Update am Abend: Wenn die Bahnfahrt an der Grenze endet

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    Update am Abend:Wenn die Bahnfahrt an der Grenze endet

    von Anna Grösch
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    ZDFheute Update

    Guten Abend,

    einhundert Tage schöne neue Nahverkehrswelt. Seit dem Deutschlandticket muss man endlich nicht mehr darüber nachdenken, ob man vielleicht doch einen Bachelor in Verkehrsingenieurwesen anstreben sollte, wenn man sein Ziel über mehrere Verbundsgrenzen im Nahverkehr hinweg erreichen will. Welches Ticket gilt bis zu welcher Haltestelle, was kostet das und ist es jetzt nicht vielleicht doch günstiger, die nächste Großstadt in Zielnähe mit dem ICE anzusteuern? Abonnentinnen und Abonnenten des Deutschlandtickets kann das egal sein. Allen anderen: viel Glück.
    Glück brauchen auch diejenigen Bahn-Kundinnen und -Kunden, die gerne unsere südlichen Nachbarn in der Schweiz besuchen würden. Denn spätestens in Basel heißt es bei vielen Verbindungen nun: umsteigen. Die Schweizerischen Bundesbahnen wollen Verspätungen in ihrem Schienennetz vermeiden - und deshalb enden zahlreiche Züge aus Deutschland eben früher. Wer weiter reisen will, muss umsteigen.
    Ein Brückenschaden am Frankfurter Hauptbahnhof habe zusätzliche "Stabilisierungsmaßnahmen" nötig gemacht - doch es habe sie auch vorher schon gegeben, "um die Übertragung der Verspätungen auf das schweizerische Netz zu minimieren", heißt es von SBB-Seiten.
    Man hat sich als Kundin oder Kunde der Deutschen Bahn daran gewöhnt, kalkuliert Verspätungen so gut es geht in seine Reisepläne ein und will ja auch nicht dauernd meckern. Aber dass eine Eisenbahngesellschaft aus dem Nachbarland solche Maßnahmen ergreift, gibt einem doch irgendwie zu denken. Denn Deutschland braucht doch gut funktionierenden Bahnverkehr, nicht zuletzt wegen des Klimawandels.
    Immerhin zeigt das Deutschlandticket, dass sich etwas auf den Schienen verändern kann - wenn der politische Wille groß genug ist. Vielleicht passiert das ja in nicht all zu ferner Zukunft. Schön wäre allerdings, wenn das geschehen würde, ohne dass Inflation und Pandemie den Anstoß liefern.

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Frau wegen Anschlagsplänen festgenommen: Der ukrainische Geheimdienst SBU hat mitgeteilt, dass eine Frau Informationen über einen Besuch Wolodymyr Selenskyjs in der südukrainischen Region Mykolajiw gesammelt habe. Sie wurde festgenommen. Ihr wird vorgeworfen, dass sie Russland bei einem geplanten Attentat auf den ukrainischen Präsidenten helfen wollte.
    Verschleppt und verschwunden in Russland: Der Sohn von Olena Juswak wurde verschleppt und sitzt seitdem in russischer Gefangenschaft - wenn er noch am Leben ist. So wie ihrer Familie ergeht es Tausenden in der Ukraine:
    Putin will Nationalgarde stärken: Laut Einschätzung des britischen Geheimdienstes arbeitet die russische Führung daran, die Nationalgarde "Rosgwardija" aufzurüsten. Die Truppe, die dem russischen Präsidenten unterstellt ist, solle mit schwerem Gerät ausgestattet werden dürfen. Anlass sei wohl unter anderem der missglückte Wagner-Aufstand.
    Ukrainische Wohnviertel unter Beschuss: In der ostukrainischen Stadt Pokrowsk sind nach russischen Angriffen mindestens sieben Menschen getötet und 57 verletzt worden. Das geht aus Angaben der ukrainischen Behörden hervor. Auch ein Kind, Polizisten und Rettungskräfte seien unter den Verletzten. Die Raketen seien auf ein "gewöhnliches Wohnhaus" niedergegangen, schreibt Präsident Selenskyj auf der Kurznachrichtenplattform "X" (Twitter).
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was darüber hinaus wichtig ist

    TSMC baut Chipfabrik in Dresden: Der taiwanische Halbleiterhersteller will ein Werk in Sachsen eröffnen. Das bringt Investitionen von rund zehn Milliarden Euro mit sich. Auch von Subventionen des Bunds ist die Rede - denen muss aber die EU-Kommission zustimmen.

    Was heute bei der Fußball-WM in Australien passiert ist

    Deutschland-Schreck Kolumbien um Supertalent Linda Caicedo hat erstmals das Viertelfinale einer Fußball-WM erreicht. Die Südamerikanerinnen bezwangen die "Reggae Girlz" aus Jamaika mit viel Körpereinsatz. Die Highlights des Spiels finden Sie hier.
    Im letzten Achtelfinale bewies WM-Favorit Frankreich seine Qualitäten und ließen dem Überraschungsteam aus Marokko keine Chance.
     Alle WM-Highlights und Live-Streams gibt es bei uns:

    Weitere Schlagzeilen

    Ausführlich informiert

    ZDFheute live: Dauerkrank nach Corona, Grippe, Impfung: Was ME/CFS-Betroffene fordern, heute um 19.30 Uhr

    Ein Lichtblick

    Bei klarem Wetter lohnt sich in den kommenden Tagen ein Blick auf den Nachthimmel. Die Perseiden-Sternschnuppen gehen im August wieder auf die Erde nieder. Am besten beobachten kann man sie außerhalb von großen Städten und mit möglichst wenig Lichtquellen in der Nähe. Weitere Tipps finden Sie hier:

    Zahl des Tages

    Um 0,33 Grad höher als im bisherigen Rekordmonat Juli 2019 lag die durchschnittliche globale Lufttemperatur im vergangenen Monat. Das geht aus Daten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus hervor und ist ein neuer Höchstwert.
    Eine Person trinkt Wasser aus einer Plastikflasche.

    Gesagt

    Ulrich Silberbach
    Quelle: dpa

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    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Die Drama-Komödie "Toubab" dreht sich um den jungen Babtou, der gerade erst aus der Haft entlassen worden ist und sich auf einen Neuanfang in Freiheit freut. Vor allem eines will er nicht: bald wieder mit den Behörden zu tun haben. Doch die Freude währt nicht lange. Denn seine Willkommensparty läuft auf dem Ruder und schon klicken wieder die Handschellen. Nun droht ihm sogar die Abschiebung in den Senegal, wo seine Eltern herkommen, doch er selbst ist in Deutschland geboren und hatte mit dem Land noch nie etwas zu tun. Gemeinsam mit seinem besten Kumpel versucht er, die drohende Abschiebung abzuwenden. (92 Minuten)
    Geld und Karriere haben sie, sind unabhängig und können für sich selbst sorgen - und gelten trotzdem als bemitleidenswert: die sogenannten "Gold Misses" von Südkorea. Filmemacherin Jin ist eine von ihnen. Sie hätte gerne Kinder - aber später, denn sie liebt das Leben, dass sie führt. Die Doku "Keine Kinder, keine Männer - Südkoreas Frauen unter Druck" begleitet Jin und ihre Freundinnen auf ihrem Weg in der südkoreanischen Gesellschaft - und zeigt, welche Erwartungen auf Frauen wie ihnen lastet. (52 Minuten)

    Genießen Sie Ihren Abend!

    Anna Grösch und das gesamte ZDFheute-Team
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