Prigoschins Flugzeug: Moskau erwägt "Vorsatz" bei Absturz
Prigoschins Flugzeug:Moskau erwägt auch "Vorsatz" für Absturz
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Der Absturz des Flugzeugs mit Prigoschin an Bord könnte auch absichtlich herbeigeführt worden sein. Kreml-Sprecher Peskow nennt dies zumindest als einen der möglichen Gründe.
Trümmer der Maschine mit Prigoschin an Bord - dass der Absturz absichtlich herbeigeführt worden sein könnte, erwägt nun der Kreml.
Quelle: Reuters
Der Kreml zählt ein "vorsätzliches Fehlverhalten" zu den möglichen Ursachen des Flugzeugabsturzes, bei dem der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ums Leben kam.
Kreml-Sprecher Dimitri Peskow sagte in einer täglichen Telefonkonferenz mit Journalisten, derzeit würden mehrere Versionen des Vorfalls der vergangenen Woche in Betracht gezogen.
Peskow betonte jedoch: "Warten wir die Ergebnisse der russischen Untersuchung ab."
Die Umstände für den Flugzeugabsturz sind bisher unklar:
Der Sprecher des Präsidialamts forderte die Medien auf, den Abschluss der Arbeit des russischen Ermittlungsteams abzuwarten. Einer internationale Untersuchung erteilte er jedoch eine Absage.
Gemutmaßt wird, dass an Bord der Maschine ein Sprengsatz detonierte oder eine Flugabwehrrakete das Flugzeug zum Absturz brachte. "Es ist unsere Ermittlung", sagte Peskow. Er hatte zuvor zurückgewiesen, dass Kremlchef Wladimir Putin etwas mit dem Tod seines früheren Vertrauten zu tun haben könnte. "Lassen Sie uns auf die Ergebnisse warten." Ermittler hatten an der Absturzstelle im Gebiet Twer auch die Flugschreiber sichergestellt.
Keine internationale Untersuchung
Eine Beteiligung ausländischer Strukturen an der Aufklärung der Katastrophe sei nicht möglich, weil unter anderem auch wegen einer gezielten Tat ermittelt werde, erläuterte Peskow.
Er reagierte damit auf Berichte, nach denen Russland Brasilien eine Absage erteilt habe, an den Ermittlungen teilzunehmen. In Brasilien sitzt der Hersteller Embraer, dessen Maschine am Mittwoch vor einer Woche abgestützt war.
Ermittlungen gegen "Verletzung der Flugsicherheit"
Der russische Ermittlungsausschuss hatte bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt, er habe ein Strafverfahren wegen Verletzung der Flugsicherheit eingeleitet. Dieses Vorgehen ist in Russland Standard bei Flugzeugabstürzen, wenn keine Hinweise auf ein vorsätzliches Vorgehen vorliegen.
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Ein Privatflugzeug mit Prigoschin und weiteren hohen Kommandeuren seiner Privatarmee Wagner war am 23. August auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt, wobei alle Insassen getötet wurden.
Auf den Tag genau zwei Monate zuvor hatte Prigoschin einen kurzen Aufstand gegen die russische Militärführung angezettelt. Der Kreml hat eine Beteiligung an dem Absturz bestritten. Prigoschin wurde in St. Petersburg beigesetzt.
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