Update am Morgen: Schwieriger Ost-Wahlkampf für SPD und CDU

sommerliche 27 Grad, heute ist ideales Wetter für einen Wahlkampfauftakt: Olaf Scholz will mit seiner SPD am Nachmittag in Dresden in den sächsischen Landtagswahlkampf starten.

Sonnige Aussichten haben die Sozialdemokraten nicht, in Umfragen dümpeln sie derzeit grade mal bei sechs, sieben Prozent herum. Mit dem Slogan "Das Richtige für Sachsen tun" will die SPD werben. Ob aber Scholz der richtige Mann im Wahlkampf ist, bezweifeln zuweilen die eigenen Leute: Schon die Scholz-Plakate im Europawahlkampf hatte Juso-Chef Philipp Türmer als Fehler bezeichnet, die Wahl sei so zu einer Abstimmung über die Ampel und den amtierenden Bundeskanzler geworden.

In Sachsen ist die SPD Leid gewohnt, auch 2019 schaffte sie bei den Landtagswahlen keine acht Prozent. Seit 1990 regiert die CDU dort ununterbrochen. Ministerpräsident Michael Kretschmer startete schon gestern Abend in den Wahlkampf mit CDU-Chef Friedrich Merz an seiner Seite, mit dabei auch Thüringens CDU. Man müsse die Nummer eins bei den Wahlen in den drei ostdeutschen Ländern werden, hatte Merz unlängst gesagt. Ganz einfach ist das nicht, denn die AfD liegt in Sachsen ungefähr gleichauf mit den Christdemokraten.

Da ist die SPD, die den Bundeskanzler stellt und da ist die CDU mit guten Aussichten, den nächsten Kanzler zu stellen. Die Wahlen im Osten stellen jedoch beide Parteien vor eine besondere Herausforderung. Die SPD ist in Sachsen und Thüringen ohnehin sehr schwach und droht in Brandenburg ihren Ministerpräsidenten zu verlieren.

Und ob die CDU es in den drei Ländern schafft, stärkste Kraft bei den Wahlen zu werden, ist mit Blick auf die starke AfD nicht ausgemacht. In Thüringen und Brandenburg liegt die CDU laut Umfragen hinter der AfD. Außerdem ist da noch das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht, dem in allen drei Ländern satt zweistellige Wahlergebnisse prognostiziert werden.

Die Prominenz aus Berlin könnte da gar nicht hilfreich sein, befürchten manche Wahlkämpfende vor Ort. Bei der CDU ist es vor allem die Haltung der Bundespartei zur Ukraine. Der Ruf nach mehr Waffen gehe an der Stimmung im Osten vorbei, hatte Kretschmer deutlich gemacht. Und SPD-Spitzenkandidat Dietmar Woidke entgegnete auf die Frage, ob er Olaf Scholz im Wahlkampf gern dabeihätte, man habe es in Brandenburg nie nötig gehabt, geborgte Prominenz einzufliegen. Begeisterung klingt anders.

Sommerlich wird es heute jedenfalls und ich wünsche Ihnen einen sonnigen Tag!

Scholz auf Lithium-Mission in Serbien: Im Jadar-Tal liegt eines der größten bekannten europäischen Lithium-Vorkommen. Nicht zuletzt um dieses äußerst knappe Leichtmetall wird es gehen, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz heute in Serbien eine Absichtserklärung über eine Partnerschaft zu nachhaltigen Rohstoffen unterschreiben will. In den Startlöchern für das Lithium-Projekt steht bereits der australische Bergbaugigant Rio Tinto. Nach Schätzung des Unternehmens könnte das Bergwerk den Bedarf für 1,1 Millionen Elektro-Fahrzeuge decken. Umweltschützer sehen die Abbaumethoden allerdings kritisch.

UN-Rechtsgutachten zu Israels Besatzung: Ist die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete rechtmäßig? Zu dieser Frage wird das höchste Gericht der Vereinten Nationen heute ein Gutachten vorlegen. Rechtlich ist es zwar nicht bindend, doch wenn die 15 höchsten UN-Richter in Den Haag feststellen, dass Israel gegen internationales Recht verstößt, dann könnte das den politischen Druck auf das Land erhöhen. Die Brisanz des Gutachtens ist groß. Das zeigt auch die Rekordzahl von 52 Staaten, die vor Gericht in Den Haag ihre Argumente eingereicht hatten.

Urteil im Boateng-Prozess erwartet: Im Prozess gegen den früheren Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng wird ein Urteil erwartet. Die Staatsanwaltschaft fordert wegen eines mutmaßlichen Angriffs auf seine Ex-Partnerin eine Geldstrafe in Höhe von 1,12 Millionen Euro, die Verteidigung plädiert auf die Einstellung des Verfahrens oder allenfalls eine "moderate Geldstrafe". Boateng wird vorgeworfen, seine frühere Partnerin 2018 in einem gemeinsamen Karibik-Urlaub geschlagen und mit Gegenständen beworfen zu haben, der 35-Jährige bestreitet das.

Hilfe bei Abwehr russischer Luftangriffe gefordert: Präsident Selenskyj bittet die Nato, russische Raketen und Drohnen über ukrainischem Territorium mit eigenen Waffen abzuschießen. Kanzler Scholz lehnt das ab.

Militärhilfen-Aus? Experte warnt vor Trump: Düstere Aussichten für Kiew: Moskau hält am Angriffskrieg fest. Die EU muss die Militärhilfe jetzt sichern, so Experte Gustav Gressel, bevor ein US-Präsident Donald Trump sie streichen könnte.

Viel Wasser, leichte Kleidung, anstrengende Aktivitäten meiden: Spanien erwartet heute Temperaturen von bis zu 44 Grad. Ab Sonntag sollen die Temperaturen zwar wieder sinken - 40 Grad sind aber auch keine echte Abkühlung. Andere beliebte Reiseziele im Süden erleben derzeit ebenfalls eine extreme Hitzewelle - Meteorologen sprechen von einer "Hitzeglocke". Was das ist und Tipps für die Gesundheit erklären wir hier:

Kneipe und Läden dicht, die Jungen gehen - aber einige halten dem 2.400 Einwohner-Ort Puolanka jetzt erst recht die Treue. Mit finnischem Humor und mit Erfolg. Mittlerweile gibt es sogar ein Pessimisten-Café. Auch in Schweden kämpfen Gemeinden gegen sinkende Einwohnerzahlen - mit Grundstücksverkäufen zu Spottpreisen etwa. Sohad Khaldi berichtet über kreative Initiativen gegen die Landflucht:

Am Freitag scheint neben Quellwolken oft die Sonne. Teilweise ist der Himmel auch wolkenlos. Im Bayerischen Wald und in den Alpen sind vereinzelt Gewitter möglich. Die Höchsttemperatur liegt bei rund 30 Grad, nur an den Küsten ist es kühler.

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