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Update am Morgen:Wie der Osten wählen könnte und Harris' Rede
von Stefan Leifert
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Guten Morgen,
es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die Welt gerade nach Sachsen und Thüringen schaut. Zeiten, in denen Reporter der "New York Times" die Sommerreise des Ost-Beauftragten der Bundesregierung begleiten, müssen besondere sein. Für Demoskopen auf jeden Fall: Weder für Sachsen noch für Thüringen zeichnet unser Politbarometer ein klares und sortiertes Bild. In beiden Ländern bleibt auch eine Woche vor der Wahl noch ziemlich offen, welche Mehrheiten und Konstellationen möglich sind.
Quelle: ZDF
Anders als in Thüringen ist in Sachsen zumindest in Reichweite, dass das bestehende Bündnis aus CDU, Grünen und SPD weiterregieren könnte. Die CDU liegt knapp vor der AfD, Grüne und SPD knapp über der Fünf-Prozent-Hürde. Und noch einen Unterschied gibt es zu Thüringen: Die Popularität des Amtsinhabers schlägt sich im Wahlverhalten nieder. Rund zwei Drittel der von uns Befragten wünschen sich Michael Kretschmer weiterhin als Ministerpräsidenten, während AfD-Mann Jörg Urban trotz hohem AfD-Wert in der Sonntagsfrage abgeschlagen dahinter liegt.
Quelle: ZDF
In Thüringen ist es deutlich unübersichtlicher. Hier kann die Linke von der enormen Popularität Bodo Ramelows kaum profitieren und halbiert sich in der Sonntagsfrage im Vergleich zum Ergebnis vor fünf Jahren. Die AfD Björn Höckes würde stärkste Kraft, dahinter die CDU mit Mario Vogt. Während das Bündnis Sahra Wagenknecht furios in den Landtag einziehen würde, drohen FDP und Grüne ganz rauszufliegen.
Für die Regierungsbildung verheißt das turbulente Wochen, Thüringen könnte zum Polit-Labor Deutschlands werden. Wie eine Koalition jenseits der AfD zustande kommen könnte, bleibt auch in unserem neuesten Politbarometer unklar. Will die CDU in Erfurt ihrem Unvereinbarkeitsbeschluss in Sachen Linke und AfD treu bleiben, müsste sie aufs BSW (und, damit es reicht, vielleicht zusätzlich die SPD) setzen. Rund die Hälfte der Befragten in Thüringen fände eine BSW-Beteiligung an der Regierung gut. In der CDU täten sie sich schwerer damit - aber was wird schon leicht in Thüringen?
Quelle: ZDF
Bei aller Unklarheit mit Blick auf den 1. September steht eines fest: wir senden, live aus Dresden, ab 17:30 Uhr im ZDF.
Ihnen einen schönen Freitag!
Stefan Leifert, Leiter heute journal
Was heute noch wichtig ist
Das verspricht Harris in ihrer Antrittsrede: In der bisher wichtigsten Rede ihrer Karriere verspricht Kamala Harris eine "Präsidentin für alle Amerikaner" sein zu wollen und warnt vor dem Wiedereinzug Donald Trumps ins Weiße Haus.
Zehntausende auf islamischer Konferenz erwartet: Beim jährlichen Treffen der muslimischen Gemeinschaft Ahmadiyya erwarten die Veranstalter 50.000 Menschen. Laut Veranstalter stehe die dreitägige Friedenskonferenz auf dem Flugplatz Mendig in Rheinland-Pfalz unter dem Motto "Liebe für alle, Hass für keinen" - der Leitspruch der Ahmadiyya-Gemeinschaft. Sie ist die nach eigenen Angaben älteste muslimische Gemeinschaft Deutschlands.
Indiens Regierungschef in Kiew: Bislang vermeidet Indien es, im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eindeutig für die eine oder andere Seite Partei zu ergreifen. Das Land trägt westliche Sanktionen gegen Moskau nicht mit und ist zu einem der größten Käufer billigen russischen Öls geworden. Erst im Juli besuchte Ministerpräsident Narendra Modi Moskau. Bilder machten die Runde, auf denen er und Präsident Wladimir Putin sich umarmten. Der ukrainische Regierungschef Wolodomyr Selenskyj verurteilte die Nähe Modis zum Kremlchef, Indien wiederum wies die Kritik zurück. Heute besucht Modi erstmals seit Kriegsausbruch die Ukraine.
Erwartungen an Fed-Chef Powell: Stehen die Zeichen auf Zinswende? Entsprechende Signale erhoffen sich Anleger heute von US-Notenbankchef Jerome Powell, der auf dem Notenbanksymposium in Jackson Hole eine Rede hält. Investoren erwarten für September eine Lockerung. Diese steht laut Powell zwar zur Debatte, doch wollte er sich bislang nicht allzu sehr aus dem Fenster lehnen.
Ausführlich informiert
Die Verluste in Kursk scheinen für Putin unwichtiger zu sein als die eigene Offensive im Donbass. Droht ein entscheidender Angriff auf Pokrowsk? Bei ZDFheute live ordnet Militäranalyst Hendrik Remmel die Lage ein:
22.08.2024 | 33:23 min
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Fußball: Die Bundesliga startet
Die Durststrecke ist vorbei, heute startet die Fußball-Bundesliga in ihre 62. Spielzeit. Den Auftakt machen am Abend Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen. Vor allem bei den Fohlen ist die Hoffnung groß, dass diese Saison besser läuft als die vergangene.
22.08.2024 | 1:38 min
Den amtierenden Meister in Leverkusen plagen derzeit weniger Sorgen, erst am vergangenen Wochenende sicherte Bayer sich den Supercup. Bei der Konkurrenz in München indes hofft man mit dem Trainer-Novizen Vincent Kompany auf die Rückkehr zu alter Dominanz. Bringt er den Alonso-Effekt? Im Bolzplatz beleuchten Lili Engels und Conan Furlong die Baustellen des Rekordmeisters. Außerdem haben wir zusammengetragen, auf wen man in dieser Saison noch ein Auge werfen sollte:
22.08.2024 | 13:38 min
Weitere Schlagzeilen
- Zweithöchste Sicherheitsstufe: Bedrohung an Nato-Flugplatz? Das ist bekannt
- Afghanistan: Neues Taliban-Gesetz lässt Frauen verstummen
- Krieg in Nahost: Neue Geisel-Gespräche in Kairo
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Gesagt
Die meisten seiner Bücher gingen in deutscher Sprache über den Ladentisch: Heute vor 100 Jahren wurde Ephraim Kishon unter dem Namen Ferenc Hoffmann als Sohn jüdischer Eltern in Budapest geboren. Berühmt für seinen selbstironischen Humor spießte der israelische Autor immer wieder menschliche Schwächen oder die grassierende Bürokratie auf. Auch seine Erfahrungen mit der NS-Zeit ließ er einfließen - er überlebte die Vernichtungspolitik der Nazis nur knapp durch Flucht aus einem Arbeitslager. Kishon starb 2005.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Freitag überwiegen im Norden und Westen die Wolken. Von der Ems bis zur Lübecker Bucht regnet es zeitweise. Dazu weht ein starker Südwestwind mit schweren Sturmböen an der Nordsee. Sonst scheint meist die Sonne. Die Temperatur steigt auf Werte von 21 bis 31 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Thorsten Duin
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