Bandengewalt in Mexiko: 4.000 Dorfbewohner vertrieben

    Bandengewalt der Drogenkartelle:Mexiko: 4.000 Dorfbewohner vertrieben

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    Im Süden Mexikos eskaliert die Gewalt zwischen rivalisierenden Banden. In einer Gemeinde hatten sich Menschen aus Angst tagelang in ihren Häusern versteckt.

    Gewalt in Mexiko
    Im sogenannten Drogenkrieg leidet Mexiko seit Jahren unter hoher Kriminalität. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Die Polizei in Mexiko hat mehr als 4.000 Menschen gerettet, die sich aus Angst vor der Gewalt rivalisierender Banden tagelang in ihren Häusern versteckt hatten. Die Menschen seien im Bundesstaat Chiapas im Süden des Landes in Notunterkünfte gebracht worden, teilten die Behörden mit.
    Die Staatsanwaltschaft erklärte ihrerseits am Sonntag, dass sechs bewaffnete Männer festgenommen worden seien.

    Zwei Menschen sterben in abgebranntem Geschäft

    Es seien 4.187 Menschen gerettet worden, die sich "in ihren Häusern versteckten, nachdem in der Stadt Tila Gewalttaten verübt worden waren", hieß es von Behördenseite. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft wurden in Tila 17 Wohnhäuser und Geschäfte sowie 21 Fahrzeuge in Brand gesetzt.
    Zwei Menschen seien tot in einem abgebrannten Geschäft gefunden worden, unter ihnen ein Minderjähriger.
    Migranten, die in die Vereinigten Staaten einreisen wollen, versuchen am 13. Mai 2024, einen von der texanischen Nationalgarde errichteten Stachelzaun an der Grenze zu Ciudad Juárez im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua zu durchtrennen.
    In den vergangenen Monaten wollten deutlich weniger Migranten aus Mexiko in die USA einreisen. Laut Mexikos Präsident López Obrador hat sich die Anzahl halbiert.14.05.2024 | 0:25 min
    Es gebe eine Auseinandersetzung zwischen Menschen aus der Gemeinde selbst, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador, ohne nähere Angaben zu den Motiven zu machen.

    Wir versuchen, eine Einigung zu finden, damit sie in ihre Gemeinden und in ihre Häuser zurückkehren können und der Frieden wiederhergestellt wird.

    Andrés Manuel López Obrador, Präsident von Mexiko

    Neben der Drogengewalt gibt es in der Region auch Landkonflikte.
    Presseberichten zufolge drangen mehrere bewaffnete Männer in Tila ein, feuerten Schüsse ab und steckten mehrere Tage lang Häuser und Geschäfte in Brand. Laut der Tageszeitung "Reforma" hatten sie alle Jugendlichen in der Region aufgerufen, sich ihnen anzuschließen und sich "an kriminellen Aktivitäten zu beteiligen".

    Gewalt in Chiapas hat zugenommen

    Die Gewalt im Bundesstaat Chiapas hat zuletzt deutlich zugenommen. Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen den beiden größten kriminellen Banden Mexikos, den Kartellen Jalisco Nueva Generación und Sinaloa.
    Dabei geht es nach Angaben von Experten vor allem um die Kontrolle über Grenzstädte und damit über den Drogen- und Waffenhandel.
    Quelle: AFP, dpa

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