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Update am Morgen:Ein Kuss als Politikum
von Antje Pieper
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Guten Morgen,
irre! Da werden Spaniens Fußballerinnen grandios Weltmeister. Doch statt einfach ausgelassen feiern zu können und gefeiert zu werden, ist nur einer hemmungslos: ihr Chef. "Ich trete nicht zurück!", ist die gefühlt einzige Botschaft und zur Sicherheit fünfmal wiederholte Durchhalteparole von Luis Rubiales - dementsprechend noch immer Präsident des spanischen Fußballverbands.
Eine Spielerin vor aller Augen bei der Siegerehrung auf den Mund zu küssen - die weltweiten Reaktionen waren so klar wie vernichtend: "Zum Fremdschämen" sei das Verhalten des Verbandschefs, schreibt Spaniens Ex-Nationaltorhüter Iker Castillas. "Inakzeptabel", meint der amtierende Regierungschef Pedro Sánchez. Auch die Vereinten Nationen haben sich inzwischen zu Wort gemeldet:
Das UN-Menschenrechtsbüro äußerte Solidarität mit Fußballspielerin Jennifer Hermoso und rief dazu auf, Verhaltensweisen wie die von Rubiales nicht zu dulden. Selbst die FIFA musste reagieren und suspendierte ihn.
Man ist versucht zu sagen: stereotypischer spanischer "Machismo" - doch das Land ist eigentlich viel weiter. Seit dem Ende der Franco-Diktatur 1975 haben sich die spanischen Frauen viele Rechte erkämpft. Inzwischen gilt Spaniens Gesellschaft als eine der fortschrittlichsten Europas: Gewalt gegen Frauen wird ernst genommen, Spanierinnen können sich bei Menstruationsbeschwerden freinehmen, das Abtreibungsrecht ist liberal. Doch ganz überwunden scheint der "Machismo" eben doch nicht.
Dass die Mutter von Rubiales jetzt in einer Kirche in Hungerstreik tritt wegen der laut eigenen Aussagen "unmenschlichen und blutigen Jagd" auf ihren Sohn, ist ein grotesk-trauriges Kapitel in dieser Geschichte, die inzwischen nur Verlierer kennt. Dabei begann alles mit einem Sieg: dem Gewinn der Weltmeisterschaft. Im auslandsjournal berichtet heute Thomas Walde darüber, wie der Kuss-Skandal Spanien spaltet.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Krim: Strebt Selenskyj eine Verhandlungslösung an? Der ukrainische Präsident spricht von einer "politischen Lösung" für die Krim - von möglichen Verhandlungen ist die Rede. Was diese Aussage bedeutet.
USA senden Ukraine weitere Militärhilfe: Die Regierung von Präsident Joe Biden kündigte weitere Militärhilfen in Höhe von 250 Millionen US-Dollar an. Das Hilfspaket beinhaltet Ausrüstung zur Minenräumung und Munition.
Drohnenangriff trifft russische Armeeflieger: Bei einem Drohnenangriff auf den Flugplatz der nordwestrussischen Stadt Pskow sind nach Behördenangaben mehrere schwere Armeetransportflugzeuge beschädigt worden. Die Armee wehre einen Angriff mit Drohnen ab, schrieb der Gouverneur des Gebiets Pskow, Michail Wedernikow, am frühen Mittwochmorgen in seinem Telegram-Kanal. Er veröffentlichte ein kurzes Video, auf dem eine Explosion zu hören und Feuerschein über dem Flugplatz zu sehen war.
Ukrainischer General - Wir drängen den Feind zurück: Einzelheiten nannte der Kommandeur der im Gebiet Saporischschja eingesetzten Truppen, Brigadegeneral Oleksander Tarnawskyj, auf Telegram nicht. Doch haben ukrainische Truppen mit der Eroberung des Ortes Robotyne eine erste starke russische Verteidigungslinie durchbrochen und greifen nach übereinstimmenden Berichten nun die nächste russische Linie an.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Ampel beendet ihre Kabinettsklausur: Seit gestern tagte die Regierungskoalition auf Schloss Meseberg. Heute will sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) zusammen mit Christian Lindner (FDP) und Robert Habeck (Grüne) vor der Presse äußern.
Inflationsrate für August wird erwartet: Analysten erwarten einen weiteren Rückgang der Inflation auf rund 6 Prozent. Im Juli war die Inflationsrate in Deutschland bei durchschnittlich 6,2 Prozent, im Juni bei 6,4 Prozent.
Beginn der Internationalen Filmfestspiele in Venedig: Mit dem Film "Comandante" von Edoardo De Angelis eröffnet heute eines der bedeutendsten Filmfestivals der Welt. Auf dem roten Teppich könnte es dieses Jahr allerdings bedeutend leerer als in der Vergangenheit sein. Grund sind die Streiks in Hollywood.
Zahl des Tages
111.071 Menschen gelten derzeit in Mexiko als verschwunden. Im vergangenen Mai stieg die Zahl erstmals über die Marke von 100.000. Hauptsächlich steckt das Organisierte Verbrechen hinter den Fällen. Der heutige Tag der Verschwundenen geht auf eine Initiative der lateinamerikanischen Menschenrechtsorganisation Fedefam zurück und soll auf das Schicksal von Verschleppten oder Verschwundenen aufmerksam machen.
Gesagt
Vor einem Jahr starb Michail Gorbatschow in Moskau. In Deutschland ist er sehr beliebt, weil unter ihm die Wiedervereinigung möglich wurde. In seiner Heimat Russland wird er hingegen ambivalenter gesehen. Viele konnten ihm nicht verzeihen, dass mit dem Ende des Kalten Kriegs auch die Sowjetunion endete.
Weitere Schlagzeilen
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Mittwoch überwiegen die Wolken. Anfangs regnet es nur selten. Ab Mittag kommt im Nordwesten Regen auf, der bis zum Abend die Weser erreicht. Örtlich kann es auch Gewitter geben. Auch sonst bilden sich zum Nachmittag einzelne Schauer. Die Temperatur steigt auf Werte von 17 bis 22 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch
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