Guten Abend,
in der letzten Zeit ist mir - egal ob im Büro, in der Kneipe oder auf dem örtlichen Sportplatz - viel Genörgel über die Frauen-WM begegnet. Wer soll sich das um die Uhrzeit vormittags anschauen? Wie soll da Euphorie aufkommen? Was soll das deutsche Team überhaupt reißen, wenn es im Testspiel nicht einmal Sambia schlagen kann? Und sowieso sei das Niveau ja immer noch geringer als bei den Männern.
Zum Thema Niveau darf man sich durchaus fragen, woher dieser Eindruck kommt. Denn die DFB-Männer haben sich in den letzten Jahren zielsicher mit einem peinlichen Stolper-Auftritt nach dem nächsten aus allen großen Turnieren gekegelt, in die sie vorher vollmundig mit großen Ambitionen gestartet waren. Da haben die Frauen bei der letzten EM mit ihrem mitreißenden Ritt ins Finale durchaus mehr Taten als Sprüche gezeigt und vor allem einen Teamgeist vorgelebt, durch den große Teile von (Fußball-)Deutschland mitfiebern konnten.
Heute hat das Team zum Turnierstart die richtigen Antworten auf alle eingangs gestellten Fragen gegeben, nie einen Zweifel an der Überlegenheit gegen überforderte WM-Debütantinnen aus Marokko gelassen und auch nach hoher Führung weiter Geschlossenheit, Spielwitz und Gier gezeigt.
Die Highlights der Partie in der Zusammenfassung:
Der Gegner war nur ein Außenseiter? Geschenkt, so klar und überlegen muss man erst einmal gewinnen. Es stehen noch deutlich schwerere Aufgaben auf dem Programm? Her damit! Das Team hat den Eindruck vermittelt, dass es Lust versprüht, es mit allem aufzunehmen.
Doppeltorschützin Alex Popp hat spätestens mit ihrem akrobatischen zweiten Treffer auch bei mir wieder ein Turnier-Kribbeln ausgelöst. Nach dem Spiel sagte sie ins ZDF-Mikrofon: "So macht Fußballspielen Spaß." Dem kann man sich nur anschließen und sich darauf freuen, dieses Team weiter auf seinem Weg zu verfolgen. Auch an einem Montagmorgen. Und auch durchaus euphorisch.
Nicht nur Deutschland ist gut ins Turnier gekommen - auch Brasilien feiert einen hohen Auftaktsieg und ein Zaubertor:
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Putin: Können ukrainisches Getreide ersetzen: Wenige Tage nach dem Stopp des Getreideabkommens durch Moskau und vor dem Russland-Afrika-Gipfel hat Kremlchef Wladimir Putin erklärt, Russland sei bereit, ukrainische Getreidelieferungen zu ersetzen.
Russland meldet Drohnenangriff auf Moskau: Die russische Hauptstadt Moskau ist nach offiziellen Angaben in der Nacht zum Montag wieder mit Drohnen angegriffen worden. Laut Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin wurde niemand verletzt.
Was darüber hinaus wichtig ist
Merz rudert nach AfD-Aussage zurück: Im ZDF-Sommerinterview hat Friedrich Merz eine Zusammenarbeit mit der AfD auf Kommunalebene nicht ausgeschlossen. Dafür gab es viel Kritik. Nun relativierte er seine Aussagen. Dennoch bleibt es "politisch eine Katastrophe", wie Experten analysieren:
Mit seinen Aussagen zur AfD hat sich CDU-Chef Merz geschwächt, so Politikwissenschaftlerin Römmele. Aus der Berliner CDU kommen Zweifel, ob Merz der richtige Kanzlerkandidat wäre.
von Dominik Rzepka
Israel billigt Kernelement der Justizreform: Trotz massiven Widerstands haben 64 von 120 Abgeordneten des Parlaments nach tagelangen Debatten für einen Gesetzentwurf gestimmt, der die Handlungsmöglichkeiten des Höchsten Gerichts einschränkt. Die Opposition boykottierte die Abstimmung.
Taiwan probt Chinas Angriff: Bei Handyalarm am Straßenrand halten oder gleich zu Hause bleiben. 30 Minuten lang steht das Leben auf Taiwan still. Bürger und Militär proben einen Angriff Chinas.
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Ein Lichtblick
Rita Ebel ist seit einem Autounfall auf den Rollstuhl angewiesen. Sie kennt die Hindernisse für Rollstuhlfahrer im Alltag - und tut etwas dagegen. In vielen deutschen Städten und sogar in Frankreich, Italien, Österreich und Spanien sorgen die bunten Auffahrten dafür, dass hohe Stufen kein unüberwindbares Hindernis mehr darstellen.
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Arbnor hat seine Schwester 2016 beim Anschlag in einem Münchner Einkaufszentrum verloren, Hasan und Sibel ihren Sohn. Das rassistische Motiv des Täters wird vom Staat lange nicht anerkannt.
"Einzeltäter - München" macht den Auftakt zu einer dreiteiligen Dokumentarfilmreihe im ZDF, die die rassistischen Taten von München,
Halle und
Hanau beleuchtet. Dokumentarfilmer Julian Vogel "schafft es, die politischen Aspekte stets gegenwärtig zu halten", wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" urteilt. Die Filme gehen "an die Punkte, an denen ein künftiges Zusammenleben von Deutschen und Deutschen konkret werden muss", so die Kritiker.
(84 Minuten)Cold Case in drei Teilen: "Der Fall Rosie Duff". Polizistin Karen Pirie muss den alten Fall um eine ermordete Kellnerin in Schottland lösen - nach dem Roman "Echo einer Winternacht" von Val McDermid. "Zum Mitmachen, Mitdenken, Mitfiebern", urteilt das Redaktionsnetzwerk Deutschland. (86 Minuten)
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