Update am Morgen: Warum Baerbock jetzt nach Israel muss

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    Update am Morgen:Warum Baerbock jetzt nach Israel muss

    von Kristina Hofmann
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    Kristina Hofmann

    Guten Morgen,

    heute ist der Tag der Erwartungen. Manche werden hoch sein, manche eher niedrig. Wie so oft entscheidet der Blickwinkel. Wenn Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nach Israel reist, dann erfüllt sie damit eine Erwartung der Menschen dort. In Israel brauchen sie jetzt ein sichtbares Zeichen, dass Deutschland nach dem Entsetzen über den Überfall der Hamas nicht zur Tagesordnung übergeht.  
    Dass die Morde, die Geiseln, ihre Angehörigen und die Angst der Überlebenden nicht gleichgültig sind. Dass die Bedrohung des Landes nicht wie all die Jahre, sondern schlimmer ist. Baerbocks Besuch ist ein Zeichen dafür, dass dem Entsetzen Taten folgen könnten. Welche? So genau weiß das momentan keiner. Geld? Waffen? Hilfe bei der Verhandlungen zur Befreiung der Geiseln? Deutsche Diplomatie, um einen Flächenbrand im Nahen Osten zu verhindern?
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte erst am Mittwoch Staats- und Regierungschefs genau das empfohlen: nach Israel zu reisen. In einer solchen Kriegslage sei es wichtig zu spüren, sagte Selenskyj, dass man nicht allein ist. Dass man nicht allein kämpft. 
    Deutschland hatte sich mit den Besuchen in der Ukraine als Zeichen der Solidarität nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Baerbock reiste schnell, der Kanzler zögerte so lange, bis ihm Oppositionsführer Friedrich Merz die Show stahl. Es war ein peinliches Hin und Her um die Bilder aus dem Schlafwagen des Nachtzuges Richtung Kiew. Und es war ein zähes Hin und Her, bis die Ukraine endlich echte Hilfe bekam. Meine Erwartung ist, dass sich das in Israel bitte nicht wiederholt. 
    Und noch einmal geht es heute um Erwartungen. Am Nachmittag gehen die Länder nach ihrer zweitätigen Ministerpräsidentenkonferenz vor die Presse. Sie wollen vom Bund mehr Hilfe beim Thema Migration, kurz: Geld von Bundesfinanzminister Christian Lindner. Bislang hat er angeboten, dass der Bund sich ab 2024 mit 5.000 Euro pro Geflüchteten an den Folgekosten der Zuwanderung beteiligt. Zu wenig, sagen die Länder. Es müsste doppelt so viel sein.  
    Vielleicht bespricht das Kanzler Olaf Scholz am Abend schon mit Merz und den beiden Ministerpräsidenten Boris Rhein und Stephan Weill. Deutschland-Pakt nennen sie ihr Treffen. Klingt gut, so nach einem Strang ziehen. Für vieles, was die Ampel-Koalition beim Thema Migration auf den Weg bringen will, braucht sie die Länder, die Opposition im Bundestag eher nicht. Es geht ja um keine Grundgesetzänderung. All zu hoch muss man die Erwartungen an das Treffen also nicht hängen. Sie wollen danach noch nicht einmal vor die Presse gehen. 
    Und welche Erwartungen haben Sie an den Tag? Haben Sie ruhig welche! Bald ist Wochenende und Agnetha von Abba bringt heute ein Solo-Album heraus.  
    Einen Tag ohne enttäuschte Erwartungen wünscht Ihnen 
    Kristina Hofmann, Redakteurin im ZDF-Hauptstadtstudio 

