Selenskyj: Westen soll russische Raketen abschießen
Schwere Luftangriffe dauern an:Kiew: Nato soll Moskaus Raketen abschießen
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Russische Luftangriffe dauern an - nun fordert Ukraines Präsident den Westen auf, Raketen über der Ukraine direkt abzuschießen. Bundeskanzler Scholz wies das zurück.
Die Ukriane fordert, russische Raketen oder Drohnen über ukrainischem Territorium durch Jets oder Flugabwehrsysteme von Nato-Gebiet aus abzuschießen.
Quelle: dpa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt westliche Verbündete dazu, mit eigenen Mitteln russische Raketen und Drohnen über der Ukraine direkt abzuschießen. Der Staatschef sagte beim Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Woodstock bei Oxford:
Raketen und Drohnen seien keine Träger staatlicher Souveränität. "Diese Schritte müssen unternommen werden", betonte Selenskyj und erwähnte namentlich die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Polen. Der Ukrainer betont:
Die Ukraine hatte zu Beginn des russischen Angriffskriegs 2022 die Nato-Staaten eindringlich dazu aufgefordert, zu verhindern, dass Russland weiter Luftangriffe auf das Land starten kann. Die Nato lehnte allerdings die Durchsetzung einer Flugverbotszone ab, auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wies die Bitte Selenskyjs zurück. Die Unterstützerländer Kiews versprachen damals, dem Land mehr Flugabwehr zur Verfügung zu stellen.
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Da die russischen Luftangriffe andauern, Kiew weiter nicht über ausreichende Luftabwehr verfügt und Raketen- oder Drohnentreffer seit März schwere Zerstörungen vor allem im Energiesystem der Ukraine verursachen, fordert die ukrainische Seite, russische Raketen oder Drohnen über ukrainischem Territorium durch Jets oder Flugabwehrsysteme von Nato-Gebiet aus abzuschießen. Außenminister Dmytro Kuleba etwa schlug dies in den vergangenen Monaten mehrfach vor.
Erfolge nach Aufhebung von Auflagen für Waffeneinsatz
Polen hatte kürzlich bereits auf ukrainische Initiative hin ein ähnliches Vorgehen der Nato-Verbündeten für ein Abfangen russischer Raketen über der Westukraine vorgeschlagen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg jedoch wies dieses Ansinnen zurück und sagte vergangene Woche:
Warschau hatte seine Zustimmung zu dem Vorschlag von einer Entscheidung auf Nato-Ebene abhängig gemacht.
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In seiner Rede drängte Selenskyj auch auf einen erweiterten Einsatz westlicher Waffen. Er verwies dabei darauf, dass die ukrainischen Truppen den neuerlichen russischen Vorstoß vom Mai im Gebiet Charkiw gestoppt hätten. Das sei auch dank der Aufhebung von Auflagen für den Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet geschehen. Selenskyj mahnte:
Raketen mit wenigen Hundert Kilometern Reichweite bereitgestellt
Dabei gehe es vor allem um russische Militärflugplätze, von denen Angriffe auf die Ukraine gestartet werden. Allerdings haben westliche Verbündete der Ukraine bisher nur Raketen mit wenigen hundert Kilometern Reichweite bereitgestellt. Die Flughäfen der russischen strategischen Luftwaffe bei Murmansk und bei Saratow sind damit nicht erreichbar. Ebenso außer Reichweite sind die Fliegerhorste, von denen die MiG-31K starten, mit denen die russischen Hyperschallraketen Kinschal (Dolch) abgefeuert werden.
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Die Ukraine wehrt mit massiver westlicher Unterstützung seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Die ukrainische Flugabwehr ist dabei vor allem durch deutsche Lieferungen mit modernen Systemen ausgestattet worden.
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