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Update am Morgen:Deutschlands Geschichtsmaße: '23 - '38 - '89
von Wulf Schmiese
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Guten Morgen,
dieser 9. November zeigt die Verkettung deutscher Geschichte: Hitlerputsch vor 100 Jahren, Pogromnacht vor 85 Jahren und Mauerfall vor 34 Jahren.
An das bejubelte Ende der deutschen Teilung können sich viele noch erinnern. Hitlers Putschversuch 1923 in München hat hingegen keine Zeitzeugen mehr. Fast vergessen ist auch, dass damals die NSDAP reichsweit verboten und Hitler zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt worden war. Doch der kam schon nach neun Monaten wieder frei. Und kurz nachdem 1925 sein hinter Gittern geschriebenes Buch "Mein Kampf" erschien, wurde auch die Kampf-Partei neu gegründet - in beidem war Programm: "Entfernung der Juden".
In der Dunkelheit vom 9. November 1938 konnten dann alle im Lande die konkreten Folgen sehen, und zwar lichterloh. Die meisten der noch bestehenden 400 Synagogen im Reich wurden angezündet, Friedhöfe geschändet, Scheiben jüdischer Geschäfte zerschlagen und Wohnungen verwüstet. Hunderte Menschen kamen ums Leben; 100.000 hatten das antisemitische Deutschland da schon längst verlassen.
Heute werden die zerstörten Synagogen wieder neu erstrahlen - für diesen einen Tag. Der World Jewish Congress zeigt in Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreich digitale Rekonstruktionen der Synagogen. Licht-Installationen auf Hauswänden, an manchen Orten werden auch Führungen möglich sein mit Brillen für virtuelle Realität. Und das nicht nur in Berlin, Wien oder München, sondern auch in Städten wie Paderborn, Schwerin, Bingen und Linz.
Geschichte durch Gedenken erhalten, das will Ronald S. Lauder, der Präsident des World Jewish Congress: "Insbesondere in einer Zeit, in der sich nach der Terrorwelle der Hamas gegen Israel jüdische Gemeinden weltweit mit wieder aufflammendem Judenhass konfrontiert sehen."
Sagen, was war, und zeigen, was ist - wir werden uns um beides kümmern!
Einen friedlichen Gedenktag wünscht
Wulf Schmiese, Leiter heute journal
Was im Nahen Osten passiert ist
Netanjahu - Keine Waffenruhe ohne Geisel-Freilassung: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Waffenruhe im Gazastreifen erneut von der Freilassung der Geiseln abhängig gemacht. "Ich möchte alle Arten von falschen Gerüchten, die wir aus allen möglichen Richtungen hören, beiseitelegen und eines klarstellen: Es wird keine Waffenruhe ohne die Freilassung unserer Geiseln geben."
Zahl getöteter UN-Mitarbeiter im Gazastreifen steigt auf 92: Die UN hätten weltweit noch in keinem Konflikt innerhalb eines Monats so viele Todesfälle zu verzeichnen gehabt, sagte der Generalkommissar des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, in einem Interview des Schweizer Medienhauses Tamedia.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Ukraine bekennt sich zu Anschlag: Die Ukraine hat einen tödlichen Anschlag auf einen pro-russischen Lokalpolitiker und früheren Separatistenchef verübt. Das teilte der ukrainische Militärgeheimdienst mit.
Selenskyj spricht von erinnerungswürdigen Tag: Die Empfehlung der EU-Kommission zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen der EU mit der Ukraine ist an Bedingungen gebunden. Das Land soll begonnene Reformen für eine bessere Korruptionsbekämpfung, mehr Minderheitenschutz und weniger Oligarchen-Einfluss abschließen.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Debatte im Bundestag: Es geht unter anderem um den Schutz jüdischen Lebens in Deutschland und die finanzielle Ausstattung der Bundeswehr.
Internationale Hilfskonferenz für Zivilbevölkerung in Gaza: Frankreich organisiert eine internationale Konferenz zu humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, an der Vertreter von Staaten, internationalen Organisationen und NGOs teilnehmen.
UN-Menschenrechtsrat prüft Lage in Deutschland: Die Mitglieder der Vereinten Nationen stellen sich alle vier bis fünf Jahre einer Überprüfung der Lage der Menschenrechte in ihrem Land. Dieses Mal ist Deutschland dabei. Die Bundesregierung hat bereits ihren Bericht Ende August eingereicht.
Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL: Für heute ist der erste Verhandlungstag zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft angesetzt. GDL-Chef Claus Weselsky will sich mit Warnstreiks nicht lange aufhalten und die Mitglieder zügig über unbefristete Streiks abstimmen lassen. Ob es noch im November zu Arbeitsniederlegungen kommt, ist unklar.
Champions League
Der FC Bayern München steht nach einer intensiven Partie gegen Galatasaray Istanbul vorzeitig im Achtelfinale der Champions League. Trotz des enormen Tempos bleibt das Spiel bis in die Schlussphase torlos - dann macht Torjäger Harry Kane einmal mehr den Unterschied. Sehen Sie hier die Höhepunkte im Video:
08.11.2023 | 2:59 min
Unter dem Link finden Sie alle Spiele und Tore der Champions League sowie ausführliche Zusammenfassungen der Spiele mit deutscher Beteiligung
Gesagt
Um 18 Uhr beginnt SED-Bezirkschef Günter Schabowski mit seiner Pressekonferenz. Es dauert etwa eine Stunde bis er die neue Reiseregelung anspricht. Vor laufenden Kameras liest er das Exemplar des Ministerratsbeschlusses vor, das ihm im Vorbeigehen ausgehändigt wurde. Auf Nachfrage erklärt Schabowski, dass die Regelung nach seiner Kenntnis "sofort, unverzüglich" in Kraft trete. Es dauert nur wenige Minuten, bis die Neuigkeit über die Ticker läuft. Die Eilmeldung der Nachrichtenagentur AP trägt die Überschrift: "DDR öffnet Grenzen".
Weitere Schlagzeilen
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Donnerstag scheint von Oberbayern bis zur Lausitz oft die Sonne. Sonst sind die Wolken meist dicht und vor allem in einem Streifen vom Oberrhein bis zur Oder regnet es zeitweise. Bei einem lebhaften Südwestwind werden 7 bis 13 Grad erreicht.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Tim-Julian Schneider
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