Europawahl: Ramelow warnt vor Kluft zwischen Ost und West

    Nach Europawahl:Ramelow warnt vor Kluft zwischen Ost und West

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    Die AfD schneidet bei den Europawahlen in allen fünf ostdeutschen Flächenländern am besten ab. Thüringens Ministerpräsident fordert, man solle den Osten als Chance begreifen.

    Bodo Ramelow
    Dass man von Ostdeutschen Dankbarkeit erwartet, treibt eine Spirale der Spaltung laut Ramelow weiter an.
    Quelle: dpa

    Angesichts der starken Ergebnisse für die AfD bei der Europawahl in Ostdeutschland hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) vor einer zunehmenden Kluft zwischen Ost- und Westdeutschen gewarnt.
    "In sozialen Netzwerken lese ich nach der Europawahl jetzt Sätze wie: 'Wo bleibt die Dankbarkeit der Ostdeutschen?' Das sind Fragen, die wir jetzt gerade nicht brauchen", sagte Ramelow den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).

    Der Osten hat sich nicht zu entschuldigen. Man sollte ihn vielmehr als Chance begreifen. Stattdessen geht die emotionale Einheit zunehmend krachen.

    Bodo Ramelow, Thüringens Ministerpräsident

    Dass man von Ostdeutschen Dankbarkeit erwarte, treibe diese Spirale weiter an, fuhr Ramelow fort.
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    Europawahl: AfD zweitstärkste Kraft hinter Union

    Die AfD war mit einem vorläufigen amtlichen Ergebnis von 15,9 Prozent als zweitstärkste Kraft hinter der Union aus der Europawahl hervorgegangen. Sie fuhr damit ihr bisher bestes Ergebnis bei Wahlen zum EU-Parlament ein.
    Die AfD kam in allen fünf ostdeutschen Flächenländern auf Platz eins, wie aus dem am Montagmorgen veröffentlichten vorläufigen amtlichen Ergebnis hervorging. Die neu gegründete Wagenknecht-Partei BSW belegte im Osten Platz drei.
    Mit Blick auf die Landtagswahl am 1. September sagte Ramelow: "Die Ausgangslage ist schwierig. Aber Landtagswahlen sind Personalwahlen. Und alle Personalwahlen sind für die AfD nicht gut ausgegangen." 
    Quelle: AFP

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