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Update am Morgen:Stuttgart 21: Endlose Kosten und Jahre
von Susanne Biedenkopf
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Guten Morgen,
heute nehme ich Sie mit nach Stuttgart, wo die Deutsche Bahn die "Projektpartner im Lenkungskreis" zum Stand des Bahnprojektes Stuttgart 21 informieren wird. Mit erfreulichen Neuigkeiten, soviel vorweg, ist nicht zu rechnen. Wohl aber mit einer erneuten Verschiebung des bislang für 2025 geplanten Starttermins, wie bereits durchsickerte.
Die Stuttgarter und ihr Bahnhof, das ist ein Drama in vielen Akten um ein gigantisches Projekt. Ein kolossales Unikat sollte er werden, mit lauter Besonderheiten, die es zuvor noch nie gab und das ausgerechnet in der Hauptstadt des Schwabenlandes, dem Zentrum schwäbischer Sparsamkeit.
Sparsam gerechnet waren zumindest die ersten Planungen vor bald 30 Jahren - die Kosten sollten sich auf 2,5 Milliarden Euro belaufen. Heute werden sie auf rund elf Milliarden beziffert. Wie die Kosten lief auch die Zeit davon. Hinzu kamen aufgrund der Bodenbeschaffenheit Zweifel an der Durchführbarkeit des Projektes, anhaltende Proteste von Umweltschützern, gescheiterte Schlichtungsversuche und viel Aufregung um den streng geschützten Juchtenkäfer, der es sich in den Platanen rund um das Bahnhofsgelände gemütlich gemacht hatte. Rund 400.000 Euro kostete die Bahn nach eigenen Angaben allein die Schaffung eines neuen Lebensraumes für das auch "Eremit" genannte Insekt. 55 Kilometer Tunnel wurden inzwischen unter Stadt und Umland getrieben.
Und die Stuttgarter? Sie leben nun schon seit Jahren mit einer riesigen Bahnhofsbaustelle. Vor den Gleisen des Kopfbahnhofes drängeln sich mit der Geduld der Gewöhnung auf schmalem Raum die Reisenden. Der Weg zu den Zügen führt über einen endlos langen, von Bauzäunen und Planen gesäumten Betonweg. Wer sich dort jemals im Pendlerstrom zum Ziel geschoben hat, mit Koffer oder auch ohne, versteht, warum Einheimische diesen Zugang den "Jakobsweg von Stuttgart" nennen. Bis zur Fertigstellung werden sie vergleichbare Kilometer zurückgelegt haben.
Unser ZDF-Team in Stuttgart wird Sie über die Ergebnisse des heutigen Tages informieren.
Ich wünsche Ihnen einen gelassenen Tag
Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt
Lage im Nahost-Konflikt
UN unterstützen Waffenruhe-Plan für Gaza: 14 Staaten sind dafür, Russland enthält sich: Der UN-Sicherheitsrat stimmt für eine Resolution zur Waffenruhe in Gaza. Auch Israel soll zugestimmt haben - nun ist die Hamas am Zug.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Eine Kiewer Studie erfasst Milliardenschäden am Energiesystem: Die Kiewer Wirtschaftshochschule KSE ermittelte in einer Studie Gesamtschäden von 56,2 Milliarden US-Dollar (52 Milliarden Euro). Darin enthalten seien auch finanzielle Verluste, die Energieunternehmen durch fehlende Einnahmen entstanden seien, heißt es in einer von den Experten veröffentlichten Analyse.
Rheinmetall und Ukraine eröffnen Panzer-Reparaturbetrieb: Es seien die Schlüssel zur Werkstatt für die Reparatur und Wartung des Schützenpanzers Marder übergeben worden, teilt das ukrainische Ministerium für strategische Industriezweige mit.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Bukarest-9-Gruppe trifft sich: Die Länder an der Nato-Ostflanke wollen sich bei diesem Treffen abstimmen und sich gemeinsam auf den Nato-Gipfel in Washington vorbereiten. Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg soll teilnehmen. Das Bukarest-9-Format wurde im Jahr 2015 gegründet. Mitgliedsländer sind Polen, Rumänien, die Slowakei, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Tschechien und Ungarn.
Notfallgipfel zu humanitärer Hilfe für Gaza: Jordanien und Ägypten richten den Gipfel gemeinsam mit den Vereinten Nationen aus. Erwartet werden Staats- und Regierungschefs sowie Abgesandte von internationalen Hilfsorganisationen. Den Veranstaltern zufolge soll der Gipfel Wege finden, wie die Weltgemeinschaft stärker auf die humanitäre Not im Gazastreifen reagieren kann.
Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine: Eröffnet wird die internationale Konferenz von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Es werden rund 2.000 Teilnehmende erwartet. Beraten werden soll über die weitere Unterstützung für die Ukraine, die sich mittlerweile seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg wehrt. Am Nachmittag will Selenskyj auch im Bundestag sprechen.
Zahl des Tages
Es wird geschätzt, dass rund 160 Millionen Kinder auf der Welt arbeiten müssen, anstatt spielen oder lernen zu können. Die Zahlen stammen von den Vereinten Nationen, die den 11. Juni zum Tag des Spielens ausgerufen haben - der heute zum ersten Mal begangen wird. Er soll daran erinnern, was Kinder brauchen, um gesund und glücklich aufzuwachsen und dass jedes Kind die Chance bekommen sollte, sein Potenzial voll entfalten zu können.
Leichtathletik-EM in Rom
Der fünfte Tag der Leichtathletik-EM steht an. Es gibt wieder zahlreiche Entscheidungen zu verfolgen. Darunter der finale Tag des Zehnkampfs und Finalläufe über 400 Meter Hürden der Frauen und Männer und das Frauen-Finale über 200 Meter. In den Sprung- und Wurfdisziplinen entscheiden sich drei Europameister. Die Entscheidungen des Tages finden Sie auf ZDFheute täglich kompakt zusammengefasst.
Gesagt
Am 11. Juni 1994 wird der Paragraf 175 des Strafgesetzbuches außer Kraft gesetzt. Genannt wurde er auch "der Schwulen-Paragraf". Denn er bestrafte Homosexualität unter Männern, deutlich verschärft von den Nationalsozialisten in 1935.
Weitere Schlagzeilen
- Wettervorhersage: Abkühlung und Regen zu EM-Eröffnungsfeiern
- Nach Europawahl: Ramelow warnt vor Kluft zwischen Ost und West
- Bandengewalt in Mexiko: 4.000 Dorfbewohner vertrieben
- In mehreren französischen Städten: Protest gegen Rechtspopulisten
- Künstliche Intelligenz: Apple stellt neue Funktionen vor
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Dienstag gibt es im Norden häufig Schauer und kurze Gewitter. Dabei weht ein starker Westwind. Auch an den Alpen bleiben die Wolken dicht mit etwas Regen. Dazwischen wird es freundlich bei Höchstwerten zwischen 12 und 19 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch und Katharina Schuster
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