    Was im Nahen Osten passiert ist

    Nördlicher Gazastreifen soll evakuiert werden: Nach Angaben der Vereinten Natione sollen 1,1 Millionen Palästinenser in den nächsten 24 Stunden die Stadt Gaza verlassen und in den Süden des Gazastreifens umsiedeln. Das israelische Militär habe die Vereinten Nationen darüber unterrichtet.
    US-Präsident Biden vor einem Scherbenhaufen?: Die US-Regierung will unbedingt verhindern, dass der Nahe Osten im Krieg versinkt. Aber wie Israels Regierung ist sie zugleich entschlossen: Die Hamas muss zerstört werden.
    Erste Sonderflüge in Deutschland gelandet: Mit Lufthansa-Flügen sind die ersten Deutschen aus Israel wieder in Frankfurt und München angekommen. Doch darin einen Platz zu bekommen, ist alles andere als einfach.
    Versammlungsfreiheit für Hamas-Sympathisanten?: Die Hamas hat für Freitag zu Protesten aufgerufen. Auch in Deutschland könnten Sympathisanten dem Aufruf folgen - und sich dabei auf die Versammlungsfreiheit berufen.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zur Lage im Nahen Osten.

    Was heute noch wichtig ist

    Länder beraten über Asylpolitik: In Frankfurt endet das zweitägige Treffen der Ministerpräsidenten. Die Länder wollen vor allem die für 6. November geplante Runde mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorbereiten. Dann ist eine Grundsatzentscheidung über dauerhaft höhere Bundesmittel für die Flüchtlingskosten geplant.
    Spitzengespräch zum "Deutschlandpakt": Um die Übernahme der Kosten für die Migration geht es am Abend auch bei einem Treffen im Kanzleramt. Scholz hat angesichts der Lasten zu einem "Deutschland-Pakt" eingeladen und dabei explizit auch die Union einbezogen.
    Vor dem Referendum über Verfassungsänderung: Am Samstag stimmen die Australier über eine Stärkung indigener Rechte ab. Noch tobt ein Streit.
    News-Updates zur Lage in der Ukraine und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Ausführlich informiert

    Der Westen will Israel im Kampf gegen die Hamas unterstützen. Was das für die Ukraine bedeutet, erklärt Militärexperte Reisner bei ZDFheute live:


    Grafik des Tage

    Infografik: Das sind die größten Ängste

    Zahl des Tages

    13
    Mulmiges Gefühl heute, an diesem Freitagmorgen? Dann leiden Sie vielleicht an Triskaidekaphobie - der Angst vor der Zahl 13. Wussten Sie, dass es im deutschen Sozialgesetzbuch Buch SGB I bis SGB XII und SGB XIV gibt, aber bewusst kein Dreizehntes Buch SGB?

    Ein Lichtblick

    Archiv: Eine Person in einem Paddington-Bär-Kostüm posiert für Fotografen vor der Kulisse der St. Paul's Cathedral in London. (2018)
    Archiv: Eine Person in einem Paddington-Bär-Kostüm posiert für Fotografen vor der Kulisse der St. Paul's Cathedral in London. (2018)
    Quelle: picture alliance/AP Images

    Roter Hut, blauer Dufflecoat, Knopfaugen: Seit 65 Jahren erfreut der wohl berühmteste Bär Großbritanniens die Menschen im Königreich. Am 13. Oktober 1958 erschien "A Bear Called Paddington" von Autor Michael Bond. Spätestens mit dem Tod von Queen Elizabeth II. aber ist er ein Nationalsymbol geworden.

    Gesagt

    Die großen Naturkatastrophen, die im Handumdrehen die Arbeit vieler Generationen des menschlichen Ameisenhaufens vernichten, kann man als eine Art kosmischer Kritik an unserer Kultur betrachten.

    Stanislaw Brzozowski (1878 - 1911), polnischer Schriftsteller

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    Die Nachrichten im Video

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    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Freitagvormittag regnet es vor allem im Nordwesten, am Nachmittag im Nordosten. In der Mitte und im Süden bleibt es trocken und die Sonne scheint häufig. Dazu weht im Norden ein starker Südwestwind mit schweren Sturmböen an der Nordsee. Die Temperatur steigt auf Werte von 18 bis 30 Grad.
    ZDFHeuteWetter vom Freitag 13.10.2023
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Nicola Frowein
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