Guten Morgen,
gleich an mehreren Orten geht es heute um Sicherheit. In Berlin und Paris sollen bilaterale Sicherheitsabkommen mit der Ukraine abgeschlossen werden. In München beginnt die Sicherheitskonferenz. Man sollte meinen, dass ein Tag so voller Sicherheit ein gutes Zeichen ist. Leider ist das eher andersherum.
Wobei es ja zwei Arten von Sicherheit gibt. Die eine Sicherheit betrifft vor allem unser Lebensumfeld - im Englischen ist das unsere safety. Dieser safety geht es tendenziell immer besser. (So ein Morning Briefing braucht schließlich auch eine gute Nachricht). Die Zahl der Verkehrstoten - nur als Beispiel - sei seit Jahren stark rückläufig, meldet das Statistische Bundesamt, ebenso die Zahl der Schwerverletzten. Dass ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen unser aller safety nochmal extra guttäte, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Die andere Art von Sicherheit nennen sie im Englischen
security. Sie betrifft in unserem Fall die Sicherheit von oder zwischen Staaten. Dieser Sicherheit hat man in Deutschland viele Jahre eher weniger Aufmerksamkeit geschenkt, weshalb die Verteidigungsausgaben auch erst in diesem Jahr das seit langem versprochene Zwei-Prozent-Ziel der
Nato erreichen.
In München treffen sich die Mächtigen, um Auswege aus den vielen Krisen zu finden. Das erste Mal traf man sich vor 60 Jahren - damals wie heute in Angst vor dem großen Krieg.
Julia Rech und Ulf Röller, Brüssel
Anders als der
safety geht es der
security weltweit immer schlechter. Russlands
Angriffskrieg gegen die Ukraine, der
Krieg in Nahost, der Bürgerkrieg im Sudan, Chinas Drohungen gegen Taiwan - die Welt ist in einem Ausmaß in Unordnung, wie wir es seit Jahren nicht kannten.
Wenn
Olaf Scholz und
Emmanuel Macron heute
Wolodymyr Selenskyj mit den bilateralen Abkommen mehr Sicherheit versprechen, zeigt das also zuallererst, wie groß die Unsicherheit ist in der Ukraine. Wie sehr das Land in die Defensive gerät. Und wie wenig der Westen daran derzeit etwas ändern kann. Die beiden Abkommen formalisieren vor allem, wie viel oder (im Falle Frankreichs) wie wenig Unterstützung die Ukraine jetzt schon erhält.
Und nach wie vor ist offen, ob das Repräsentantenhaus in Washington das knapp 90 Milliarden Euro schwere Hilfspaket für die Ukraine, Israel und
Taiwan verabschieden wird. Auf der Münchner (Un-)Sicherheitskonferenz werden deshalb alle sehr genau darauf schauen, was die Delegation aus Washington zu sagen hat.
Die USA sind und bleiben da unverzichtbar, was die Sache mit Blick auf eine mögliche Rückkehr von
Donald Trump leider nicht sicherer macht.
Kommen Sie auf jeden Fall sicher durch den Tag!
Thomas Reichart, ZDF-Hauptstadtkorrespondent
Lage im Nahost-Konflikt
Netanjahu warnt vor einseitiger Anerkennung eines Palästinenserstaates: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat vor jeglicher nicht mit seinem Land abgestimmten Anerkennung eines Palästinenserstaates gewarnt. "Israel wird sich weiter gegen eine einseitige Anerkennung eines Palästinenserstaates stellen", schrieb Netanjahu am im Onlinedienst X (früher Twitter).
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Verwirrung um russische Weltraum-Waffe: Nach Angaben der US-Regierung entwickelt Russland militärische Fähigkeiten zum Einsatz gegen Satelliten im Weltall. Das bestätigte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.
Was heute noch wichtig ist
Selenskyj zu Besuch in Berlin und in Paris: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht Deutschland und Frankreich. Selenskyj wird nach Angaben seines Büros zunächst in Berlin Bundeskanzler
Olaf Scholz (SPD) treffen. Um 18:45 Uhr wird er dann im Élysée-Palast in Paris erwartet. Die französische Präsidentschaft teilte mit, Selenskyj und Macron würden bei ihrem Treffen ein bilaterales Sicherheitsabkommen unterzeichnen und dann gemeinsam vor die Presse treten.
EU-Abstimmung über bessere Arbeit bei Lieferdiensten und Co geplant: Vertreter der EU-Staaten stimmen voraussichtlich über bessere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte von Online-Plattformen wie Liefer- und Fahrdiensten ab. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments hatten sich zuvor auf das neue EU-Gesetz geeinigt, womit etwa Taxifahrer, Hausangestellte oder Essenslieferanten, die über Online-Plattformen beschäftigt sind, unter anderem besser gegen Scheinselbstständigkeit geschützt werden sollen. Die Abstimmung ist die entscheidende Hürde, damit das Vorhaben in Kraft treten kann.
Israels Präsident Herzog in Deutschland: Der israelische Präsident Isaac Herzog trifft zu einem zweitägigen Besuch in Deutschland ein. Um 11 Uhr soll Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Herzog zum Gespräch im Schloss Bellevue empfangen. Am Samstag ist nach israelischen Angaben ein Besuch Herzogs bei der Münchner Sicherheitskonferenz vorgesehen. Herzog hatte Deutschland zuletzt im September 2022 besucht.
Prozess gegen zwei mutmaßliche Hisbollah-Mitglieder beginnt: Erstmals müssen sich zwei mutmaßliche Mitglieder der libanesischen Hisbollah in Deutschland vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen die in Niedersachsen festgenommenen Männer beginnt um 9:30 Uhr am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg. Die Bundesanwaltschaft wirft den beiden Angeklagten Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor.
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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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