songs präsentiert.
Johnny Cash (1932-2003), der Hits wie "I Walk the Line" oder "Folsom Prison Blues" schrieb, starb vor 20 Jahren, am 12. September 2003, mit 71 Jahren in Nashville, Tennessee.
Johnny Cash nahm Songs auf bis zum Lebensende
Am Ende seines Lebens litt er an einer schweren Nervenkrankheit, saß im Rollstuhl und war halb blind. Aber Songs nahm er trotzdem noch auf.
Hits wie "Ring of Fire" oder "I Walk the Line" machen Johnny Cash zur Country-Ikone. Bis heute gilt er als einer der größten Songwriter aller Zeiten.11.09.2021 | 21:26 min
"Johnny war und ist der Polarstern, du konntest deinen Kurs nach ihm ausrichten", schrieb Bob Dylan zum Tod seines Freundes Cash.
Cash wurde mit 13 Grammys ausgezeichnet und sowohl in die "Country Music Hall of Fame" (1980) als auch in die "Rock and Roll Hall of Fame" (1992) aufgenommen.
Schwarze Kleidung für die Armen und Gefangenen
"Hello, I'm Johnny Cash", so begrüßte der Musiker die Fans mit seiner unverwechselbar tiefen Stimme. Auf der Bühne trug oft er Schwarz, was er in "Man in Black" (1971) zum Programm erhob: Schwarz trage er für die Armen, die Hunger, aber keine Hoffnung mehr hätten, für die Gefangenen, die für ihre Verbrechen längst gebüßt hätten.
Ein bisschen Folk, ein bisschen Country: Sein besonderer Stil machte Johnny Cash zum Weltstar jenseits der Genre-Grenzen.
Quelle: ZDF/3DD Productions
Cash schaffte es, Konservative auf dem Lande ebenso zu begeistern wie junge Menschen, die gegen den Vietnam-Krieg protestierten.
"Badass" und gleichzeitig bibeltreuer Christ
Cash sei gleichzeitig ein "Badass" (Draufgänger) und bibeltreuer Christ gewesen, sagt der Autor einer neuen Cash-Biografie, der Journalist Matthias Huff. Die "Faszination Cash" rührt auch daher, dass er wusste, wovon er sang: Hunger und Armut hatte er am eigenen Leib erlebt, wie der Rektor der Essener Folkwang Universität der Künste, Andreas Jacob, sagte.
Am 26. Februar 1932 kam J. R. Cash als Sohn eines Farmers zur Welt. Er wuchs in der Zeit der wirtschaftlichen Depression der USA in Dyess/Arkansas auf, wo seine Geschwister und er schon früh auf den Baumwollfeldern des Vaters arbeiten mussten.
Johnny Cash 1986 bei einem Konzert in Jackson
Quelle: ap
Musikalisch geprägt haben ihn die Gospels, die seine Mutter während der Feldarbeit sang, und die Country-Musik aus dem Radio.
Johnny Cash arbeitete zunächst als erfolgloser Verkäufer von Küchengeräten
Seine ersten Erfolge "Folsom Prison Blues" und "Walk The Line" nahm er ab Mitte der 50er Jahre im legendären "Sun"-Studio in Memphis auf, in dem auch Elvis seine Karriere gestartet hatte. Von dieser Zeit an konnte Cash - der erfolglos versucht hatte, sich als Vertreter von Küchengeräten durchzuschlagen - sich ganz der Musik widmen.
Ab Ende der 60er Jahre genoss Cash dann das Leben eines Superstars. In seiner TV-Show, die von 1969 bis 1971 am Samstagabend aus Nashville übertragen wurde, sang er zusammen mit Bob Dylan, Eric Clapton, Stevie Wonder und Louis Armstrong.
Comeback mit Hip-Hop-, Rock- und Punk-Einflüssen
Lange Jahre allerdings war Cash abhängig von Medikamenten und Aufputschmitteln. Erst in der Ehe mit seiner zweiten Frau und Musikerkollegin June Carter und mit der Geburt des gemeinsamen Sohnes soll er sich von Tabletten und dem exzessiven Trinken abgewendet haben.
Auch in Frankfurt trat Johnny Cash 1981 auf
Quelle: ap
In seinen letzten Jahren erlebte Cash dann noch einmal ein beispielloses Comeback: Unter der Regie des Hip-Hop-Produzenten Rick Rubin interpretierte er neben Country- und Gospelstücken auch aktuelle Rock- und Punksongs - und wurde so auch bei der jungen MTV-Generation Kult.
Am Ende sei Cash mit sich im Reinen gewesen, erklärte Biograf Huff. Cash starb am 12. September 2003, vier Monate nach seiner Frau June.
Quelle: Holger Spierig, epd
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